Neudrossenfelder hoffen auf Edekas Rückkehr

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Bürger haben Blumen vor dem ehemaligen Edeka-Markt in Neudrossenfeld niedergelegt. Auf Zetteln bitten sie darum: "Macht bitte den Edeka wieder auf." Der Wunsch nach einem Vollsortimenter im Ort ist also nach wie vor groß. Foto: Jürgen Gärtner
Bürger haben Blumen vor dem ehemaligen Edeka-Markt in Neudrossenfeld niedergelegt. Auf Zetteln bitten sie darum: "Macht bitte den Edeka wieder auf." Der Wunsch nach einem Vollsortimenter im Ort ist also nach wie vor groß. Foto: Jürgen Gärtner

Vor dem geschlossenen Laden im Ortskern von Neudrossenfeld haben Bürger Blumen niedergelegt. Der Gemeinderat diskutierte das Thema am Dienstagabend - wenn auch nur kurz.

Wie geht es mit der Nahversorgung im Ortskern in Neudrossenfeld weiter? Dieses Thema sprach Heidemarie Nitsch (FuG) in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend an. Sie machte auf eine Aktion am geschlossenen Edeka-Markt aufmerksam. Dort waren Blumen vor dem Eingang niedergelegt und Schilder mit der Bitte um eine Wiedereröffnung angebracht worden. "Wir sollten das Thema aufgreifen und aktiv nach Bewerbern suchen", sagte sie. Der Edeka-Markt hatte im Frühjahr 2012 seine Tore geschlossen.

Die Nahversorgung im Ortszentrum war bereits im Zusammenhang mit der Erschließung des Gewerbegebiets Unterbrücklein diskutiert worden.

Mit Gewalt geht nichts

Denn in das neue Gewerbegebiet können sich maximal zwei Einzelhandelsbetriebe, sprich auch Discounter ansiedeln. "Mit Gewalt bringen wir die nicht in den Kernort hinein", erklärte Peter Rösch (FW). Dazu seien einfach nicht die Flächen vorhanden.

Vielmehr sah er durch die Ansiedlung von diesen Märkten den Vorteil, dass "die Neudrossenfelder dann vielleicht weniger zum Einkaufen nach Bayreuth oder Kulmbach fahren müssen".

Thomas Erlmann (WGW) befürchtete hingegen, dass nach einem möglichen Abzug des Discounters in einigen Jahren eine Einzelhandelsruine zurück bleibe. Hier verwies Bürgermeister Harald Hübner (CSU) auf die freie Marktwirtschaft. "Wenn das Geschäft schlecht läuft, ist niemand vor dieser Gefahr gefeit."

Verwaltungsleiter Rainer Schimpf stellte klar, dass aufgrund der Regionalplanung die Zahl der Einzelhandelsbetriebe in dem vorgesehenen Gewerbegebiet auf zwei begrenzt ist. Zudem sei nur eine Größe bis 1200 Quadratmetern zugelassen.

Was konkret mit der Ansiedlung eines Verbrauchermarktes im Ortskern passieren soll, danach haben wir im Nachgang der Sitzung Bürgermeister Harald Hübner befragt.

Gespräch in den nächsten Wochen

Der will in den nächsten vier Wochen das Gespräch mit der Eigentümer-Erbengemeinschaft suchen, der das Gebäude gehört. Dabei gelte es zunächst einmal prinzipiell zu klären, was die Eigentümer mit dem Gebäude vorhaben. Wenn ein Verbrauchermarkt eine Option sei, müsse auch die Frage nach der Miete besprochen werden. "Dann kann man schon sehen, ob es nicht gleich an den wirtschaftlichen Voraussetzungen scheitert."

Dann müsse geklärt werden, welcher Bedarf in der Bevölkerung genau besteht. Denn es klinge immer wieder der Wunsch nach einem klassischen Vollsortimenter der großen Ketten durch. Doch die in den Ort zu holen, hält er für aussichtslos. "Die gehen nicht in so kleine Märkte", ist der Bürgermeister überzeugt.

Dorfladen (k)eine Lösung?

Eine Alternative wäre ein Dorfladen. Allerdings sei der in Neudrossenfeld vermutlich nicht so zu betreiben wie beispielsweise in Grafengehaig, weil es im Kernort noch einen Metzger und drei Bäckereiverkaufsstellen gibt. "Es ist also absehbar, dass ein Dorfladen nicht so einen Umsatz machen würde."