Zusammen mit der Gummi-Stiftung soll es klappen, dass ein Sozialarbeiter auf der Straße unterwegs ist und sich um auffällige Jugendliche kümmert.
Dieses Thema bewegte vor zwei Jahren ganz Bayern: Jugendliche Randalierer waren auf Krawall gebürstet und zogen tagelang nicht vom Kulmbacher Bahnhof ab. Erst durch massive Präsenz der Bundespolizei konnten Bahnreisende und Passanten vor Übergriffen und Pöbeleien geschützt werden. Damals wurde im Kreistag und im Kulmbacher Stadtrat über einen Streetworker diskutiert. Ein Sozialarbeiter sollte auf der Straße unterwegs sein und sich mit den auffälligen Jugendlichen beschäftigen.
Der Streetworker blieb aber ein Wunschtraum, weil es dafür nicht das notwendige Förderprogramm gab, wie Landrat Klaus Peter Söllner am Donnerstag im Jugendhilfeausschuss erklärte. Doch jetzt habe man gute Chancen, den Streetworker doch noch zu etablieren. Im Sommer könnte es schon klappen, meinte er.
"So ein präventives Angebot ist der richtige Weg."
Einzelheiten dazu stellte Jugendamtsleiter Klaus Schröder vor. Die Geschwister-Gummi-Stiftung habe sich beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales darum beworben, am Pilotprojekt "Respekt" teilzunehmen. Hier werde der Einsatz eines Streetworkers - befristet bis Ende 2017 - mit 90 Prozent gefördert. Die Kosten, die auf den Landkreis Kulmbach zukommen, bezifferte Schröder auf heuer 3200 Euro und 5200 Euro im nächsten Jahr. Die Mittel dafür gab der Ausschuss frei.
So viel Arbeit wie noch nie
Im Rückblick auf 2015 sprach Schröder vom arbeitsintensivsten Jahr in der Geschichte des Jugendamts.
Es seien zwei Mitarbeiter eingestellt worden, um die hohe Belastung zu bewältigen - unter anderem durch die Betreuung unbegleiteter jugendlicher Flüchtlinge: "Das wird eine Daueraufgabe für die nächsten Jahre bleiben." Es sei viel zu tun - Sprachförderung, Schulbesuch, Praktikum, Integration.