In Neuenmarkt sind neuerdings die Breakdancer los: Für das Ferienprogramm hat Marion Jahreis-Wanierke gleich zwei Supertänzer verpflichten können - und die Kids waren begeistert und wollen unbedingt weiterüben.
Breakdance ist nicht mehr ganz neu, aber immer noch cool. Seit den siebziger Jahren führen in den großen Metropolen Jugendliche ihre Tanz- und Akrobatikeinlagen auf öffentlichen Plätzen vor und bringen damit Passanten zum Staunen.
Seit 20 Jahren begeistert dabei
Marion Jahreis-Wanierke hatte die Idee, auch in Neuenmarkt ein bisschen Großstadtflair zu verbreiten. Unter dem Dach des FC Neuenmarkt hat sie für einen Ferienprogrammkurs die Breakdancer Sven Weiß und Timo Hahn gewinnen können. Sven Weiß ist 35 Jahre alt. "Ich mache jetzt seit mindestens zwanzig Jahren Breakdance und ich bin einfach mit Begeisterung dabei", sagt er.
Und mit einem Vorurteil räumt er gleich auf: Breakdance ist nicht nur ein freies Herumhüpfen. "Man braucht viele Muskeln dafür." Sven Weiß ist im normalen Leben bei der Firma Frenzelit beschäftigt und betreibt Kampfsport. Irgendwann kam er zum Breakdancen. "Ich habe das einfach aus Spaß gemacht", sagt er. "Es kommt viel auf Körperbeherrschung an. Handstand und Kopfstand sind die Basis, alles andere ist Übung", sagt Sven Weiß. Er ist so gut, dass er sogar eine Zeitlang als hauptberuflicher Trainer tätig war Inzwischen bietet er Breakdancetraining nebenberuflich an.
Wie Michael Jackson
In der Turnhalle in Neuenmarkt bringt er den Kids die Basics bei: eine Schrittfolge, bestehend aus sechs Schritten, Bodenschritte, Tanzschritte und natürlich vor allem die Freezes, Standfiguren, die wie eingefroren wirken.
Co-Trainer Timo Hahn (36) ist fürs "Poppin"" zuständig, das sind Tanzschritte im Stehen.
Timo Hahn kann mit seinen Armen und Beinen tolle Wellen und andere Moves formieren und zeigt den Kids, worauf es ankommt. "Das sind Bewegungen, wie sie beispielsweise Michael Jackson gemacht hat. Ich hab mir viel selbst beigebracht, von Videos abgeschaut", erklärt Timo Hahn. Auch für ihn ist Breakdance mehr als nur ein Hobby, eine Leidenschaft, die sich immer weiterentwickelt.
Aufwärmen ist wichtig
"Beim Breakdancen kommt es auf ein gutes Aufwärmtraining an, man braucht Muskeln dazu. Man muss für manche Figuren wirklich effektives Muskelaufbautraining machen", erklärt Sven Weiß und zeigt auch gleich, was er meint. So kann sich Sven Weiß mit einer Hand nach oben drücken. Er kann sich wie ein Ball auf dem Kopf drehen. "Für solche Headspins braucht man viele Muskeln, auch am Hals", erklärt Weiß und dreht sich unterdessen wie ein Ball, auf dem Kopf stehend. Und dann schnellt er auch noch mit den Füßen hoch. Ein echtes Kunststück.
"Breakdance ist schwerer als ich gedacht hätte, ich kenne es aus Videos und aus der Werbung", findet Nils Hanf (11). Nils ist aus Kulmbach nach Neuenmarkt gekommen, um sich in die Basics einweisen zu lassen. "Naja, den Sixstep kann ich schon ganz gut. Ich würde halt gerne weitermachen", sagt er ganz begeistert.
Eigenartige Verrenkungen
Niklas Wanierke (10) hat den Freeze super drauf. Er kann in eigenartigen Verrenkungen in der Luft stehen bleiben - eine coole Sache. Auch Malik Tepsurkaev (14) aus Wirsberg hat richtig Talent: Der Asylbewerber aus Russland kann sich ohne Probleme mit den Händen abstützen und sekundenlang in der Luft balancieren. Und dass Malik aus dem Stand Flic-Flacs springen und die Wände hochlaufen kann, kommt ihm beim Breakdance natürlich zugute. Auch sein kleiner Bruder Movsar (8) ist mit von der Partie.
Doch richtig Spaß am Breakdancen haben auch Fabian Kienzle (12), Alexandra Kintzel (14) oder Annika Wagner (10). "Ich wollte Breakdance unbedingt mal ausprobieren", sagt Annika Wagner und ist begeistert. "Wenn man's kann, ist es leicht", sagt die Zehnjährige. Doch nach dem Kurs sind sich so ziemlich alle einig: Breakdance ist wirklich cool, erfordert aber viel Übung und Körperbeherrschung.
"Da die Resonanz gut ist, können wir ja schauen, auch im nächsten Jahr wieder einen Kurs anbieten", ist auch Marion Jahreis-Wanierke ganz begeistert.