Diese Trunkenheitsfahrt kam einem 54-jährigen Mann aus Lichtenfels teuer zu stehen. Weil er mit über 1,7 Promille zwischen Stadtsteinach und Untersteinach erwischt wurde, muss der gelernte Schlosser und Maurer 1200 Euro zahlen. Darüber hinaus ist er seinen Führerschein erst einmal los.
Der Trunkenheitsfahrt lägen gleich mehrere besondere Umstände zugrunde, sagte Richterin Sieglinde Tettmann. Soll heißen, der Mann hat wirklich Pech gehabt. Der Lichtenfelser hatte am Abend des 28. November eigentlich seinen Ex-Schwager in Stadtsteinach besucht, doch dort war es wohl aufgrund erheblicher familiärer Schwierigkeiten zum Streit gekommen und der Ex-Schwager hatte ihn gegen 21 Uhr kurzerhand vor die Tür gesetzt. Ohne Jacke, obwohl es bitterkalt gewesen sei. Deshalb habe er auch weder Geld noch ein Handy bei sich gehabt.
Am Ortsausgang von Stadtsteinach in Richtung Kulmbach nahm der Angeklagte mit dem Auto den Bordstein mit und schrammte die Leitplanke.
Wenig später blieb er am Straßenrand stehen, beulte noch vor Ort den Kotflügel wieder aus und wechselte binnen kürzester Zeit den kompletten Reifen, denn auch die Felge hatte erheblich Schaden genommen.
Das alles beobachtete ein Zeuge und verständigte sicherheitshalber die Polizei. In Untersteinach konnten die Beamten den Angeklagten anhalten, was gar nicht so einfach war. Die Beamten mussten sämtliche Lichthupen, Blaulicht und Anhaltesignale einschalten, ehe der Mann auf die Polizei aufmerksam wurde. "Er hat die gesamte Fahrspur gebraucht", erinnerte sich ein Polizist der PI Stadtsteinach. Er habe sich aber auch einsichtig gezeigt und von vornherein zugegeben, dass er Alkohol getrunken hatte.
"Ihm war sein Fehlverhalten schon bewusst", so der Polizeibeamte, der sich schon ein wenig wunderte, wie es der Angeklagte binnen 20 Minuten mit 1,7 Promille schaffte, bei Nacht und Nebel einen Kotflügel zu reparieren und einen Reifen zu wechseln.
Richterin Sieglinde Tettmann verurteilte ihn zu 120 Tagessätze zu jeweils zehn Euro.