Stars der Volksmusik bei Gala in Kulmbach umjubelt

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Die Geschwister Niederbacher mit (von links) Andrea, Christina, Angelika und Manfred. Foto: Horst Wunner
Die Geschwister Niederbacher mit (von links) Andrea, Christina, Angelika und Manfred. Foto: Horst Wunner
Nicol mit Vater Joakin. Foto: Horst Wunner
Nicol mit Vater Joakin. Foto: Horst Wunner
 
Die "Ladiner" Joakin und Otto. Foto: Horst Wunner
Die "Ladiner" Joakin und Otto. Foto: Horst Wunner
 
Nicol ganz Diva. Foto: Horst Wunner
Nicol ganz Diva. Foto: Horst Wunner
 
Die Ladiner Joakin und Otto. Foto: Horst Wunner
Die Ladiner Joakin und Otto. Foto: Horst Wunner
 
Manfred Niederbacher am Kontrabass. Foto: Horst Wunner
Manfred Niederbacher am Kontrabass. Foto: Horst Wunner
 
Virtuos an der Geige: Pamela Rachel. Foto: Horst Wunner
Virtuos an der Geige: Pamela Rachel. Foto: Horst Wunner
 
Virtuos an der Geige: Pamela Rachel. Foto: Horst Wunner
Virtuos an der Geige: Pamela Rachel. Foto: Horst Wunner
 

Die "Ladiner", die Geschwister Niederbacher und Pamela Rachel versprühten in Kulmbach den "Zauber der Weihnacht".

Man hatte die Gipfel der Dolomiten vor Augen, spürte etwas von der ursprünglichen Tradition des Singens, die noch im Schlager enthalten ist. Man fühlte sich wieder heimisch unter den knapp 700 Besuchern, die sich die Gala "Zauber der Weihnacht" nicht entgehen lassen wollten. Die Zuschauer erlebten eine dreistündige Zeitreise in die Vergangenheit - verbunden mit ein bisschen Moderne, einen Ausflug in die Champions League dieses Genres.

Die Reise ins kleine Glück

Es war auch eine Reise ins stille, kleine Glück, das schwer festzuhalten ist, ins Tröstliche der Liebe und des Verstehens. Aber auch ins Mutmachende und in den Optimismus. Auf diesen Pfaden führten unverfälschte, echte Typen wie die "Ladiner" und die Geschwister Niederbacher, ohne Starallüren und volksnah. Schließlich kommen sie ja aus einer Gegend, in der man der Natur besonders nah ist und ein noch inniges Verhältnis zu seinen Wurzeln hat.

Und das zog sich wie ein roter Faden durch den Abend, die Herzen der Zuhörer entflammten. Das Feuer entfachten einfache Lieder, die jedoch oft das Innerste berühren. Da wurde von "Weihnacht in den Bergen" gesungen und "Die alte Madonna" verherrlicht. Da wurden Erinnerungen beschworen oder die "Zehn Gebote der Heimat" wie ein Gebet zelebriert.

Riesenbeifall

Es gab Riesenbeifall für die "Ladiner", die zwei authentischen Männer aus dem Grödnertal. Joakin Stuffer und Otto Demetz, zwei Sympathieträger der Dolomiten, sangen und spielten wie zu ihren Glanzzeiten. Das "Ave Maria der Weihnacht" jubelte sinnbildlich ins Orchestrale, "Nabucco" auf Ladinisch bewegte ungewöhnlich.

Als Joakin mit seiner Tochter Nicol, dem aufgehenden Stern, das "Zum letzten Mal an Deiner Hand" intonierte, war das ein gelebtes Vater-Kind-Gück, das zu Tränen rührte. Und später bewiesen die Bergler Joakin und Otto Umweltverständnis, weil auch in ihrer Heimat die Gletscher schmelzen: "Die Erde hat Fieber, ist krank", drückten sie das Fiasko aus und riefen zur Umkehr. Die 22-jährige Nicol vereint Bergkind und Diva in sich, macht im Dirdl und Abendrobe eine gleichermaßen gute Figur.

Lebensfreude aus dem Pustertal

Liebenswert, herzlich und stimmlich auf hohem Niveau die Geschwister Niederbacher aus dem Pustertal: Andrea, Christina, Angelika und Manfred sind echte Botschafter einer Gegend, die viele Kulmbacher kennen. Diese musikalische Familie setzte Maßstäbe vom zarten modulierten Duett bis zum überschäumenden Quartett-Chorus auf Berges Höhn. "Wir sind Tiroler" hallte es durch den Saal, "Tirol, mein Heimatland" klang wie ein Epos . Alle sangen mit, erst weihnachtliche Andacht, dann pure Lebensfreude, die nochmals einem besonderen Zauber wich: Die Geschwister, eng beieinander, füllten mit dem ganz innigen, genau abgestimmten "Das Kreuz der Berge" behutsam die Halle. Bewegend wie ein Gebet - ohne jede Technik vorgetragen. Man hätte da gerne noch länger zugehört.

Eine echte Bereicherung des Programms war Pamela Rachel, eine immens begabte Geigerin. Sie präsentierte perfekte Violinkunst, der "Czardas" von Vittorio Monti gerierte zum temporeichen Ritt durch alle Oktaven. Sie war das klassische Element des Abends.

Großes Finale

Nach drei Stunden waren die Interpreten immer noch nicht müde, kamen zum Finale auf die Bühne und heizten die Stimmung an. Heftiger Beifall war der verdiente Lohn.

Rainer Ludwig, wie immer charmanter und wortgewandter Moderator, versprach, dass auch 2019 die Gala "Zauber der Weihnacht" stattfinden wird. Dann werden auch der Grafengehaiger Bürgermeister Werner Burger und seine Frau Sabine wieder dabei sein. Denn nach der Premiere heuer war er ganz angetan: "Live ist halt doch anders als im Fernsehen."