Macken haben nur die anderen

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Foto: Archiv/Katja Kölbl
Foto: Archiv/Katja Kölbl

Menschen haben die unterschiedlichsten Marotten. Manchmal bringen sie uns zum Schmunzeln, manchmal nerven sie. Wie gut, dass wir selbst keine Machen haben. Oder doch?

Haben Sie im Bekanntenkreis auch Menschen, die ganz merkwürdige Marotten haben? Solche, die auf einem Plattenweg immer nur auf die Platten treten - aber niemals auf die Fugen? Solche, die eine Stunde lang im Café vor einer Tasse mit einem Rest kalten Kaffees sitzen können - und die dann, wenn die Bedienung das Geschirr abräumen will, sich die Tasse noch einmal vom Tablett holen und den kleinen, kalten Rest austrinken?
Oder solche, die beim Verlassen eines Raumes nicht einfach nur das Licht ausknipsen, den Herd ausschalten und den Computer herunterfahren - sondern die dann noch eine Kontrollrunde durchs Zimmer drehen und "Aus... aus... aus..." vor sich hin murmeln.

Sofern man solche Menschen nur gelegentlich trifft, mag das noch angehen. Dann kann man sich selbst einreden, dass solche kleinen Macken ja eigentlich ganz liebenswert sind.

Hat man regelmäßig mit ihnen zu tun, nervt so ein Verhalten. Dann denke ich mir immer: Welch ein Glück, dass ich persönlich keine solchen Macken habe!

Ok, an der Tankstelle dauert es seine Zeit, bis ich nach wiederholtem, sachten Drücken an der Zapfpistole endlich einen runden Betrag auf dem Display habe. Und in meiner Gymnastikgruppe kann ich erst dann mit meinen Dehnübungen anfangen, wenn die Seitenkante der Matte parallel zu den Kanten der Karos im gemusterten Fußboden liegt.

Aber das sind doch keine Macken, oder? Das ist einfach nur - wichtig!