Schandflecke sollen verschwinden

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Zusätzlich zur bereits konkreten Abriss-Maßnahme des Hauses Marktplatz 1 möchte der Pressecker Gemeinderat auch den Komplex der ehemaligen Firmen Webotex und Schuh Ott (Bild) an der Industriestraße kaufen und dann entfernen. Foto: Klaus Klaschka
Zusätzlich zur bereits konkreten Abriss-Maßnahme des Hauses Marktplatz 1 möchte der Pressecker Gemeinderat auch den Komplex der ehemaligen Firmen Webotex und Schuh Ott (Bild) an der Industriestraße kaufen und dann entfernen. Foto: Klaus Klaschka

Vor allem um Sanierungen im Hauptort ging es in der Sitzung des Pressecker Gemeinderats am Dienstag. Zwei Komplexe sollen abgerissen werden.

Bereits konkret ist der Abriss des Anwesens Marktplatz 1. Es gehört dem Markt bereits. An dessen Stelle soll eine Freifläche entstehen mit acht Parkplätzen und einer Grünfläche, außerdem wird dort die Ladestelle für E-Mobile einen Platz finden. Mit dieser Maßnahme macht Presseck quasi den ersten Schritt zu einer Neugestaltung des gesamten Marktplatzes. Die Kosten werden auf insgesamt 205 000 Euro geschätzt, allein 70 000 für den Abriß des Gebäudes.
Dem Komplex der ehemaligen Firmen Webotex und Schuh Ott ist das gleiche Schicksal zugedacht. Allerdings müssen hierfür erst die realen Eigentumsverhältnisse geklärt werden, bevor ihn die Gemeinde ewerben und dann abreißen lassen kann. Ungleich höher werden für diesen großen Komplex die Kosten betragen: geschätzte 330 000 Euro für die marode Schuhfabrik und 805 000 Euro für das vormalige Textilunternehmen.
Für beide Vorhaben werden laut Beschluss des Gemeinderates nun Mittel aus dem Industriebrachenprogramm beantragt, die 90 Prozent der tatsächlichen Kosten betragen werden - sofern die Vorhaben auch genehmigt werden. Das wäre wohl im Mai erwartbar, schätzte Bürgermeister Siegfried Beyer.
SPD-Fraktionsvorsitzender Gerhard Leinfelder fragte nach, ob denn wirklich die kompletten Maßnahmen zu den versprochenen 90 Prozent gefördert würden oder ob Teile daraus nicht förderungswürdig wären. Laut Bezirksregierung gebe es keine Ausschlüsse, sagte Kämmerer Frank Wunner.
Einem Förderantrag für die Neuanschaffung einer Tragspritze für die Reichenbacher Feuerwehr stimmte der Gemeinderat einhellig zu. Gemeinderat und Kommandant Oliver Schott (SPD) erklärte dazu, dass die inzwischen fast 50 Jahre alte Spritze defekt sei. Ein neues Gerät kostet 13 000 Euro, wofür es etwa 4700 Euro Zuschuss gibt.


Rathaus: Aufträge vergeben

Für die energetische Sanierung des Rathauses vergab der Gemeinderat den Großteil der Arbeiten. Dach-, Zimmerer- und Klempnerarbeiten wird die Firma Wunder in Schwarzenbach am Wald für 114 917 Euro erledigen, Natursteinarbeiten die Firma Wehner und Freiszleben in Bayreuth (22 347 Euro). Das Gerüst stellt Lakner in Münchberg auf (8772 Euro). Putz, Malerarbeiten und Trockenbau gehen an die Firma Kellner und Bär in Stadtsteinach (72 071 Euro). Die beiden Eingangstüren erneuert Metallbau Oertel in Kulmbach für 7741 Euro.
Das Forstamt will einen Weg im Lautengrund bauen, teilte Bürgermeister Beyer dem Gemeinderat mit. Der werde vom vorhandenen Abzweig vom Lautengrundweg abgehen und sich dann durch den Forst schlängeln. Betroffen sei davon zum überwiegenden Teil Privatwald und nur ein kleines Stück Gemeindegrund.
Verzögert hat sich der Internetausbau, so Bürgermeister Beyer. Dies liege an unvorhersehbaren Bodenbeschaffenheit beim Grabenziehen und am kalten Winter. Nun erwartet die Gemeinde den Abschluss des Ausbau Mitte diesen Jahres.


Zweites Buswartehäuschen

Ein zweites Schulbuswartehäuschen möchte die Gemeinde an der Kreuzung Fabrik- und Trottenreuther Straße mit der Helmbrechtser Straße Richtung Helmbrechts aufstellen und gleichzeitig das auf der gegenüberliegenden Seite erneuern. Dem Gemeinderat war das vorgelegte Modell, das Platz für drei Personen bietet, allerdings zu klein. Der Gemeinderat vertagte das Vorhaben und will erst andere Modelle begutachten.
Auch Presseck bekommt wie die anderen Kommunen im Landkreis vom Doppeljubiläum des Lionsclubs eine Zuwendung über 1500 Euro. Dem Vorschlag von Bürgermeister Beyer, diese für die Sanierungen der Kinderspielplätze zu verwenden, stimmte der Gemeinderat ohne Diskussion zu.
Schließlich brachte Bürgermeister Beyer noch den Hinweis von Cornelia Deuerlein, die die Poststelle in Presseck betreibt, im Gemeinderat vor. Sie bemängelt, dass die Einsicht von der Insustriestraße in die vorfahrsberechtigte Helmbrechtser Straße erst dann möglich ist, wenn man sich mit dem Pkw bereits in die Helmbrechtser Straße hineingetastet hat. Die Gemeinderäte bestätigten ihre gleiche Erfahrung an dieser Stelle. Mit dem Straßenbauamt soll nun über einen Verkehrsspiegel dort gesprochen werden, beschloss der Gemeinderat am Montag.