In Gößmannsreuth rockt es bald wieder

2 Min
Sie freuen sich darauf, dass an der Gößmannsreuther Schule bald alles wieder seinen gewohnten Gang geht: Raul Unglaub (links) von der Band Sunshine Acid und Band-Sprecher Andreas Ellner von Adrenalize. Foto: Jürgen Gärtner
Sie freuen sich darauf, dass an der Gößmannsreuther Schule bald alles wieder seinen gewohnten Gang geht: Raul Unglaub (links) von der Band Sunshine Acid und Band-Sprecher Andreas Ellner von Adrenalize. Foto: Jürgen Gärtner
Ein Prost auf die neue Bar. Foto: Jürgen Gärtner
Ein Prost auf die neue Bar. Foto: Jürgen Gärtner
 
So sehen die hergerichteten Räume aus.
So sehen die hergerichteten Räume aus.
 
Das war der Raum nach dem Brand. Foto: Archiv/Jürgen Gärtner
Das war der Raum nach dem Brand. Foto: Archiv/Jürgen Gärtner
 
OB Henry Schramm (Zweiter von rechts) informierte sich über die Sanierungsarbeiten. Foto: Stadt Kulmbach
OB Henry Schramm (Zweiter von rechts) informierte sich über die Sanierungsarbeiten. Foto: Stadt Kulmbach
 

Der Wiederaufbau nach dem Brand der Kulturschule im vergangenen Jahr geht einem Ende entgegen. Die Bands freuen sich schon darauf, die Räume wieder in Beschlag zu nehmen. Die Stadt hat zusätzlich in Brandschutz und Elektrik investiert.

Das Happy-End steht kurz bevor: Nachdem im Oktober vergangenen Jahres ein Brand in der Gößmannsreuther Schule gewütet hatte, steht die Sanierung nun vor dem Abschluss. Die Einrichtung dient vor allem Musikgruppen als Probenstätte.


Ausweichmöglichkeit

Natürlich sind die Bands froh, dass die Schule ihnen nun bald wieder komplett zur Verfügung steht. "Wobei man sagen muss, dass wir nie richtig weg waren", erklärt Band-Sprecher Andreas Ellner, der mit seiner Gruppe Adrenalize in Gößmannsreuth zu Hause ist. Denn in einem anderen Gebäudetrakt, der nicht vom Brand betroffen war, habe man noch Proben können. Etwa zehn Gruppen hätten dort ihr Domizil aufgeschlagen.

In den vergangenen Tagen waren die Elektriker im beschädigten Teil der Kulturschule zu Gange, nun fehlen nur noch teilweise die Türen und die neue Schließanlage.
"Dann dürfen alle Bands wieder zurück", sagt Ellner. Bis die Türen eingebaut sind, würden die offenen Räume noch nicht genutzt - damit kein teures Musik-Equipment gestohlen wird. Acht Bands proben inzwischen schon wieder in dem Komplex, der vom Feuer betroffen war.

In frischem Glanz erstrahlen die sanierten Räume, ansonsten hat sich nicht viel verändert, berichtet Ellner weiter. "Die großen, leeren Räume warten jetzt darauf, wieder genutzt zu werden." Die alten Nachtspeicheröfen seien ausgetauscht worden gegen moderne Heizkörper an den Wänden.

Ellner lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt Kulmbach: "Alles super." Die Bands hätten mitgeholfen, wo es ihnen möglich gewesen sei, beispielsweise beim Ausräumen des Gebäudes. "Wo wir unterstützen konnten, haben wir das gemacht."


Hilfe für den Kindergarten

Unterstützen wollen die Musiker auch den Paul-Gerhardt-Kindergarten nach dem verheerenden Brand. Am 29. August soll dazu abends ein Benefiz-Konzert im Veranstaltungsraum der Gößmannsreuther Schule stattfinden.

Bereits für den Nachmittag ist ebenfalls zu Gunsten des Kindergartens ein Familienfest auf dem Parkplatz des E-Centers Seidl am Goldenen Feld geplant. Beginn ist um 15 Uhr, Ende gegen 20 Uhr. Es werden eine Hüpfburg aufgebaut und Elektroautos für die Kinder bereitgestellt.

Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) ist zufrieden, dass die Sanierung der Schule nun dem Ende entgegen geht: "Es ist erfreulich, dass die Arbeiten demnächst abgeschlossen werden können. Durch die Erneuerung der Elektro-Anlagen wurde die Sicherheit weiter erhöht. Ich hoffe, dass die Nutzer und Bands weiterhin viel Freude an ihrer alten Gößmannsreuther Schule haben." Möglicherweise werde auch der Musikverein Weiher - zumindest vorübergehend - in Gößmannsreuth eine Bleibe finden.


Die Kosten

Auf die ursprünglich veranschlagten Sanierungskosten von 280 000 Euro habe es 200 000 Euro von der Versicherung und 70 000 Euro Zuschuss von der Oberfrankenstiftung gegeben. Der Eigenanteil der Stadt habe sich etwas erhöht, weil man im Zuge der Arbeiten die Elektrik im ganzen Gebäude habe erneuern lassen und nicht nur im beschädigten Teil (Mehrkosten 18 000 Euro). Auch der Brandschutz sei verbessert worden (20 000 Euro), die WCs wurden hergerichtet und eine neue Schließanlage eingebaut (10 000 Euro).

Im Laufe der nächsten Woche erfolgt nach Angaben der Stadt der Einbau der Schließanlage und die Aushändigung der Schlüssel, und es werden die Mietverträge zur Unterschrift vorgelegt. Termin für den Umzug ist Ende August.


Neue Bar im Foyer

Darauf freut sich auch schon Raul Unglaub von der Psychodelic-Bluesrock-Band Sunshine Acid. "Es ist schön, wenn bald wieder alles seinen gewohnten Gang geht." Der 25-Jährige hat zusammen mit Andreas Ellner "viel Zeit und Energie" in die Gestaltung des Foyers gesteckt, in dem wieder Konzerte stattfinden werden, erzählt Raul Unglaub. Auffälligste Änderung ist dort sicherlich die Bar, die sich an einem neuen Standort befindet und mit Country-Motiven ein Hingucker ist.