Kulmbach: Nachfrage nach Arbeitskräften nimmt spürbar Fahrt auf

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Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Kulmbach ist rückläufig. Foto: Archiv
Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Kulmbach ist rückläufig. Foto: Archiv

Die Zahl der Arbeitslosen im Raum Kulmbach sinkt und die Nachfrage nach Arbeitskräften nimmt spürbar Fahrt auf.

"Die Entwicklungen auf dem regionalen Arbeitsmarkt stimmen vorsichtig optimistisch", sagt Udo Kolb, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof, die auch den Landkreis Kulmbach betreut. 11 153 Arbeitslose waren demzufolge im Agenturbezirk Bayreuth-Hof zu verzeichnen, 681 weniger als im August, aber 2069 mehr als ein Jahr zuvor. "Gleichzeitig konnten im Vergleich zum Vorjahresmonat trotz der aktuellen Situation fast elf Prozent mehr Menschen ihre Beschäftigungslosigkeit durch eine Arbeitsaufnahme beenden", erläutert Kolb.

Die Arbeitslosenquote sank in der Region um 0,2 Prozentpunkte auf 4, 4 Prozent und lag damit 0,8 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.

Blick nach Kulmbach

1602 Arbeitslose, 91 weniger als im August, waren im Landkreis Kulmbach registriert. Gegenüber dem Vorjahr waren 244 Personen mehr zu verzeichnen. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 auf 3,9 Prozent. Sie lag damit 0,6 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.

Es meldeten sich viele an- und ungelernte Kräfte aus der Arbeitnehmerüberlassung, deren Arbeitsverträge meist wegen Auftragsmangels nicht verlängert wurden. Auffällig ist bei diesem Personenkreis, dass für die Abarbeitung von Auftragsspitzen oftmals zeitlich sehr kurz befristete Verträge angeboten werden und es so zu häufigen Ein- und Ausstellungen kommt.

Qualifizierung bleibt wichtig

Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitsaufnahmen im Kreis Kulmbach weiter zu. Außerdem waren bereits verstärkt Arbeitssuchendmeldungen von Saisonkräften zu verzeichnen, die mit dem Eintritt von Arbeitslosigkeit im Spätherbst rechnen. Weiterhin meldeten sich einige Beschäftigte im rentennahen Alter arbeitslos, die gesundheitlich, räumlich oder fachlich nur sehr eingeschränkt am Arbeitsmarkt agieren können.

"Viele Arbeitnehmer nutzen das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit, um sich nach Fördermöglichkeiten der beruflichen Weiterbildung zu erkundigen. Es geht meist um Fortbildungen oder Umschulungen mit dem Ziel, die Stellung am Arbeitsmarkt zu festigen und damit die beruflichen Zukunftsperspektiven zu verbessern," erläutert Udo Kolb. "Auch während der Kurzarbeit sollten Unternehmen die Möglichkeiten von Weiterqualifizierungen prüfen," rät er.

Viele Stellen im Angebot

Im September gingen wieder 31 Stellenangebote mehr ein als im Vormonat. Insgesamt waren es 159. Gegenüber dem September 2019 waren es 24 weniger. Aktuell sucht das Baunebengewerbe Schreiner, Maler, Elektriker und Anlagenmechaniker. Es erfolgten überwiegend Vermittlungsaufträge von kleinen und mittleren Unternehmen und von Personaldienstleistern.

Gefragt sind weiterhin medizinische Fachkräfte wie Ärzte, medizinische Fachangestellte und Physiotherapeuten, aber auch Fachleute aus dem sozialen Bereich wie Sozialpädagogen, Erzieher und Kinderpfleger. Kassierer, Metzger, Bäcker, Verkäufer im Lebensmittelhandwerk, Reinigungskräfte und Auslieferungsfahrer werden als Fachkräfte für den Dienstleistungssektor und das Handwerk benötigt. Der kaufmännische Sektor fragte nach Fachleuten für das Controlling, die Finanzbuchhaltung, Marketing oder Führungskräften mit einschlägiger Berufserfahrung.

504 Betriebe in Kurzarbeit

Insgesamt bleibt das Einstellungsverhalten der Unternehmen in Zeiten der Pandemie eher zurückhaltend. Oftmals wird eine Nachfolge für Vertretungsfälle wie zum Beispiel Krankheit oder Elternzeit gesucht.

Nach den aktuell verfügbaren Hochrechnungen waren 504 Betriebe mit 4311 Beschäftigten in Kurzarbeit.red