Pächterehepaar verlässt Stadtsteinacher Campingplatz

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So kennen die Camper Harry Hofmann: Mit seinem Elektromobil fährt er lautlos über den Platz. Foto: Sonny Adam
So kennen die Camper Harry Hofmann: Mit seinem Elektromobil fährt er lautlos über den Platz. Foto: Sonny Adam
Ilona Hofmann (58) war mit Leib und Seele Campingplatzbetreuerin. Aber jetzt freut sie sich auf den Ruhestand, den sie mit ihrem Mann bei ihrer Tochter in Aachen verbringen will. Foto: Sonny Adam
Ilona Hofmann (58) war mit Leib und Seele Campingplatzbetreuerin. Aber jetzt freut sie sich auf den Ruhestand, den sie mit ihrem Mann bei ihrer Tochter in Aachen verbringen will. Foto: Sonny Adam
 

Seit zehn Jahren betreuen Harry Hofmann und seine Frau Ilona (58) den Stadtsteinacher Campingplatz. Jetzt gehen sie in Ruhestand.

Für das Ehepaar Hofmann hat jeder Arbeitstag 16 Stunden, manchmal sogar mehr. Die beiden Pächter des Stadtsteinacher Campingplatzes mähen Gras, fegen die Straßen, putzen die Sanitäranlagen und lassen neue Gäste auf das Gelände. Und immer finden sie ein freundliches Wort.

Doch mit dem Sommer 2016 geht bald auch die letzte Saison für Harry (60) und Ilona Hofmann (58) zu Ende. Von einigen Stammgästen haben sie sich schon verabschiedet, andere werden sicherlich noch in den nächsten Wochen vorbeischauen. "Wenn ich zurückblicke, kann ich sagen: Ja - es war richtig, den Platz zu übernehmen. Wenn unser Vertrag am 31. März ausläuft, werden wir in die Geschichte des Stadtsteinacher Campingplatzes eingehen, weil wir am längsten Pächter waren", ist Harry Hofmann stolz.



Traumabschluss bleibt aus


"Ich muss ehrlich sagen, dass der Platz nur wenige Übernachtungen hatte, als wir ihn übernommen haben. Aber wir haben alles getan, um ein bisschen dazu beizutragen, dass die Übernachtungszahlen steigen", sagt Hofmann. Eigentlich hatte er sich für dieses Jahr einen Traumabschluss erhofft. "Aber leider war der Sommer nicht so berauschend. Im Frühling gab es zu viel Regen, überall machte Hochwasser Schlagzeilen. Auch wenn bei uns gar nichts war, kommen die Leute dann gar nicht", sagt Hofmann.

"Ich wollte gerne, dass die Übernachtungszahlen zum Abschluss noch einmal steigen, aber selbst wenn der September und Oktober noch einmal schön werden, werden wir keine Steigerung mehr schaffen", sagt der Campingplatz-Chef. Trotzdem bringe es die Stadtsteinacher Einrichtung auf 5000 bis 6000 Übernachtungen im Jahr. 17 Euro kostet die Nacht für zwei Personen inklusive Wohnwagen.

"Das schöne an meinem Job ist, dass die Leute in guter Stimmung hier ankommen. Sie sind gut gelaunt, freuen sich auf den Urlaub, sind entspannt", sagt Harry Hofmann.


Oft eine Zwischenstation


Viele Camper nutzten die Anlage als Zwischenstation auf ihrer Reiseroute. "Wir liegen günstig, und haben viele, die nur eine oder zwei Nächte hier bleiben", sagt Hofmann. Bei aller Wehmut freuen sich Harry und Ilona Hofmann auf den Ruhestand. Sie wollen mehr Zeit haben, ziehen in die Nähe der Tochter nach Aachen. Und natürlich wollen die Hofmanns auch campen, durch die Lande ziehen und andere Plätze entdecken. "Wir wollen mal sehen, wie die Situation woanders aussieht.",

"Wir hatten die ersten sieben Jahre 365 Tage im Jahr offen. Und man muss rechnen, dass eine Person 16 Stunden da sein muss", sagt er. Seit drei Jahren gönnt sich das Ehepaar im Dezember, Januar und Februar eine Ruhepause. Es rechne sich einfach nicht, den Platz im Winter geöffnet zu lassen.

Wer den Campingplatz in Zukunft übernehmen wird, ist noch nicht definitiv entschieden. "Wir haben ein Ehepaar aus der Region, das uns überzeugt hat mit seinem Konzept", verrät Bürgermeister Roland Wolfrum.


Bürgermeister ist guter Dinge


Er sei ist guter Dinge, dass dieser Vertrag auch zustande kommt. Ein Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden habe bereits stattgefunden. Die Neuen wären Quereinsteiger, sagt Wolfrum. Am 12. September werde der Stadtrat entscheiden.