2020 sollen die ersten Studenten nach Kulmbach kommen. Bei der Standortsuche für den Campus hakt es aber noch. Stadt und Brauerei ist bei den Verhandlungen noch kein Durchbruch gelungen. Doch zum Start braucht es zum Glück keinen Neubau.
Das Ziel ist durchaus sportlich. Im Juni 2017 hat der Ministerrat "grünes Licht" für den Hochschulcampus in Kulmbach gegeben, schon drei Jahre später, im Oktober 2020, sollen die ersten Studenten kommen. Die Planungen für die inhaltliche Ausgestaltung der Studiengänge sind schon weit gediehen. Noch ungeklärt ist aber eine ganze wichtige Frage: Wo wird der Uni-Campus gebaut?
Ruckdeschel-Campus?
Über die Grundstücke verhandelt die Immobilien Freistaat Bayern. Die Stadt hat als Standort - wie bekannt - das Güterbahnhofs-Areal im Visier. Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) hat sogar schon einen Namen ins Spiel gebracht: Ruckdeschel-Campus könnte die Uni heißen, um Unternehmer Hans-Albert Ruckdeschel für dessen Verdienste um die Stadt Kulmbach zu würdigen.
Ein Tauschgeschäft?
Auf dem Güterbahnhof-Gelände gehört der Stadt von den 49 000 Quadratmetern Gesamtfläche allerdings nur ein Drittel. Zwei Drittel sind im Besitz der Kulmbacher Brauerei. Die Stadt hat ihre Fläche, die sich am Weißen Main entlang in Ost-West-Richtung erstreckt, der Futura Immobiliengesellschaft abgekauft. Einig sind sich die Experten, dass Hochschulgebäude und Studentenwohnheim idealerweise kompakt auf dem östlichen Teil des Geländes gebaut werden sollten. Dafür wäre aber Grund der Brauerei vonnöten.
Seit Monaten laufen die Gespräche der Stadt mit dem zweiten Eigentümer über einen Grundstückstausch. Bis dato wurde kein Durchbruch erzielt, denn die Brauerei hat eigene Interessen. Sie will beim Güterbahnhof ein Logistikzentrum errichten, das mit einer Brücke über den Main mit dem brauereieigenen Gelände in der Lichtenfelser Straße verbunden werden könnte.
"Das wird schwierig"
Das Unternehmen, so hatte Schramm in der jüngsten Stadtratssitzung erklärt, habe vermehrt Platzbedarf angemeldet, um Hallen bauen zu können. "Das wird schwierig. Da müssen noch Gespräche geführt werden", sagte der OB - mit dem Hinweis darauf, dass auf dem Areal neben dem Campus auch Lehr- und Verwaltungsgebäude sowie möglichst auch ein Studentenwohnheim und eine Mensa errichtet worden sollen.
"Konstruktive Gespräche"
Warum die Verhandlungen stocken, ob eine Lösung der Grundstücksfrage in Sicht ist? Fragen, die wir dieser Tage der Stadt Kulmbach, der Brauerei und der Uni Bayreuth gestellt haben. Trotz unterschiedlicher Vorstellungen wurde eine gemeinsam verfasste Stellungnahme von Stadt, Brauerei sowie Uni Bayreuth herausgegeben. Wörtlich heißt es darin: "Derzeit laufen konstruktive Gespräche mit allen Beteiligten, und wir sind optimistisch, dass in einem angemessenen Zeitrahmen eine passende Standort-Lösung gefunden wird." Konstruktiv, optimistisch, in angemessener Zeit... Wenig aussagekräftige Antworten - der Durchbruch scheint noch nicht gelungen.
Da hat doch bei jeder sich bietenden Gelegenheit jemand getönt: "Alles geregelt , keine Probleme, die Studenten können kommen".
Anscheinend ist halt doch noch nicht alles in trockenen Tüchern, aber es wird schon werden.
Der OB hats ja versprochen.