Über Facebook hatten Tochter Ines und Schwiegersohn Tobias Düppelhan zur einer Abschiedsparty für Klaus-Peter Mittag eingeladen. Hunderte kamen.
"Er war der Beste!" Dieser Meinung sind viele ehemalige Schüler von Klaus-Peter Mittag. Als Konrektor der Max-Hundt-Schule blickt er auf 41 Jahre Schulalltag zurück, auf jeden einzelnen Tag mit Freude.
Riesige Resonanz
Tochter Ines und Schwiegersohn Tobias Düppelhan hatten eine ganz "private" Abschiedsfeier auf dem Schulgelände organisiert und über eine Facebook-Seite dazu eingeladen. "Als wir dann plötzlich 200 Anmeldungen hatten, mussten wir die Seite vom Netz nehmen, mit so viel Resonanz hatten wir gar nicht gerechnet", sagte Tobias Düppelhan. Ehefrau Ines zeigte sich überrascht darüber, "was da losgetreten wurde".
Und es habe nicht einen negativen Eintrag zur Arbeit ihres Vaters gegeben, sagte sie stolz. "Geiler Job" oder "bester Lehrer" lauteten Kommentare. "Ich bin megastolz auf meinen Papa", so Ines Düppelhan. Klaus-Peter Mittag sei immer ein Riesenvorbild gewesen, er habe immer die menschlichen Werte gelebt, davon sollte es mehr geben, meinte sie.
"Der Unterricht bei Herrn Mittag hat immer viel Spaß gemacht"
Und dieser Ansicht ist nicht nur die eigene Tochter. Beate Eggloff-Böhner und Birgit Kemmelmeier gehörten beispielsweise zum Kreis der ehemaligen Schüler, die es sich nicht nehmen ließen, noch einmal persönlich "Auf Wiedersehen" zu sagen. "Wir haben von der Feier erfahren, obwohl wir gar nicht bei Facebook sind", erzählten die beiden aus den Jahrgängen 1986 und 1988.
"Der Unterricht bei Herrn Mittag hat immer viel Spaß gemacht, er war irgendwie immer jung, und nah an den Kindern dran", sagte Beate Eggloff-Böhner. Ihr Sohn ist in der achten Klasse und durfte Klaus-Peter Mittag auch schon als Lehrer genießen. "Der Max-Hundt-Schule wird künftig sicher etwas fehlen, es müsste wieder ein Mann nachkommen, der mit den Kids derart auf einer Wellenlänge ist."
An eine Eigenart des ehemaligen Konrektors konnte sich Birgit Kemmelmeier noch erinnern. "Wenn einer nicht gehört hat, hat er immer in dessen Genick die Finger gerieben, das hat dann so komisch gequietscht, geknistert und gekribbelt", lachte sie.
Auch Gabi Slimani und Alexander Kuhn haben nur beste Erinnerungen an ihren ehemaligen Lehrer. "Ich kam 1982 in der achten Klasse an diese Schule und habe zeitgleich mit Klaus-Peter Mittag hier angefangen", sagte Gabi Slimani und: "Er ist der weltbeste Lehrer."
Mehr Zeit für die Familie
Doch was macht es mit einem weltbesten Lehrer, der an einem Abend umgeben von lachenden Gesichtern derart von Lob überschüttet wird? "Es bestätigt, dass man es richtig gemacht hat", sagte der angehende Pensionär, der sich jetzt viel Zeit für seine Familie und seinen Enkel Maximilian nehmen will. "Es gibt nichts Schöneres! Ich durfte diese vielen Generationen begleiten, und ich vergesse sie auch nicht."