Wie lang ist das Straßennetz der Stadt? Rund 230 Straßenkilometer werden vom Bauhof betreut. Um so viele Kilometer Straßen und Gehwege eisfrei zuhalten, braucht es eine Menge Streusalz und Splitt. Wieviel hat die Stadt eingekauft?
"Wir haben unsere Lager im Bauhof mit rund 150 Tonnen Streusalz gefüllt, das weitere Kontingent ist beim Lieferanten jederzeit abrufbar", erläutert Bergmann. Als loses Material wird es angefahren und in einer Halle aufgeschüttet oder im Silo gelagert. "Wir verfügen über etwa 950 Tonnen Streusalz und 500 Tonnen Splitt."
Wird auch vorbeugend gestreut?
"Nur dann, wenn die Wettervorhersagen abschätzen lassen, dass es glatt werden kann!" So könne man sparsam mit Streumitteln umgehen. "Es liegt in der Natur der Sache, dass in höheren Lagen oder auf Bergstrecken vorbeugend gestreut wird und in niederen Lagen eventuell nicht. Absolute Priorität hat unser Klinikum, das nur über eine Bergstrecke anfahrbar ist. Da muss die Versorgungssicherheit immer gewährleistet sein."
Ohne Technik geht's im Winterdienst nicht. Wie viele Räumfahrzeuge stehen zur Verfügung? Wer kümmert sich um die Wartung?
13 Fahrzeuge sind im Einsatz, die von der Bauhofwerkstatt instand gehalten, gepflegt und gewartet werden. Das sind Unimogs, Lkws, aber auch Schmalspurfahrzeuge und Traktoren mit den entsprechenden Pflug- und Streuvorrichtungen.
Und das Personal? Wie viele Mitarbeiter stehen zur Verfügung, und was tun die, wenn es nicht schneit?
"Wir haben ca. 35 Personen im Handstreudienst und 16 Mitarbeiter im Fahrdienst beschäftigt, wobei die Kontrollrouten des Fahrdienstes doppelt besetzt sind, bei Voll-Einsatz auch rund um die Uhr", erläutert Florian Bergmann. Nach langen Winterdiensteinsatzzeiten werden bei geeigneten Wetterbedingungen, die entstandenen Überstunden wieder abgebaut.
Aber die Bauhofarbeiter langweilen sich auch ohne Winterdienst nicht. Sie erledigen vielfältige Aufgaben im Straßenunterhalt. Dazu gehören das Beheben von Frostschäden, Wartungsarbeiten sowie Rückschnitte von Bäumen und Hecken, die aus Naturschutzgründen im Winter erfolgen und bis Ende Februar beendet sein müssen. Auch die Geräte auf den städtischen Spielplätzen werden geprüft und vieles mehr.
Wenn es eilig ist: Wie schnell können die Mitarbeiter im Notfall ausrücken?
Es gibt bei kritischen Temperaturvorhersagen eine angeordnete Rufbereitschaft. Nach der Alarmierung sind die Mitarbeiter in 30 Minuten zur Stelle.
Winterdienst ist ein Job mit anstrengenden Arbeitszeiten, denn die Straßen sollen möglichst immer gut befahrbar sein. Wann geht's morgens los, wann ist Feierabend?
"Für unsere Fahrzeuge ist um 4 Uhr Beginn, der Handstreudienst startet um 5 Uhr", so Michael Dörsch. Gearbeitet wird, solange es nötig ist. Verpflichtet zum Winterdienst ist die Stadt übrigens nur "auf verkehrsbedeutenden und wichtigen sowie gefährlichen Straßen", heißt es aus dem Büro des Oberbürgermeisters. Dadurch ergibt sich auch die Prioritätenliste in der Durchführung. "Wir kümmern uns aber selbstverständlich auch um die Wohngebietsstraßen." Können die Bürger selbst etwas dazu beitragen, dem Winterdienst die Arbeit zu erleichtern? Das können sie! Die Stadt appelliert an die Bevölkerung, dass die Anwohner ihre Fahrzeuge nicht an engen und unübersichtlichen Stellen abstellen, damit die Räumfahrzeuge mit ihren breiten Schildern gut durchkommen. "Das ist oft ein Riesenproblem für uns", sagt Michael Dörsch. Gerade die großen Fahrzeuge haben immer wieder Schwierigkeiten, dass sie nicht durchkommen oder Wendeplätze zugeparkt sind.
Und was kostet das alles in einer Saison? 2018 beliefen sich die Kosten für Personal und Material auf 373 637 Euro, im Vorjahr waren es 573 883 Euro. "Bisher hat es jeden Winter geschneit, und die Personalkosten sind fix, da wir das mit eigenem Stammpersonal erledigen und bei winterdienstfreien Zeiten andere Aufgaben erfüllt werden", sagt Florian Bergmann. Nicht verbrauchtes Salz wird im Lager gehalten, sodass im nächsten Jahr weniger eingekauft werden muss.