In Kulmbach sind die Monster los

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Konstantin Rauh (14), Eduard Ring (15) und Leon Haderlein (14) ziehen mit einer Riesen-Gruppe durch Kulmbachs Innenstadt und gehen auf Pokemon-Jagd. Fotos: Sonny Adam
Konstantin Rauh (14), Eduard Ring (15) und Leon Haderlein (14) ziehen mit einer Riesen-Gruppe durch Kulmbachs Innenstadt und gehen auf Pokemon-Jagd. Fotos: Sonny Adam
Die Pokemonjäger Max Braunersreuther (14) aus Untersteinach und Jan Eichhorn (16) aus Peesten vor der Friedenskirche: Hier hat das Pokemon- Go-Spiel eine Kampfarena platziert.
Die Pokemonjäger Max Braunersreuther (14) aus Untersteinach und Jan Eichhorn (16) aus Peesten vor der Friedenskirche: Hier hat das Pokemon- Go-Spiel eine Kampfarena platziert.
 
Wanderer sehen im Steinachtal einfach nur ein hübsches Mühlrad, doch tatsächlich ist die Schneidmühle ein Pokestopp, fanden Karin Velasco und Bonny Adam bei ihrer Pokemon-Jagd heraus.
Wanderer sehen im Steinachtal einfach nur ein hübsches Mühlrad, doch tatsächlich ist die Schneidmühle ein Pokestopp, fanden Karin Velasco und Bonny Adam bei ihrer Pokemon-Jagd heraus.
 
Am helllichten Tag flattert ein sogenannter Zubat in der Pestalozzistraße herum.
Am helllichten Tag flattert ein sogenannter Zubat in der Pestalozzistraße herum.
 
Pokemons auf dem Ziegelhüttener Wiesenfest
Pokemons auf dem Ziegelhüttener Wiesenfest
 
Pokemons auf dem Ziegelhüttener Wiesenfest
Pokemons auf dem Ziegelhüttener Wiesenfest
 
Pokemons auf dem Ziegelhüttener Wiesenfest
Pokemons auf dem Ziegelhüttener Wiesenfest
 
... in der Innenstadt
... in der Innenstadt
 
... oder im Milchkaffee
... oder im Milchkaffee
 

Das Pokemon-Go-Fieber greift auch in der Bierstadt um sich: Überall kann man Kinder, Jugendliche und Erwachsene sehen, die mit ihrem Handy Monster jagen.

Eine Gruppe Jugendlicher steht auf dem Kulmbacher Marktplatz. "Der Server ist down, der Server ist down", jammert Konstantin Rauh (14) und zeigt sein Handy. Es tut nichts. "Bei mir auch", pflichtet Eduard Ring (15) bei. Trotzdem tippen alle wie wild auf ihren Smartphones umher. "Es geht wieder. Bei mir tut sich was", freut sich Leon Haderlein (14). Kaum hat er das ausgesprochen, stobt die ganze Gruppe auseinander. Die einen laufen vom Marktplatz Richtung Untere Apotheke. Denn dort - bei der dreidimensionalen Stadtsilhouette - ist ein Pokestop, hat jemand verraten. Die anderen verweilen noch ein bisschen an der Künstlerstatue vor dem Rathaus. Denn auch dort kann man neue Pokebälle bekommen.
Doch von vorne: Das neue Spiel "Pokemon Go", von dem zur Zeit die ganze Welt redet, hat auch Kulmbach in seinen Bann gezogen. Und es sind nicht nur die Kinder und Jugendlichen, die begeistert mit ihrem Smartphone virtuelle Pokemon-Monster suchen, sondern auch Erwachsene haben ihren Spaß mit der App.
Am Wochenende tourten Hunderte von Menschen, die das Handyspiel einmal testen wollten, durch Stadt und Landkreis. Der Sinn des Spiel ist es, lustige, kleine Monster, die Pokemons, zu fangen. Wenn man das Spiel heruntergeladen hat, erscheint eine Art Routenplan. Und anhand dieses Routenplans können die Spieler dann erkennen, ob irgendeine Station in der Nähe ist. Das Besondere dabei: Man muss sich wirklich bewegen, in der realen Welt.
Beispiel: Wiesenfest in Ziegelhütten. Während die Kinder ahnungslos auf den Festplatz des VfB schlenderten, tauchten die verschiedensten Wesen auf: Der lilafarbene Bluzuk mit seinen Riesen-Augen hat ein Fell aus Borsten - er tummelte sich inmitten der Wiesenfestmenge, wenige Meter trieb ein Traumato sein Unwesen.


Überall sind Pokestops

Überall in Kulmbach sind die Pokemon-Monster los. Vor dem Fritz, vor der Sparkasse, in der Fußgängerzone, auf dem Marktplatz. Die Nikolaikirche ist ein Pokestop, an dem Spieler wieder neue Pokebälle, mit denen sich die Monster dann fangen lassen, auftanken können, das Kriegerdenkmal ebenso. Der Waafn-Brunnen, der im Pokemon-Spiel "The sitting People Fountain" heißt, ist auch solch eine Ball-Tankstelle. Und auch das Postamt ist ein Pokestop, wie die Jäger sagen.
Noch viel spannender allerdings ist der Kulmbacher Bahnhof. Denn der mutiert im Spiel zur Pokemon-Arena. Wer Level fünf erreicht hat, kann in den Kampf treten. Eine weitere Pokemon-Arena ist auf der Plassenburg stationiert und im Stadtpark ungefähr auf der Höhe der Stadtbücherei.
"Ich bin jetzt bei Level neun. Das ist schon sehr lustig. Beim MGF ist auch was", verrät Konstantin Rauh (14), der von dem Spiel total begeistert ist. Er nutzte das Wochenende, um gemeinsam mit vielen Kumpels durch die Straßen zu ziehen. "Pokemons sind toll", sagt auch Eduard Ring (15), der früher die Pokemons mit dem Gameboy gejagt hat. "Ich bin jetzt bei Level 12, aber ich muss noch ein Ei ausbrüten. Und das dauert - zehn Kilometer muss ich noch laufen", sagt Eduard Ring. "Man lernt auch neue Leute kennen, weil man mit den anderen, die auch jagen, redet", sagt Leon Haderlein (14).


Kampfarena vor der Kirche

Doch nicht nur Jungs sind begeistert. Auch Emily Masel (14) und Melissa Mollar (15) sind auf Pokemon-Tour. "Eigentlich hat mich meine Schwester angestiftet", verrät Melissa Moller und lädt inzwischen ihren Pokeball-Vorrat auf dem Marktplatz wieder auf. Jan Eichhorn (16) ist mit Max Braunersreuther (14) unterwegs und entdeckt, dass die Friedenskirche in Ziegelhütten eine Kampfarena ist. Wohl eine Laune der Programmierer.
Auch Bonny Adam (12) und Karen Velasco (15) aus Mexiko sind auf der Suche nach neuen Monstern, Pokestopps und Co. "Mein Bruder macht das auch, aber in Mexiko", erzählt die Austauschschülerin. Vor Begeisterung erkundeten die beiden nicht nur die Kulmbacher Innenstadt, sondern auch den Landkreis und erlebten dabei so manche Überraschung.