Das hat der Gemeinderat Schneider zufolge am 24. September 2019 auch öffentlich beraten und beschlossen.
Bis die Ausführungspläne von der Autobahndirektion vorgelegt wurden, verging einige Zeit.
7000 Quadratmeter nötig
Die Pläne sehen im Wesentlichen eine Verbreiterung des Erdwalles vor, der vier Meter über Fahrbahnhöhe angelegt werden soll. Das hat zur Folge, dass dafür ein zusätzlicher Flächenbedarf von 7000 Quadratmetern erforderlich sein wird.
Schneider nahm danach in Absprache mit der Autobahnbehörde Kontakt zu den Grundstückseigentümern auf und erhielt von allen ein grundsätzliches Verständnis zur freiwilligen Lärmschutzmaßnahme.
"Für eine Wende sorgte dann aber Hans Spiller vor 14 Tagen, der sich als Sprecher bestimmter Menschen, die gegen den Lärmschutzwall sind, an unseren Dritten Bürgermeister Peter Aßmann gewandt hat und ihm zu verstehen gab, dass es in Kremitz auch Widerstand geben wird", so Schneider.
Der nahezu einhellige Tenor bei der anschließenden Diskussion ging dahin, die einmalige Chance eines freiwilligen Lärmschutzes zu ergreifen.
Hans Spiller gab an, im Auftrag der Bürger von Kremitz zu sprechen: "Einige Bürger im Dorf sind der Meinung, die Erddeponie brauchen wir nicht. Es müsste auch der Wald weg. Es ist ein Eingriff in die Natur."
Spiller wurde allerdings vorgehalten, dass er nur bestimmte Dorfbewohner befragt habe. Was den Wald angeht, wurde darauf verwiesen, dass dieser mit Schädlingen befallen und seine Lebensdauer begrenzt ist.
Stellvertretender Bürgermeister Harald Peetz (CSU) wurde deutlicher: "Wir haben die Chance, einen Lärmschutz für Kremitz und Lanzendorf sowie für Teile von Himmelkron umsonst zu bekommen. Die Autobahndirektion übernimmt sogar den Unterhalt. Ich verstehe nicht, wie man dagegen sein kann."
Gegenüber Hans Spiller sagte Peetz noch: "Ich hätte großen Respekt, wenn du heute sagen würdest, ich und mein Bund Naturschutz übernehmen die Patenschaft für den Hang und wollen dort Sträucher pflanzen. Aber nur, um sich zu profilieren, die Chance zu vergeben, den Lärm wegbringen, das verstehe ich nicht."
Die Meinung geändert
Klaus Merker räumte ein, dass er sich zunächst gegen das Vorhaben ausgesprochen habe, er nach den Informationen durch die Gemeinde aber überzeugt sei, dass die Maßnahme den Bürgern einen Vorteil bringt.
Gemeinderat Hans Matussek (CSU/FWG) hielt den Erdwall ebenso für die beste Lösung.
Auch MdB Emmi Zeulner appellierte an die Bürger, die Chance zu nutzen.
Der Bund Naturschutz, vertreten durch Hans Spiller, will lieber Menschen unnötigen Lärm aussetzen als einen begrünten Lärmschutzwall haben?
Quo vadis Bund Naturschutz?