Keine Falten in Herz und Seele

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Unter der Leitung von Gudrun Dunkel musizierte der Kirchenchor zuerst beim Gottesdienst und anschließend beim geselligen Teil der Jubiläumsveranstaltung. Foto: Sonny Adam
Unter der Leitung von Gudrun Dunkel musizierte der Kirchenchor zuerst beim Gottesdienst und anschließend beim geselligen Teil der Jubiläumsveranstaltung. Foto: Sonny Adam
Pfarrer Klaus Spyra zeichnete Musiker für ihre Verdienste um die Kirchenmusik aus: (von links) Ilse Stamm (50 Jahre), Anita Nagel (45 Jahre), Karlheinz Haug, Christa Schneider (beide 25 Jahre), Chorleiterin Gudrun Dunkel (35 Jahre, Chorleiterin seit 2011), Kerstin Weber (35 Jahre) und Organistin Antje Langer (25 Jahre). Foto: Sonny Adam
Pfarrer Klaus Spyra zeichnete Musiker für ihre Verdienste um die Kirchenmusik aus: (von links) Ilse Stamm (50 Jahre), Anita Nagel (45 Jahre), Karlheinz Haug, Christa Schneider (beide 25 Jahre), Chorleiterin Gudrun Dunkel (35 Jahre, Chorleiterin seit 2011), Kerstin Weber (35 Jahre) und Organistin Antje Langer (25 Jahre). Foto: Sonny Adam
 

Der Kirchenchor des Kulmbacher Ortsteils Melkendorf feierte am Jubilate-Sonntag sein 70-jähriges Bestehen.

Dass die Gottesdienste in Melkendorf am Sonntagvormittag mit Orgelmusik und feierlichen Weisen, dargeboten vom Kirchenchor ausgestaltet werden, ist keine Selbstverständlichkeit. "Es ist nicht immer leicht, an den Sonn- und Feiertagen bereit zu sein", sagte Pfarrer Klaus Spyra beim Festgottesdienst zum 70-jährigen Bestehen des Chors in der St.- Aegidius-Kirche. Er zollte damit allen aktiven Sängern, die allwöchentlich zu den Proben und an den Feiertagen zu den Auftritten kommen, großen Respekt.

Aus der Taufe gehoben hat der einstige Organist Hermann Hirn den Chor im Jahr 1947. Hirn leitete den Chor bis zu seinem Wegzug aus Melkendorf. Dann übernahm Oberlehrer Wilhelm Paul, der langjährige Leiter der Burghaiger Schule, den Chor. Zahlreiche weitere Dirigenten folgten, sechs Jahre lang leitete Pfarrer Karl Münch den Chor.

Zur Jahrtausendwende übernahm zum ersten Mal eine Frau den Dirigentenstab: Liesel Täuber. Und die übergab schließlich das Zepter weiter an Gudrun Dunkel. Aus Liebe zur Musik leitet sie seit 2011 den Chor. Da auch die Sangesfreudigkeit in Melkendorf immer weiter nachlässt, verschmolzen unter der Leitung von Gudrun Dunkel der Gesangverein Melkendorf und der Kirchenchor zu einem großen, singfähigen Ensemble.


Leben wird durch Lieder leichter


Sieben Männer und 23 Frauen gehören heute dem Ensemble an. Beim Jubiläumsgottesdienst interpretierte der Kirchenchor "Jubilate deo", "Es tagt der Sonne Morgenstrahl", "Preis und Anbetung" und zahlreiche weitere Kirchenlieder. Besonders gelungen waren das "Laudate omnes gentes" und der Taizé-Gesang "Singt dem Herrn ein neues Lied".

Pfarrer Klaus Spyra ging auf die Bedeutung der Kirchenmusik ein. Sie ist mehr als nur eine schöne Zutat zu Gottesdiensten, kirchliche Musik kann die Stimmung heben, kann böse Gedanken vertreiben und helfen, Tiefs zu überwinden. "Das Leben wird durch Lieder, die aus dem Inneren kommen, leichter", sagte Spyra.

Im Festgottesdienst zeichnete der Pfarrer als Zeichen der Anerkennung langjährige Sängerinnen und Sänger aus. Für 50 Jahre wurde Ilse Stamm geehrt. Seit 45 Jahren singt Anita Nagel beim Kirchenchor mit. Die Chorleiterin, die den Chor seit 2011 unter ihre Fittiche genommen hat, ist aktiv schon seit 35 Jahren mit von der Partie - ebenso lange wie Kerstin Weber und Brigitte Limmer.

Organistin Antje Langer sowie Karlheinz Haug und Christa Schneider machen sich seit 25 Jahren um die Kirchenmusik verdient. Seit 15 Jahren ist Johanna Täuber dabei. Und für zehn Jahre Engagement dankte der Pfarrer Reinhard Max, Annemarie Heidenreich, Karin Wagner und Hermann Wagner. Zum 70-jährigen Bestehen wünschte sich der Pfarrer "keine Falten im Herzen", in der Seele, in der Sprache, in der Musik. Auch in Zukunft sollen in Melkendorf Ehrlichkeit und Wahrheit, Musik, bei der jeder teilhaben darf, Frieden und Freude gepflegt werden.

Nach dem Festgottesdienst sorgte der Kirchenchor mit weltlichen Liedern beim Kirchenkaffee für gute Unterhaltung. Und mit dem "Likörchen für das Chörchen"-Lied sorgte der Kirchenchor bei den Zuhörern für so manches Schmunzeln.