Ein Metallbauer aus dem Landkreis Kulmbach ist in die vorläufige Insolvenz geraten. Jetzt laufen Gespräche, wie das Unternehmen wieder auf sichere wirtschaftliche Beine gestellt werden kann.
Seit dem vergangenen Jahr häufen sich die Insolvenzen in Franken. So ist ein Maschinenbauunternehmen aus der Region in Not geraten - konnte sich nun aber dank massiver Einschnitte wieder einigermaßen stabilisieren. Für eine fränkische Apotheke bedeutete die Zahlungsunfähigkeit hingegen das Aus. Nun vermeldet auch ein Metallbauer aus dem Kreis Kulmbach schlechte Nachrichten.
2018 wurde Fit4U Metal Concepts GmbH mit Sitz im oberfränkischen Thurnau von Ralf Berger gegründet. Das Unternehmen hat sich unter anderem auf Blechbearbeitung, Schweißarbeiten, Pulverbeschichtung und Endmontage spezialisiert. Zwar finden sich auf der Webseite verschiedenste Stellenangebote, jedoch befindet sich der Metallbauer aktuell in finanzieller Schieflage.
Fit4U aus Thurnau muss saniert werden - Belegschaft arbeitet weiter
Der vorläufige Insolvenzverwalter Alexander Kubusch bestätigt auf Anfrage von inFranken.de, dass das Amtsgericht Bayreuth am 20. Januar 2025 die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet hat. Dies erfolgte auf Eigenantrag der Geschäftsleitung wegen Zahlungsunfähigkeit.
"Aufgrund von Auftragsrückgängen und gestiegenen Einkaufs- und Energiekosten ist der wirtschaftliche Engpass eingetreten und ist ohne ein Insolvenzverfahren nicht mehr zu beseitigen", erklärt Kubusch. Die zwölf Mitarbeiter stünden dennoch klar hinter ihrem Arbeitgeber, wie er zu spüren bekommen habe.
"Dankenswerterweise haben die Mitarbeiter des Unternehmens gleich in der ersten Versammlung ihre Bereitschaft erklärt, ihre Arbeitskraft weiterhin zur Verfügung zu stellen und ihren Beitrag für eine Sanierung des Unternehmens zu leisten." Die Löhne und Gehälter sollen für die ersten drei Monate des Jahres 2025 durch die Bundesagentur für Arbeit über eine Insolvenzgeld-Vorfinanzierung abgedeckt werden. Die Verhandlungen laufen und sollten kurzfristig erfolgreich abgeschlossen werden können, so Kubusch.
Vorläufiger Insolvenzverwalter vorsichtig optimistisch - "Stück Wegstrecke" stehe noch bevor
"Da auch noch weiterhin Aufträge an das Unternehmen erteilt werden und zum Teil schon erteilt sind, kann der Betrieb - soweit keine anderweitigen Faktoren hinzutreten - mindestens bis Ende März 2025 fortgeführt werden." Darüber hinaus habe es am Montag und Dienstag (27. und 28. Januar) Gespräche mit potenziellen Erwerbsinteressenten gegeben, berichtet der vorläufige Insolvenzverwalter weiter.
Zwei Interessenten hätten auch ein grundsätzliches Interesse an einer Übernahme bekundet. Ob diese Gespräche schließlich zu einer erfolgreichen Übernahme führen werden, könne Kubusch noch nicht abschließend beurteilen. Er erhoffe sich eine Investorenlösung bis zur Eröffnung des endgültigen Insolvenzverfahrens am 1. April 2025.