Die Burgruine Nordeck bei Stadtsteinach ist um eine weitere Attraktion reicher. Sie wurde mit einem Stahlpodest ausgestattet.
Die Burgruine Nordeck macht den Bayerischen Staatsforsten immer wieder mal Sorgen. In den vergangenen Jahren musste das alte Gemäuer, das in seiner Standfestigkeit massiv beeinträchtigt war, für mehr als 300 000 Euro gesichert und anschließend aufwendig saniert werden.
Jetzt bereitete der Zugang auf das Felsplateau Probleme. Der Grund: Die Ruine steht auf einem Flaserkalk-Felsen, in dem sich auch eine schon seit längerem gesperrte Höhle befindet, und dieser Felsen ist durch eine natürliche Erosion angegriffen und hätte über kurz oder lang gesperrt werden müssen.
Sicherer Zugang zum Plateau
Als Lösung haben die Bayerischen Staatsforsten ein Stahlpodest errichten lassen, das als Aussichtsplattform und als sicherer Zugang zum Plateau der Burg führen soll. Kosten: weitere 30 000 Euro.
"Nachdem die Burgruine ein Wahrzeichen für
Stadtsteinach ist und ein touristisches Ziel, war es uns wichtig, dass wir den Zugang weiter sicherstellen. Das ist uns gerade rechtzeitig zum Beginn der Wandersaison gelungen", sagte Fritz Maier von den Bayerischen Staatsforsten.
Finanziert wurde das Stahlpodest nicht allein von den Staatsforsten. 90 Prozent der Kosten werden durch das Förderprogramm für besondere Gemeinwohlleistungen gedeckt.
"Das Geld wird in den nächsten Tagen überwiesen"
Gerhard Lutz und Dirk Lüder vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten überreichten den Vertretern der Bayerischen Staatsforsten bei einem Ortstermin den offiziellen Förderbescheid. "Das Geld wird in den nächsten Tagen überwiesen", sagte Lutz.
Landrat Klaus Peter Söllner fühlte sich in seine Kindheit zurückversetzt. "Wenn ich zurückdenke, waren wir als Kinder eigentlich immer auf dem Sportplatz oder hier in der Höhle und auf der Nordeck", so Söllner. Auch heute noch betrachte er das Steinachtal "als eines der schönsten Täler überhaupt".
"Wir wollen hier auf der Nordeck kein Disneyland, wir wollen sanften Tourismus im Steinachtal, und die Nordeck ist sicher ein kleines Highlight", so der Landrat. Er werde sich dafür stark machen, dass noch weitere Maßnahmen im Rahmen eines EU-Leader-Projekts realisiert werden können. "Die Einweihung dieses Podestes ist auch für uns ein Grund zum Feiern", pflichtete Zweiter Bürgermeister Franz Schrepfer bei.
Bei der offiziellen Übergabe durfte auch Sepp Madl vom Frankenwaldverein nicht fehlen. Er führt öfters Wandergruppen auf die Nordeck und wünschte sich "kleine Unterstände, Beschilderungen, vielleicht auch mal einen Balance-Baumstamm".
Naturnahe Bewirtschaftung
In einem nicht-öffentlichen Anschlusstreffen setzten sich die Staatsforsten, die Vertreter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Landrat Klaus Peter Söllner mit Vertretern der Stadt und des Frankenwaldvereins zusammen, um weitere Maßnahmen, die im Naturwaldreservat realisiert werden könnten, zu besprechen.
"Die Bayerischen Staatsforsten werden ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gerecht. Die Erholung im naturnah bewirtschafteten Staatswald nehmen wir genauso ernst wie unser soziale, ökologisches und wirtschaftliches Ziel. Und eine Wanderung zur Ruine Nordeck und ein Blick vom neu errichteten Podest in die Kronen der benachbarten Laubbäume ermöglicht es vielen Menschen, die Faszination des Waldes und seine Bedeutung für unsere Gesellschaft zu erleben", so Fritz Maier.