Marienweiher feiert "24 Stunden für den Herrn"

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Erzbischof Ludwig Schick hielt die Pontifikalmesse. Foto: Sonja Adam
Erzbischof Ludwig Schick hielt die Pontifikalmesse. Foto: Sonja Adam
Pfarrer Ignacy Kobus aus Marktschorgast, Pfarrer Helmut Spindler aus Wartenfels-Presseck, Pater Alard sowie Pater Adrian aus Marienweiher traten als Konzelebranten bei der Pontifikalmesse auf. Foto: Sonja Adam
Pfarrer Ignacy Kobus aus Marktschorgast, Pfarrer Helmut Spindler aus Wartenfels-Presseck, Pater Alard sowie Pater Adrian aus Marienweiher traten als Konzelebranten bei der Pontifikalmesse auf. Foto: Sonja Adam
 
Erzbischof Ludwig Schick hielt die Pontifikalmesse. Foto: Sonja Adam
Erzbischof Ludwig Schick hielt die Pontifikalmesse. Foto: Sonja Adam
 
Der Leiter des Pilgerbüros, Jörg Schmidt, war von 18 Uhr bis zum Morgen in der Basilika. Foto: Sonja Adam
Der Leiter des Pilgerbüros, Jörg Schmidt, war von 18 Uhr bis zum Morgen in der Basilika. Foto: Sonja Adam
 
Die beiden Ministranten Josef (11) und Lukas Fürst (19) mit dem Erzbischof. Foto: Sonja Adam
Die beiden Ministranten Josef (11) und Lukas Fürst (19) mit dem Erzbischof. Foto: Sonja Adam
 

Einen ganzen Tag war die Basilika Marienweiher bei der Aktion "24 Stunde für den Herren" geöffnet. Es gab Andachten, Bet-Stunden und Messen.

Nach der feierlichen Pontifikalmesse, die Erzbischof Ludwig Schick in der päpstlichen Basilika Marienweiher gefeiert hatte, musste der Leiter des Pilgerbüros, Jörg Schmidt, zugeben, dass er müde ist. "Müde, aber glücklich und zufrieden", betonte er.

Schmidt war einer derjenigen, die fast 24 Stunden auf den Beinen waren, um bei der Aktion "24 Stunden für den Herrn", die Papst Franziskus ausgerufen hatte, dabei zu sein. "Ich war von abends um 18 Uhr bis morgens um 6 Uhr in der Kirche, habe nur eine halbe Stunde geschlafen. Aber ich bin sehr zufrieden", so Schmidt.


Die Barmherzigkeit

Am Freitag um 18:30 Uhr ging es mit einer klassischen Messfeier los. Das Allerheiligste wurde ausgesetzt. Dann fanden die ganze Nacht hindurch Betstunden statt - nur unterbrochen vom klassischen Nachtgebet-Komplet um 22 Uhr. Ab 23 Uhr bis morgens um fünf standen dann Betstunden zu den sieben Werken der Barmherzigkeit auf dem Programm.

"Unwissende belehren", "Zweifelnde beraten"!, "Betrübte trösten", "Sünder zurechtweisen", "Denen, die uns beleidigen, gern verziehen", "Unrecht mit Geduld ertragen" und "Für Lebende und Verstorbene beten" waren die sieben Werke der Barmherzigkeit überschrieben.


Nur eine halbe Stunde Schlaf

"Ich habe in der Nacht nur eine halbe Stunde geschlafen. Aber für mich war der absolute Höhepunkt morgens um sechs Uhr", berichtet Schmidt sichtlich beeindruckt. Da wurde "Der Engel des Herrn" gebetet. "Man spürte, dass der Tag anbricht, das war eine ganz besondere Stimmung", so der Leiter des Pilgerbüros.


Kein Leistungssport

Natürlich ging es bei der 24-Stunden-Aktion nicht um religiöse Höchstleistungen, wie Erzbischof Ludwig Schick herausstellte. "Die Aktion ist kein Leistungssport in Sachen Frömmigkeit und Glauben. Es geht darum, sich neu bewusst zu machen, das Gott im Heiligen Geist jeden Tag, 24 Stunden lang, bei uns ist. Wir sind nie allein, sondern stets begleitet", betonte der Erzbischof in seiner Pontifikalmesse.

Und noch eine Botschaft hatte der Erzbischof: Es gehe nicht um Makellosigkeit. Auch Zweifler, auch Kritiker, selbst diejenigen, die aus der Kirche ausgetreten sind, könnten jederzeit wieder in die Familie Gottes zurückkehren. Denn die Taufe sei der Grundstein - und die Familie bleibe.

Hintergrund für die 24-Stunden-Aktion war es, dass Papst Franziskus der Gleichgültigkeit der Menschen entgegentreten und ein Zeichen setzen wollte. In Marienweiher fand die größte Aktion statt, aber auch in Bamberg und in Nürnberg beteiligten sich Kirchen an der Aktion.


"Ein schönes Gefühl"

Lukas Fürst kam aus Hohenberg und ministrierte bei der Pontifikalmesse. "Das war ein schönes Gefühl", befand der Elfjährige. Er hatte seinen Bruder Lukas (19) mitgebracht, der seit vier Jahren ministriert und jeden Sonntag in die Kirche geht. "Ich mache das gerne, auch wenn ich jetzt schon einen Beruf habe", berichtete Lukas Fürst.
Aus nah und fern kamen die Gläubigen angereist.

"Wir sind begeistert", erklärten Maria Becker und Maria Wiesel aus Glosberg. Festlich und feierlich fanden die beiden Frauen das Pontifikalamt. "In Marienweiher gibt es so eine schöne Kommunionbank. Wir hätten gerne die Kommunion kniend empfangen und dem Herrn die Ehre erwiesen", sagt Maria Becker.

Viele ehrenamtliche Helfer wirkten bei der Ausgestaltung der 24-Stunden-Aktion mit. Auch viele Marienweiherer kamen in die Basilika und ins Wallfahrerhaus. Auch mitten in der Nacht war die Basilika belebt. "Immer war jemand da", zollte Pater Alard den Gläubigen größten Respekt. Und natürlich gab es auch Frühstück sowie Kaffee und Kuchen am Nachmittag.

Doch nicht nur die Gläubigen waren begeistert, sondern auch die Pfarrer. Als Konzelebranten waren Pater Alard und Pater Adrian zugegen, Pfarrer Helmut Spindler aus Wartenfels-Presseck und Pfarrer Ignacy Kobus aus Marktschorgast. "Für mich ist Marienweiher ein besonderer Ort. Ich bin gerne gekommen, um mit dabei zu sein. Das ist eine Selbstverständlichkeit", freute sich der Marktschorgaster Pfarrer über das volle Gotteshaus und die Vielzahl der Gläubigen.