Corona-Krise stoppt auch Neuenmarkter Eishockey-Nationalspielerin

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Die Neuenmarkterin Yvonne Rothemund braucht mit dem ESC Planegg nur noch einen SIeg in der Finalserie gegen Memmingen, um zum siebten Mal Deutsche Meisterin im Eishockey zu werden. Foto: Christine Pleyer
Die Neuenmarkterin Yvonne Rothemund braucht mit dem ESC Planegg nur noch einen SIeg in der Finalserie gegen Memmingen, um zum siebten Mal Deutsche Meisterin im Eishockey zu werden.  Foto: Christine Pleyer
Yvonne Rothemund Foto: privat
Yvonne Rothemund Foto: privat
 

Keine WM, keine Deutsche Meisterschaft: Die Corona-Krise schickt Eishockey- Nationalspielerin Yvonne Rothemund aus Neuenmarkt in die Sommerpause.

Herbe Enttäuschung für Yvonne Rothemund: Das Coronavirus hat nun auch die Eishockey-Spielerin aus Neuenmarkt in die vorzeitige Sommerpause geschickt. Die erste Enttäuschung musste sie Anfang der Woche verdauen. Denn durch die Absage der vom 31. März bis 10. April geplanten Weltmeisterschaft wurde sie um eine Reise in ihr Lieblingsland Kanada gebracht. "Das ist unglaublich schade für uns Sportler, denn du hast dafür neun Monate harte Arbeit reingesteckt. Jetzt schauen wir alle blöd", sagt Yvonne Rothemund.

Und dann folgte am Mittwochabend der nächste Tiefschlag für Yvonne Rothemund: Auch die Deutsche Meisterschaft im Frauen-Eishockey wird abgebrochen, nachdem bereits in allen Ligen der Männer wegen der Corona-Pandemie vorzeitig Schluss ist. "Uns allen haut es gerade die Fragezeichen raus", sagte Yvonne Rothemund kurz nachdem sie die bittere Nachricht erhalten hatte. An der Entscheidung des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) haben die Planeggerinnen gewaltig zu knabbern, fehlte ihnen doch in der Final-Serie gegen Memmingen nur noch ein Sieg zum deutschen Meistertitel. Den wollten sie eigentlich am Samstag im heimischen Stadion von Grafing einfahren. "Es wären wohl höchstens 300, 400 Zuschauer gekommen", sagt Yvonne Rothemund, "denn normalerweise spielen wir vor 50 bis 100".

Die Neuenmarkterin kann die Absage nicht verstehen: "Wenn wir das Spiel am Samstag verloren hätten, hätte es nur noch ein drittes Duell gleich am Sonntag gegeben. Dann wäre die Saison beendet gewesen. Zur Not hätte man doch die Spiele auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchführen können."

Spiel 1 in Memmingen hatte Planegg vor 1150 Zuschauern (Rothemund: "Das ist für Frauen-Eishockey sehr, sehr viel") nach einem teils überharten Kampf mit 4:2 gewonnen. Auch wenn Rothemund schon sechs deutsche Meistertitel in ihrer Vita stehen hat - auch auf den siebten war sie noch heiß: "Jede Meisterschaft ist etwas Besonderes. Wir haben uns gerade in diesem Jahr als Mannschaft gut zurückgekämpft und eine super Saison gespielt." Außerdem wäre es die Revanche für das verlorene Final-Duell gegen Memmingen 2019 gewesen.

WM 2021 in Kanada

Die Weltmeisterschaft der besten zehn Frauen-Teams wird nun 2021 in Halifax und Truro stattfinden. Yvonne Rothemund, mit 115 Länderspielen eine der Erfahrensten im Team, hofft natürlich, auch im kommenden Winter von Bundestrainer Christian Künast in den Kreis der Nationalmannschaft berufen zu werden. "Nordamerika und speziell Kanada ist mein Lieblingsland, nachdem ich schon als Kind dort oft im Urlaub war", sagt die Verteidigerin.

Beim Vorbereitungsturnier in Schweden lief es für Rothemund und die deutsche Nationalmannschaft nicht besonders gut. Nach Niederlagen gegen Finnland (1:3) und die Schweiz 1:2 (0:0, 1:1, 0:1) verlor das Künast-Team auch das Spiel um Platz 5 gegen Tschechien mit 1:2 (0:1, 1:0, 0:1) und wurde Letzter.

Erfolgreicher waren die deutschen Damen Ende Dezember 2019 beim Vier-Nationen-Turnier in Füssen. Zum Abschluss lieferte Deutschland dem Vize-Weltmeister Finnland beim 2:3 (0:1, 1:1, 1:1) einen großen Kampf. Bundestrainer Christian Künast befand: "Die Mannschaft ist auf einem guten Weg. Es macht Spaß, ihr zuzusehen."

Zuvor hatte Deutschland Schweden mit 3:2 (1:1, 2:1, 0:0) bezwungen und gegen den späteren Turniersieger Schweiz mit 4:5 (2:1, 0:2, 2:1, 0:1) nach Verlängerung verloren. "Wir verbessern uns Schritt für Schritt, die Tendenz zeigt klar nach oben", sieht auch Yvonne Rothemund eine positive Entwicklung. Doch sie weiß auch: "Am Ende zählen halt die Ergebnisse. Und da müssen wir einfach mehr Siege einfahren."