Kulmbach entdecken mit Erich und Marcus Olbrich

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Erich Olbrich (rechts) nimmt Leser der Bayerischen Rundschau und deren Kinder mit auf eine Entdeckertour durch Kulmbach. Foto: Stephan Stöckel
Erich Olbrich (rechts) nimmt Leser der Bayerischen Rundschau und deren Kinder mit auf eine Entdeckertour durch Kulmbach.  Foto: Stephan Stöckel
Stadtführer Erich Olbrich (Zweiter von links) und sein Enkel Marcus (links) nehmen Leser der Bayerischen Rundschau und ihre Kinder mit auf eine Entdeckertour durch Kulmbach. Foto: Stephan Stöckel
Stadtführer Erich Olbrich (Zweiter von links) und sein Enkel Marcus (links) nehmen Leser der Bayerischen Rundschau und ihre Kinder mit auf eine Entdeckertour durch Kulmbach. Foto: Stephan Stöckel
 
Erich Olbrich nimmt BR-Leser und ihre Kinder mit auf eine Entdeckertour durch Kulmbach. Foto: Stephan Stöckel
Erich Olbrich nimmt BR-Leser und ihre Kinder mit auf eine Entdeckertour durch Kulmbach. Foto: Stephan Stöckel
 
In der Waaggasse: Stadtführer Erich Olbrich stellt das ehemalige Kulmbacher Amtsgerichtsgefängnis (hinten) vor. Foto: Stephan Stöckel
In der Waaggasse: Stadtführer Erich Olbrich stellt das ehemalige Kulmbacher Amtsgerichtsgefängnis (hinten) vor. Foto: Stephan Stöckel
 
Erich Olbrich und sein Enkel Marcus (rechts) zeigen den Kindern den Hummelsbrunnen. Foto: Stephan Stöckel
Erich Olbrich und sein Enkel Marcus (rechts) zeigen den Kindern den Hummelsbrunnen. Foto: Stephan Stöckel
 
Auf einem Trafohäuschen unweit der Oberen Schule befindet sich ein Tiermosaik. Wer hätte gedacht, dass es vom berühmten Künstler Caspar Walter Rau stammt? Das muss sofort mit dem Smartphone festgehalten werden. Foto: Stephan Stöckel
Auf einem Trafohäuschen unweit der Oberen Schule befindet sich ein Tiermosaik. Wer hätte gedacht, dass es vom berühmten Künstler Caspar Walter Rau stammt? Das muss sofort mit dem Smartphone festgehalten werden. Foto: Stephan Stöckel
 
Der Äskulapstab an einer Haustüre ist der Hinweis, dass hier früher einmal eine Hebamme wohnte. Gesehen in der Waaggasse 1. Foto: Stephan Stöckel
Der Äskulapstab an einer Haustüre ist der Hinweis, dass hier früher einmal eine Hebamme wohnte. Gesehen in der Waaggasse 1. Foto: Stephan Stöckel
 
Dieser Löwe aus Sandstein schmückt einen dreigeschossigen Mansarddachbau im Neurenaissance-Stil im Schießgraben. Erbaut wurde das Haus vom bedeutenden Kulmbacher Baumeister August Levermann. Foto: Stephan Stöckel
Dieser Löwe aus Sandstein schmückt einen dreigeschossigen Mansarddachbau im Neurenaissance-Stil im Schießgraben. Erbaut wurde das Haus vom bedeutenden Kulmbacher Baumeister August Levermann. Foto: Stephan Stöckel
 
Zum Abschluss der Führung öffnet Stadtführer Erich Olbrich die Tür zum sagenumwobenen Bürgerloch, einem ehemaligen Gefängnis, wo einst ein Kobold eine gute Tat vollbracht haben soll. Foto: Stephan Stöckel
Zum Abschluss der Führung öffnet Stadtführer Erich Olbrich die Tür zum sagenumwobenen Bürgerloch, einem ehemaligen Gefängnis, wo einst ein Kobold eine gute Tat vollbracht haben soll. Foto: Stephan Stöckel
 
Im Bürgerloch, einem ehemaligen Gefängnis beim Weißen Turm werden die Kinder für ihre Ausdauer mit süßen Talern belohnt. Foto: Stephan Stöckel
Im Bürgerloch, einem ehemaligen Gefängnis beim Weißen Turm werden die Kinder für ihre Ausdauer mit süßen Talern belohnt. Foto: Stephan Stöckel
 
Wie lange war früher ein Fuß in Kulmbach? "29 Zentimeter", sagt Erich Olbrich und deutet auf den schwarzen Strich neben dem Rathauseingang. Foto: Stephan Stöckel
Wie lange war früher ein Fuß in Kulmbach? "29 Zentimeter", sagt Erich Olbrich und deutet auf den schwarzen Strich neben dem Rathauseingang. Foto: Stephan Stöckel
 
Das Wohnhaus des berühmten Kulmbacher Malers Michel Weiß in der Waaggasse 6. Foto: Stephan Stöckel
Das Wohnhaus des berühmten Kulmbacher Malers Michel Weiß in der Waaggasse 6. Foto: Stephan Stöckel
 
Die Turmuhr der Kulmbacher Petrikirche hat Ziffern statt Zahlen. "Wachtet und Betet" steht darauf. Foto: Stephan Stöckel
Die Turmuhr der Kulmbacher Petrikirche hat Ziffern statt Zahlen. "Wachtet und Betet" steht darauf. Foto: Stephan Stöckel
 
Wo ist die Maus am Denkmal? Die Kinder ...
Wo ist die Maus am Denkmal? Die Kinder ...
 
... inspizieren Hans von Kulmbach von Kopf bis Fuß. Fotos: Stephan Stöckel
... inspizieren Hans von Kulmbach von Kopf bis Fuß. Fotos: Stephan Stöckel
 
Unten am Mantel des Malers hat sich die Maus versteckt. Foto: Stephan Stöckel
Unten am Mantel des Malers hat sich die Maus versteckt. Foto: Stephan Stöckel
 

Der bekannte Stadtführer und sein Enkelvermitteln lebendiges Wissen und zeigen unbekannte Seiten der Stadt.

Enkel Marcus Olbrich (12) kann diesmal nicht viel sagen: Er ist nach einer Zahnoperation zum Schweigen verurteilt. Dafür plaudert sein Großvater Erich wie ein Wasserfall: Mit ihm können Leser der Bayerischen Rundschau und ihre Kinder Kulmbach von seiner unbekannten Seite kennenlernen. Er führt sie zu Schätzen, an denen man in der Hektik des Alltags achtlos vorbeiläuft. Wie etwa die Holztür in der Waaggasse mit dem Äskulapstab. "Hier wohnte früher die Hebamme", erklärt Erich Olbrich.


Was bedeutet MZB?

Die Kinder sind mit Feuereifer bei der historischen Wanderung dabei. Angekommen beim Prinzessinnenhaus in der Oberen Stadt 36, wo einst Markgräfin Sophie Wilhelmine gelebt hat und sich heute der Betreuungs- und Beratungsdienst der Arbeiterwohlfahrt für pflegende Angehörige befindet, fragt der Stadtführer die Buben und Mädchen: "Was bedeutet die Abkürzung

MZB, die ihr oberhalb der Türe seht?" Emely Buschbacher muss nicht lange überlegen: "Markgräfin zu Brandenburg." Olbrich ist begeister: "Ich merke schon, ihr seid fit."

Auch seinen Enkel Marcus fasziniert die Geschichte seiner Heimatstadt Kulmbach. Trotz eines geschwollenen Backens sagt er: "Ich bin geschichtlich interessiert und finde es toll, den Leuten zu vermitteln, wie es früher einmal in Kulmbach war." Der Zwölfjährige, der in die 7. Klasse des MGF-Gymnasiums geht, verrät, dass er seinem Opa schon früher gerne bei seinen Führungen durch Altstadt über die Schulter geschaut habe.


"Wir vermitteln lebendiges Wissen"

"Wir wollen bei den großen und kleinen Kulmbachern die Begeisterung für die Geschichte ihrer Heimatstadt wecken. Wir sagen keine Jahreszahlen auf, sondern vermitteln mit bildhaften Erzählungen lebendiges Wissen.

Wer alle Touren mitmacht, lernt unglaublich viel über die Stadtgeschichte", sagt Großvater Erich.

Insgesamt zehn solcher Entdeckertouren, die die Stadt Kulmbach zusammen mit der Aktion "Franken helfen Franken" der Mediengruppe Oberfranken organisiert hat, wird es geben - heuer sechs (siehe Info-Kasten) und vier weitere im nächsten Jahr.

Bei der Exklusiv-Tour für BR-Leser kommen die Teilnehmer aus dem Staunen nicht heraus. "Dass es unterhalb des Rehbergs bei den Drei Steinen, wo sich früher der Richtplatz befand, eine Brunnenstube gab, in der das Wasser aus alten Quellen gesammelt und dann über hölzerne Röhre zum Kulmbacher Badhaus geleitet wurde, war mir bislang unbekannt. Die Entdeckertour macht ihrem Name alle Ehre", sagt Andrea Senf. Die Kulmbacherin ist begeistert von den fesselnden Erzählungen des Stadtführers. Ihm ist es ein Herzensanliegen, den Kulmbachern die Historie ihrer Stadt näherzubringen.

Sein Credo: "Wer die Vergangenheit nicht ehrt, ist der Zukunft nicht wert."


Der Markgraf und der Kobold

Damit die Kinder bei der Stange bleiben, spannt er sie immer wieder auf die Folter: "Der geheimnisvolle Kobold wartet noch auf Euch", erzählt er ihnen immer wieder. Dann ist das ehemalige Gefängnis am Weißen Turm erreicht, das sogenannte Bürgerloch. Dort soll der Sage nach einst ein armer Weber vom Markgrafen eingesperrt worden sein. Er hatte seiner Familie mit einem Fichtenbaum zu Weihnachten eine Freude bereiten wollen. Doch der entwendete Baum gehörte dem Fürsten. Da befreite ein Kobold den armen Mann und bescherte ihn reich mit einem Sack voller Golddukaten.

Olbrich sperrt die Türe zum Gefängnis auf. Von einem Kobold keine Spur - doch was sehen die Kinderaugen? Auf dem Boden liegt ein kleines Säckchen.

Olbrich öffnet es und zur Freude der Kleinen kommen süße Goldtaler zum Vorschein.

Bei den künftigen Führungen wird Marcus Olbrich wieder fit sein. Dann übersetzt und erklärt er die lateinischen Inschriften, die es in Kulmbach gibt.
 


Entdeckertouren mit Erich und Enkel

Termine: 29. Mai Obere Stadt - Schwanenbräu; 19. Juni Spitalgasse - Langheimer Amtshof; 17. Juli Waaggasse - Petrikirche; 14. August: Oberhacken - Weiherdamm; 18. September 500 Jahre Reinheitsgebot (drei Stunden); 9. Oktober Langgasse - Kriegerdenkmal. Treffpunkt Marktplatz beziehungsweise Schwanenbräu-Keller beim Thema Reinheitsgebot.

Beginn Die sonntäglichen Führungen starten um 14 Uhr.

Dauer Falls nicht anders angegeben, dauern die Führungen 60 bis 90 Minuten.

Kosten Bei den Touren wird kein Eintritt verlangt. Die Veranstalter bitten um eine Spende für "Franken helfen Franken"; die Einnahmen kommen einem Projekt für Kulmbacher Kinder zugute.

Anmeldung Tourist-Information, Buchbindergasse 5, Telefon 09221/95880.