Jede Kilowattstunde zählt

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Im neuen Sudhaus kommt ein besonders cleveres Energiesparkonzept zum Einsatz, zeigt uns Andreas Klumpp, bei Ireks zuständig fürs Energiemanagement: Beim Verdampfer, in dem Malzextrakt hergestellt wird, wird der heiße Dampf wiederverwendet. Der Dampf wird abgesaugt, verdichtet und zum weiteren Aufheizen genutzt. Foto: Dagmar Besand
Im neuen Sudhaus kommt ein besonders cleveres Energiesparkonzept zum Einsatz, zeigt uns Andreas Klumpp, bei Ireks zuständig fürs Energiemanagement: Beim Verdampfer, in dem Malzextrakt hergestellt wird, wird der heiße Dampf wiederverwendet. Der Dampf wird abgesaugt, verdichtet und zum weiteren Aufheizen genutzt. Foto: Dagmar Besand

Mit Hilfe eines durchdachten Energiemanagements gelingt es der Firma Ireks, Ressourcen optimal zu nutzen. Das finden nicht nur die Azubis gut.

Energie ist kostbar. Wer sie verschwendet, schadet der Umwelt und dem Geldbeutel. Das gilt für den Privathaushalt ebenso wie für die Wirtschaft. Für Unternehmen, die einen hohen Energiebedarf haben, gewinnt deshalb ein sorgfältiges Energiemanagement immer mehr an Bedeutung.

Die Firma Ireks widmet sich diesem Thema schon seit vielen Jahren - und das mit großem Erfolg. Das belegte im vergangenen Jahr eindrucksvoll ein Videoprojekt der Ireks-Auszubildenden, die damit den Ausbildungspreis des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft und der Bayerischen Rundschau unter dem Motto "Wir schonen die Umwelt!" gewonnen haben.

Viele Wege zu einem Ziel

Die jungen Leute haben nachgeforscht: Was tut ihre Firma, um Energie optimal zu nutzen? "Wir waren wirklich überrascht, wie viel da bei uns im Haus tatsächlich gemacht wird", sagt Franziska Schmid (21). Faszinierend finden die Azubis, dass auch kleine Veränderungen Großes bewirken können. "Das war keinem von uns bewusst, wie viele effektive Methoden es gibt, bei der Produktion die Umwelt zu schonen."

In einem als Nachrichtensendung aufbereiteten Video stellten sie die eindrucksvollen Ergebnisse konsequenten Energiesparens dar. Und was genau macht die Ireks GmbH besonders gut, wenn es um das Thema Energieeffizienz geht?

Experte für diese Frage ist der Energiemanagement-Beauftragte Andreas Klumpp. "Es ist uns sehr wichtig, bei den Mitarbeitern das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass auch Kleinigkeiten wichtig sind und in der Summe einen großen Effekt haben. Deshalb ist das Thema auch fester Bestandteil von diversen Schulungen."

Viele alltägliche Maßnahmen bei Ireks, die auch für die meisten anderen Betriebe und sogar in Privathaushalten umsetzbar sind, dienen dem Umweltschutz: Bewegungs- und Präsenzmelder, die dafür sorgen, dass Licht nur brennt, wenn es gebraucht wird, Vorder- und Rückseiten nutzen, wenn Computerausdrucke auf Papier benötigt werden...

Im betrieblichen Energiemanagement bei Ireks kommen der Abfallvermeidung, der Luftreinhaltung und der Energieeffizienz große Bedeutung zu. 2010 hat man sich dort das Ziel gesteckt, in zehn Jahren eine Energieeffizienz-Steigerung von zehn Prozent hinzubekommen. Diese Vorgabe hat das Unternehmen sogar übertroffen. "Wir haben bis Ende 2019 sogar zwölf Prozent erreicht", bilanziert Klumpp.

Gewaltiges Sparpotenzial

120 kleine Einzelmaßnahmen für Prozess- und Anlagenoptimierungen und neueste Technologien tragen zu diesem Ergebnis bei: "Wir sparen 19 Millionen Kilowattstunden oder 4700 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Das entspricht dem Verbrauch von 1200 Haushalten." Das Unternehmen betreibt mehrere Blockheizkraftwerke, die mit einem Wirkungsgrad von über 90 Prozent doppelt so effizient sind wie herkömmliche Kraftwerke.

Dass auch bei Großprojekten darauf geachtet wird, die Umwelt nicht unnötig zu belasten, versteht sich in diesem Kontext von selbst. Im neuen Sudhaus kommt ein besonders cleveres Energiesparkonzept zum Einsatz: Beim Verdampfer, in dem Malzextrakt hergestellt wird, wird der heiße Dampf weiterverwendet: Er wird abgesaugt, verdichtet und zum weiteren Aufheizen genutzt.

Ideen der Mitarbeiter, wie Energie gespart und der Umweltschutz verbessert werden können, sind bei Ireks sehr willkommen. Andreas Klumpp und ein weiterer Energiebeauftragter nehmen Anregungen entgegen, sorgen für eine sorgfältige Prüfung und geben den Ideengebern Rückmeldung, was wann umgesetzt wird.

"Da sind im Lauf der Jahre schon viele gute Vorschläge gekommen", freut sich Klumpp. Mehr davon werden wohl noch von den Azubis kommen. Diese beschäftigen sich nämlich weiter intensiv mit dem Thema, das sie auch über den Wettbewerb hinaus spannend finden.

Der Kulmbacher Ausbildungsbildungspreis 2020

Thema Der 17. Ausbildungspreis des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft und der Bayerischen Rundschau steht unter dem Motto "#Bildung-Ausbildung-Qualität". Auszubildende können dabei darstellen, was in ihrem Betrieb getan wird, um eine ausgezeichnete Ausbildung zu gewährleisten.

Stilform Wie die Azubis das Thema umsetzen, bleibt ihnen überlassen. Vom Theaterstück über das bebilderte Konzept bis zum Videofilm (der nicht länger als acht Minuten sein sollte) sind alle Darstellungen möglich.

Bewerbungsschluss ist am Montag, 31. August. Dann müssen die Beiträge in der Redaktion der Bayerischen Rundschau (E.-C.-Baumann-Straße 5, Kulmbach) abgegeben worden sein. Danach wird sich eine Jury mit den Arbeiten befassen.

Preisverleihung Der Ausbildungspreis wird am Freitag, 16. Oktober, um 18 Uhr im beruflichen Schulzentrum übergeben. Heuer wird die Präsentation bei dieser Veranstaltung erstmals eine Rolle bei der finalen Bewertung spielen. Erst am Abend steht also der Sieger fest.