Sturm verschont Kulmbach

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Einen vom Sturm entwurzelten Baum in Burghaig muss die Kulmbacher Feuerwehr beseitigen. Fotos: Feuerwehr
Einen vom Sturm entwurzelten Baum in Burghaig muss die Kulmbacher Feuerwehr beseitigen.  Fotos: Feuerwehr
In der Stettiner Straße wird eine beschädigte Satellitenanlage demontiert, bevor sie herabfallen und größeren Schaden anrichten kann.
In der Stettiner Straße wird eine beschädigte Satellitenanlage demontiert, bevor sie herabfallen und größeren Schaden anrichten kann.
 

Die Orkantiefs "Elon" und "Felix" haben sich in der Stadt nicht so ausgetobt, wie es befürchtet worden ist. Dennoch müssen die Kulmbacher Feuerwehr und das Technische Hilfswerk mehrmals ausrücken.

Kulmbach ist am Wochenende vor größeren Sturmschäden verschont geblieben. Die beiden Orkantiefs "Elon" und "Felix" haben sich in der Stadt nicht so stark ausgetobt wie frühere Stürme. "Keine besonderen Vorkommnisse", meldet die Kulmbacher Polizei und spricht von "kleineren Gebäudeschäden und einem umgefallenen Baum auf einer Straße in Burghaig".

Bäume biegen sich

Vor allem in den Hochlagen von Rehberg, Buchwald und Spitalwald hat man allerdings die Kraft der Sturm böen deutlich zu spüren bekommen. Die Bäume haben sich gefährlich gebogen, so dass es nicht angeraten gewesen ist, im Wald spazieren zu gehen oder zu joggen.

Dennoch muss die Kulm bacher Feuerwehr am Samstagnachmittag viermal ausrücken.
In der Stettiner Straße droht eine an der Hausfassade angebrachte Satellitenschüssel herabzustürzen und womöglich größeren Schaden anzurichten. Die Bewohner setzen den Notruf ab, und die Feuerwehr demontiert die Anlage, bevor etwas passieren kann.

Turnhallendach undicht

Anschließend wird die Feuerwehr nach Ziegelhütten gerufen, wo der Sturm ein Dachflächenfenster an der Turnhalle der Hans-Edelmann-Schule aufgerissen hat. "Es hat schon in das Gebäude reingeregnet", berichtet Markus Babo, der als Brandmeister vom Dienst die Einsätze leitet. Das herbeigerufene Technische Hilfswerk macht das Dach wieder dicht und verschließt das Fenster.

Nächster Einsatzort: Rosenweg, Burghaig. Dort hat der Sturm nach Babos Worten einen Baum entwurzelt. Dabei sei auch ein Zaun beschädigt worden. Da die Krone in die Straße hineinragt, wird der Baum von der Feuerwehr fachgerecht zerlegt und verräumt.

Auf einen Hochwassereinsatz müssen sich die Helfer noch am Spätnachmittag vorbereiten. In der E.-C.-Baumann-Straße 4 sind die Fluten der Jugendwerkstatt der Kulmbacher Diakonie und der Firma Hofmann Metalltechnik bedrohlich nahegekommen.

Bedrohlicher Wasserstand

"Zwischen 18 und 19 Uhr ist es ziemlich dramatisch geworden", so Babo, "weil der Pegel immer weiter stieg. Das Wasser stand bis an die Tür." Das THW habe vorsorgliche Sand säcke befüllt, um einen Notdamm bauen zu können.

Auch das benachbarte Gebäude der früheren Weberei Häßler ist betroffen. Die Hallen, die abgerissen werden sollen und an deren Stelle der Kulmbacher Zustellstützpunkt der Post und eine Dekra-Niederlassung gebaut werden sollen, sind vom Wasser umschlossen.

Anschließend entspannt sich aber die Lage. Das Wasser geht - auch in der Flutmulde - zurück. Mitarbeiter von Hofmann Metalltechnik und der Diakonie übernehmen in der Nacht die Sicherung der Gebäude.

"Nach deren Angaben hat man dort so eine Überschwemmung noch nie gehabt", erklärt der Einsatzleiter der Feuerwehr. Die Erklärung ist jedoch schnell gefunden: Das Wasser kommt von einem Überlauf graben, wo die braune Brühe über 1,50 Meter hoch steht.

Stadt klärt die Ursache

Ein Bild von der Lage macht sich auch Ingo Wolfgramm von der Stadtverwaltung. Der Leiter der Tiefbauabteilung geht davon aus, dass Äste und Laub einen Durchlass verstopft haben. "Genaues kann man wegen der Dunkelheit und des Hochwassers noch nicht sagen. Aber normalerweise leitet der Graben das Wasser ab", betont er. Die Stadt werde klären, warum sich das Wasser aufgestaut hat.