Nasse Füße in neuem Baugebiet bei Pölz?

2 Min
Die freie Fläche zwischen Pölz und der Oberen Au in Mainleus ist als Baugebiet vorgesehen. Foto: Jürgen Gärtner
Die freie Fläche zwischen Pölz und der Oberen Au in Mainleus ist als Baugebiet vorgesehen. Foto: Jürgen Gärtner

Eine freie Fläche in Pölz soll bebaut werden. Gemeinderat Detlef Weißmann (SPD) hat damit nicht nur Probleme wegen des Grundwassers. Sein CSU-Kollege Siegfried Escher spricht dagegen von schönen Bauplätzen.

Für Detlef Weißmann von der SPD gibt es andere Gebiete, die vorrangig erschlossen werden sollten. Siegfried Escher (CSU) sprach von "durchaus schönen Bauplätzen": Die Nutzung der Baulücke zwischen Obere Au und Pölz sorgte am Montagabend im Gemeinderat für Gesprächsstoff.

Nicht mehr zeitgemäß

Bereits seit 1993 existiert für dieses Gebiet ein Bebauungsplan. Vor allem der Zuschnitt der Parzellen und die Verkehrsanbindung sind nicht mehr zeitgemäß. Daher will der Gemeinderat diesen Bereich neu überarbeiten lassen. Das soll das Architekturbüro Grimme übernehmen.

Für Detlef Weißmann ist das Gelände nicht als Bauland geeignet, weil die Lage direkt hinter dem Damm nicht attraktiv sei und er zudem Probleme mit Grundwasser erwartet.
Und trotz des Damms hatte er Bedenken: "Es kommt immer wieder zu Hochwassersituationen in Deutschland, wo die Leute dann fragen, wie man dort bauen kann."

Ganz anders sieht das Siegfried Escher, der in Pölz wohnt. "Durch den Damm ist die Lebensqualität eher besser als schlechter geworden", stellte er fest. Die vorgesehene Fläche werde derzeit noch bewirtschaftet, wenn das irgendwann nicht mehr der Fall sei, müsse sie der Bauhof pflegen, gab er zu bedenken.

Zuspruch erhielt er von Erich Luthardt (ABL). "Das Baugebiet ist sinnvoll, wir müssen jungen Familien bezahlbare Grundstücke anbieten." In seinen Augen besteht für das Gebiet keine Hochwassergefahr.
Dass der Damm ein Problem für Bauwillige darstellen könnte, bezweifelt Günther Stenglein (FW). "Es gibt genug Leute, die hinter einem Lärmschutz wohnen."

Für Norbert Erhardt (CSU) ist es besser, solche Baulücken wie bei Pölz zu schließen, als der Landwirtschaft für ein neues Baugebiet wertvolles Ackerland zu entziehen.

Auch Bürgermeister Dieter Adam (FW) ist der Überzeugung, dass es in dem Baugebiet keine Probleme mit Grundwasser geben wird. "Schließlich gibt es in Pölz Häuser mit Keller. Die müssten da ja absaufen." Er verwies darauf, dass die vorgesehene Fläche dem Markt gehört und man so günstige Preise und eine günstige Erschließung bieten kann.

Durch Baugebiete wie die Rothe Kelter sei es gelungen, die Einwohnerzahlen wieder zu steigern. "Deshalb sollten wir das Gebiet auch erschließen", betonte Adam.

Jetzt soll die Fläche erst einmal neu überplant werden. In den Augen von Detlef Weißmann sind das zwar "Kosten, die unnötig sind", aber außer ihm und Klaus Marx (SPD) stimmten alle Gemeinderäte für dieses Vorgehen.


Die weitere Gemeinderatssitzung kurz & bündig:

Internet Der Gemeinderat hat ein Ingenieur-Büro damit beauftragt, die Möglichkeiten des Breitband-Ausbaus zu untersuchen.

Wasserleitungen Die Wasserleitungen in der Röthenstraße/Zum Gericht in Schwarzach müssen erneuert werden. Laut Bodengutachten ist die beste Sanierungsvariante die damit verbundene Erneuerung der nur sechs Zentimeter starken Fahrbahndecke im Vollausbau. Zunächst soll aber versucht werden, die Straße nur auf Rohrgrabenbreite auszubessern. Sollte ein Vollausbau notwendig werden, muss der in einer Ratssitzung extra beschlossen werden.

Hochwasserschutz Der Zuwendungsbescheid für den Hochwasserschutz Veitlahm/Wachholdergraben über 78 725 Euro ist in der Gemeinde eingegangen. Das Projekt soll nun ausgeschrieben und voraussichtlich von Juli bis September durchgeführt werden. Bürgermeister Adam verwies darauf, dass es eine Umleitung geben wird und ein Baum noch Sorgen bereitet.

Ferienbetreuung Die Awo bietet künftig an der Schule Mainleus eine Ferienbetreuung an. Anmeldeschluss ist der 30. April. Der Gemeinderat hat eine Mindestteilnehmerzahl von zehn Kindern festgelegt.