Schloss Thurnau: Jetzt ist der Gebetserker dran

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Kunstmaler und Restaurator Roland Sattler aus Spalt (Landkreis Roth) ist dabei, im Gebetserker des Thurnauer Schlosses Quadermalerei aus dem 19. Jahrhundert zu imitieren. Foto: Jürgen Gärtner
Kunstmaler und Restaurator Roland Sattler aus Spalt (Landkreis Roth) ist dabei, im Gebetserker des Thurnauer Schlosses Quadermalerei aus dem 19. Jahrhundert zu imitieren. Foto: Jürgen Gärtner
Im Gebetserker. Foto: Jürgen Gärtner
Im Gebetserker.  Foto: Jürgen Gärtner
 
Über die finanzielle Unterstützung für die Sanierung des Gebetserkers freuen sich vom Stiftungsvorstand der gräflich-giech'schen Stiftung (von links) Vorsitzender Landrat Klaus Peter Söllner sowie die weiteren Mitglieder Klaus Bodenschlägel und Thurnaus Bürgermeister Martin Bernreuther, der Kurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Uwe Franke, und Jörg Urban von der Lotto-Bezirksstelle Bayreuth (die Glücksspirale unterstützt den Denkmalschutz). Foto: Jürgen Gärtner
Über die finanzielle Unterstützung für die Sanierung des Gebetserkers freuen sich vom Stiftungsvorstand der gräflich-giech'schen Stiftung (von links) Vorsitzender Landrat Klaus Peter Söllner sowie die weiteren Mitglieder Klaus Bodenschlägel und Thurnaus Bürgermeister Martin Bernreuther, der Kurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Uwe Franke, und Jörg Urban von der Lotto-Bezirksstelle Bayreuth (die Glücksspirale unterstützt den Denkmalschutz). Foto: Jürgen Gärtner
 
Andere Räume sehen noch recht mitgenommen aus. Foto: Jürgen Gärtner
Andere Räume sehen noch recht mitgenommen aus. Foto: Jürgen Gärtner
 
Blick auf die Fassade. Foto: Jürgen Gärtner
Blick auf die Fassade. Foto: Jürgen Gärtner
 
Restaurator Uwe Franke erklärt die Sanierung. Foto: Jürgen Gärtner
Restaurator Uwe Franke erklärt die Sanierung. Foto: Jürgen Gärtner
 
So sah es 1995 aus. Foto: Jürgen Gärtner
So sah es 1995 aus. Foto: Jürgen Gärtner
 
Und so 20 Jahre später. Foto: Jürgen Gärtner
Und so 20 Jahre später. Foto: Jürgen Gärtner
 
Auch die Treppe muss saniert werden. Foto: Jürgen Gärtner
Auch die Treppe muss saniert werden. Foto: Jürgen Gärtner
 
Blick aus dem Gebetserker. Foto: Jürgen Gärtner
Blick aus dem Gebetserker. Foto: Jürgen Gärtner
 
Blick durch ein anderes Fenster - hier sieht man nur die Plane, die den Erker umgibt. Foto: Jürgen Gärtner
Blick durch ein anderes Fenster - hier sieht man nur die Plane, die den Erker umgibt. Foto: Jürgen Gärtner
 
Es gibt für die Restauratoren noch viel zu tun. Foto: Jürgen Gärtner
Es gibt für die Restauratoren noch viel zu tun. Foto: Jürgen Gärtner
 
Der eingehüllte Erker. Foto: Jürgen Gärtner
Der eingehüllte Erker. Foto: Jürgen Gärtner
 
Von der Straße aus ist nicht viel zu sehen. Foto: Jürgen Gärtner
Von der Straße aus ist nicht viel zu sehen. Foto: Jürgen Gärtner
 

Beim Schloss Thurnau geht es wieder ein Stückchen weiter. Am Mittwoch übergab Uwe Franke für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 75 000 Euro an die gräflich-giech'sche Stiftung.

Wenn man den Torbogen des Thurnauer Schlosses durchschreitet und den Blick nach rechts wendet, sieht man das eingehüllte Türmchen - den Gebetserker. Der war sogar schon einsturzgefährdet und wird derzeit saniert, wie Uwe Franke von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erklärte. "Der Erker wäre schon runtergefallen, wenn er nicht gesichert worden wäre." Schon Fehler beim Bau und später der mangelnde Unterhalt hätten zu Schäden geführt.

Damit die beseitigt werden, hatte der Ortskurator Kulmbach/Oberfranken Geld mitgebracht: Für die weitere Instandsetzung des Gebetserkers in der Kemenate des Schlosses gibt es bereits zum zweiten Mal 75 000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.


Ein Bauwerk mit Ausstrahlung

Geld, das in den Augen des Fachmanns gut angelegt ist: "Der Erker strahlt mit seiner Bauart und dem künstlerischen Hintergrund aus und prägt das Schloss mit." Der Erker sollte nach der Sanierung genutzt werden, betonte er. In Denkmäler müsse Leben einkehren. Das habe auch einen wirtschaftlichen Hintergrund: "Alles, was nicht gebraucht wird, kostet nur", ist Frankes Überzeugung.

Damit der Erker auch beheizt werden kann, seien historische Baustoffe mit modernsten Mitteln aufgepeppt worden, um Wärme- und Kältebrücken zu beseitigen.

Uwe Franke lobte er das Engagement des Landkreises in Sachen Denkmalpflege, denn: "Denkmäler prägen die Region und geben Identität. Das ist wichtig im Rahmen des Globalisierungs-Prozesses."

Den Ball nahm Landrat Klaus Peter Söllner als Vorsitzender des Stiftungsrats der gräflich-giech'schen Stiftung gerne auf.


Vom Zahn der Zeit bedroht

"Ohne die 150 000 Euro vom Denkmalschutz hätten wir die Sanierung nicht machen können. Der Erker wäre nur abgestützt und vom Zahn der Zeit zerfressen worden", betonte Söllner die Bedeutung des Zuschusses und verwies zugleich auf die Einstufung des Thurnauer Schlosses als Baudenkmal von nationalem Rang. Mit der Ansiedlung des Instituts für fränkische Landesgeschichte werde ein weiterer wesentlicher Mosaikstein hinzugefügt.

Der Stiftungsvorsitzende lobte Kastellan Ralf Wirth und Günter Karittke, die sich ehrenamtlich engagierten und "Tonnen von Dreck" aus dem Erker geräumt hatten, damit dieser überhaupt begehbar geworden sei.


Den Bürgermeister freut's

Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) freute sich, dass "es Stück für Stück weiter geht und Leben in das Schloss kommt."

Unterstützt wird die Stiftung Denkmalschutz auch von Lotto Bayern. Aus den Einnahmen der Glücksspirale gibt es bis zu drei Millionen Euro im Jahr für Denkmalschutz, Sport, Wohlfahrt und Naturschutz.


Die Kosten

Die Beseitigung der Schäden am Gebetserker ist nicht billig. Wie Landrat Klaus Peter Söllner als Vorsitzender des Vorstands der gräflich-giech'schen Spitalstiftung erklärte, gibt es zwei Bauabschnitte.

Der eine umfasst die statische Instandsetzung des Erkers mit Kosten von 168 587 Euro. Dazu gibt es von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 75 000 Euro und von der Oberfrankenstiftung 85 000 Euro. Die Eigenmittel der Spitalstiftung betragen 8000 Euro.

Der zweite Bauabschnitt beinhaltet die Innenrestaurierung inklusive der Spindeltreppe. Kosten: 151 400 Euro. Hier gibt es vom Denkmalschutz wieder 75 000 Euro, von der Oberfrankenstiftung 64 400 Euro. An Eigenmitteln sind 12 000 Euro fällig.