Sinfonie rockt den Markt - unter diesem verheißungsvollen Titel spielte das sinfonische Blasorchester Kasendorf bereits zum dritten Mal am Vorabend der Bierwoche auf dem Kulmbacher Marktplatz.
Mit Titeln von Eddie Cooleys Fever bis Santana, von Glen Miller bis zu einem Medley mit den besten Titelmelodien bekannter Krimi-Serien zeigten die Kasen dorfer eine riesige Bandbreite ihrer Musikalität.
Mit über 50 Musikern in schwarzer Abendrobe verzauberten die Kasendorfer den Kulmbacher Marktplatz richtiggehend. Die Sitzplätze waren restlos besetzt und auch zahlreiche zufällig vorbeischlendernde Passanten blieben fasziniert stehen.
Mit einer solchen Resonanz hätte Dirigent Thomas Eschenbacher nicht gerechnet. Schließlich war für das Open Air Konzert - abgesehen von einem Artikel in der Bayerischen Rundschau - keine Werbung gemacht worden.
Doch der Erfolg spricht für sich. Für das sinfonische Blasorchester Kasendorf bietet das Konzert eine hervorragende Art, sich zu präsentieren.
Am Vorabend des Bierfestes war in der Stadt ohnehin einiges los, sicher auch wegen des wunderbaren Wetters. "Wir haben hier die Chance, uns einem Publikum zu zeigen, das uns sonst vielleicht nie gehört hätte", so Eschenbacher.
Hunderte Besucher belohnten die Kasendorfer mit langem Applaus. Das sinfonische Blasorchester bot ein abwechslungsreiches Programm und hatte neben den Blas- und Schlaginstrumenten auch zwei stimmliche Talente mit an Bord: Stefanie Herold und Andreas Kasper sangen mehrere Soli und berührten das Publikum zum Beispiel mit "Halleluja" oder der James-Bond-Titelmelodie. Auch die Familie de Pellegrin war vom Konzert offenbar begeistert, nicht anders lässt es sich erklären, dass die Sanremo jedem der über 50 Musiker ein Eis spendierte.
Ebenfalls am Vorabend zur Kulmbacher Bierwoche fand in Kasendorf das Open Air des Tennisclubs mit der Band "Sebbo & the Washboardbellies" statt. Logisch, dass die Musiker direkt nach ihrem Auftritt und der Kugel Eis nach Hause geeilt waren.
Denn so wichtig auch das Kulmbacher Publikum auch ist, Kasendorf ist für das sinfonische Blasorchester eben doch Dreh- und Angelpunkt. Nicht anders lässt es sich erklären, dass das Orchester nach wie vor - auch bei den Sängern - ausschließlich auf "Eigengewächse" baut. Nur Musiker, die im Verein ausgebildet und dort verwurzelt sind, spielen mit.
Das Orchester hofft nun, dass es auch im nächsten Jahr wieder auftreten darf - am Marktplatz am Vorabend zur Kulmbacher Bierwoche.