Kulmbacher Schülerprojekt"ESS mich!" weckt Appetit auf mehr

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Sophia Haas, Stefanie Heske und Evi Bräcklein führen die Firma "Blind Desaster". Foto: Sonny Adam
Sophia Haas, Stefanie Heske und Evi Bräcklein führen die Firma "Blind Desaster".  Foto: Sonny Adam

Alle sieben Teams des Kulmbacher CV-Gymnasiums stehen beim Planspiel "Play the Market" in der Zwischenrunde - auch die Firma "Blind Desaster".

Das fiktive Unternehmen "Blind Desaster" ist im Müsliriegel-Markt etabliert. Es hat 14 Mitarbeiter und zwölf Maschinen. Jetzt wird es an Sophia Haas, Evi Bräcklein und Stefanie Heske übergeben. Die Schülerinnen des Caspar-Vischer-Gymnasiums haben nun die Aufgabe, den Betrieb weiterzuentwickeln. So weit die Aufgabenstellung beim Wirtschafts-Planspiel "Play the Market".


Name steht für die Geschäftsführerinnen


"Uns war sofort klar, dass wir durch innovative und kreative Entscheidungen die Erfolgsstrategie weiterverfolgen müssen, um die Firma auch in den folgenden Jahrzehnten wachsen zu lassen", erklärte Stefanie Heske. Das Trio entwickelte einen neuen Müsliriegel mit dem Namen "ESS mich!" ESS steht für die drei Geschäftsführerinnen für Evi, Stefanie und Sophia.

Die Präsentation des Firmenkonzeptes übernahmen bei der "Pressekonferenz" in den Räumen der Kulmbacher Bank Jonas Brönneke und Johannes Hammer sowie Stefanie Heske und Evi Bräcklein. Sophia Haas fotografierte und dokumentierte das Ganze. Denn auch das fließt in die Bewertung mit ein. Das gilt für alle sieben CVG-Teams, die an dem Wettbewerb teilnehmen.


Unter einem Euro


"Die Herstellung des Müsliriegels sollte ausschließlich in Deutschland stattfinden", erläuterte Brönneke. Die Kreation sollte junge und aktive Menschen, aber auch Ältere ansprechen. Und auch zum Kaffee in der Seniorenresidenz sollte sie schmecken. Um einen größtmöglichen Absatz zu erzeugen, sollte der 50-Gramm-Riegel unter einem Euro kosten. Die Schülerinnen legten großen Wert darauf, Zutaten aus fairem Handel zu verwenden.

In der ersten Phase war das Team äußerst erfolgreich, musste allerdings mit einem Steuersatz von 95 Prozent leben. Außerdem sah das Planspiel vor, dass die Schüler mit einem schweren Konjunktureinbruch fertig werden mussten.


Imageverlust ausgeglichen


"Wir mussten Mitarbeiter entlassen. Das hat natürlich auch zu einem Imageverlust geführt", erklärte Heske. Aus diesem Grund hat die Firma danach wieder viel getan und sich für das Wohlbefinden der Mitarbeiter und für Weiterbildung eingesetzt.

Die Gymnasiasten mussten im Verlauf des Spiels Lager räumen, um wieder liquide zu werden, sie mussten die Auswirkungen der Märkte richtig deuten und schnell und adäquat auf Veränderungen reagieren.

Bei der Pressekonferenz erhielten sie Unterstützung von Lehrer Erhard Körber. Dabei war auch Stefan Schmidt, Inhaber eines Fitnessstudios in Kulmbach. Er hatte Müsliriegel zur Verfügung gestellt, die die Schüler mit neuen Etiketten versehen hatten. Schmidt bestätigte, dass zehn Prozent des Fitnessstudio-Umsatzes durch Nahrungsergänzungsmittel generiert werden. Der Markt für solche Müsliriegel sei also auch in der realen Welt vorhanden.
"Es ist beeindruckend, wie die Schüler da vorne sitzen. Man hat plötzlich junge Erwachsene vor sich", war Schulleiterin Ulrike Endres angetan.


Von jungen "Managern" beeindruckt


Beeindruckt zeigte sich außerdem der Chef der Kulmbacher Bank, Stephan Ringwald. "Die Müsliriegel schmecken auch gut. Hauptsache, es sind keine Rosinen drin", urteilte er. Der Bank-Profi zeigte sich vom Wirtschaftsverständnis der jungen "Manager" beeindruckt.

Das Planspiel "Play the Market" ist noch etwas anspruchsvoller als das alljährliche Börsenspiel, an dem sich auch Kulmbacher Schulen beteiligen.