Die Kasendorfer Nahwärme GbR sich aufgelöst. Eine Aussage von Verantwortlichen der LuK Helmbrechts soll der Grund gewesen sein. "Wir lassen uns nicht nachsagen, wir hätten Gas verhindert", so Ex-Geschäftsführer Hans-Peter Kolb.
Viele Kasendorfer hatten die Chance gesehen, unabhängig von großen Energiekonzernen zu heizen. Doch am Ende war der öffentliche Druck wohl einfach zu groß: Die Nahwärme Kasendorf GbR ist Geschichte. In einer extra einberufenen Gesellschafterversammlung haben Hans-Peter Kolb und Peter Ott ihre Posten als Geschäftsführer abgegeben. In der Folge hat sich die Versammlung mit 18 : 0 Stimmen für die Auflösung der GbR entschieden.
34 Mitglieder hatte die Gesellschaft. 78 Bürger hatten grundsätzliches Interesse an einem Nahwärmekonzept bekundet. Eine Machbarkeitsstudie zeigte, dass eine Versorgung möglich und finanzierbar ist.
Der Gemeinderat hatte sich aber mehrheitlich (zwei Gegenstimmen) für den Anschluss der gemeindlichen Gebäude an das Gasnetz und eben nicht an die Nahwärme Kasendorf entschieden.
"So lange es keinen Rückhalt von der Gemeinde gibt, macht ein Weiterarbeiten keinen Sinn", sagte Peter Ott. Grund für die Zurückhaltung der Gemeinde und für den Rückzug der Nahwärme GbR ist, dass der Gasversorger, die LuK Helmbrechts, in internen Gesprächen gesagt haben soll, dass sie nur nach Kasendorf kommen werde, sofern die GbR alle Aktivitäten einstelle.
"Nicht gegen Rathaus kämpfen" "Wir wollen uns nicht nachsagen lassen, wir hätten Gas verhindert", erklärte Hans-Peter Kolb. "Wir haben viel Mühe, Zeit und Geld in das Projekt gesteckt und sind nach wie vor überzeugt, dass die Nahwärme die beste Lösung gewesen wäre.
Aber der Gegenwind ist einfach zu groß", begründet er seinen Entschluss. "Wir können doch nicht gegen das Rathaus kämpfen."
Die Gesellschafter bekommen rund die Hälfte ihres eingelegten Kapitals wieder ausbezahlt. Der Rest ist insbesondere für die Machbarkeitsstudie verwendet worden. Unklar ist, wie viele der ehemaligen Gesellschafter sich nun einen Gasanschluss legen lassen. Bei der Sitzung wurde zumindest deutlich: Viele wollen gerade angesichts der Situation in der Ukraine und in Russland unabhängig bleiben von Gaslieferungen aus dem Ausland.
Mit dem Entschluss, die GbR aufzulösen, hat die Gesellschaft getan was von ihr verlangt wird. "Nun muss die LuK ihr Versprechen einlösen und im Frühjahr mit den Verlegungsarbeiten in Kasendorf beginnen", so Kolb. "Uns kann man nun keinen Schwarzen Peter mehr zuschieben", ergänzt Ott.