Der neue Ortssprecher bekam 37 von 60 möglichen Stimmen. Gegenkandidat Alfred Ramming nahm das Ergebnis gelassen und sichert dem Wahlsieger die volle Unterstützung zu.
Hermann Krauß wird ab sofort als Ortssprecher von Menchau und Leesau die Interessen beider Ortsteile im Gemeinderat vertreten. Im Menchauer Festzelt votierten am Freitagabend 37 von 60 Wahlberechtigten für Krauß, 23 für den zweiten Kandidaten Alfred Ramming. Der nahm's gelassen. "Hermann Krauß ist schon lange hier bei uns sehr engagiert, er hat die Wahl überhaupt ins Rollen gebracht. Er hat meine volle Unterstützung!"
Auch Uwe Täuber und Harald Unger, die beide zwar vorgeschlagen waren, aber eine Kandidatur ablehnten, sicherten dem neuen Ortssprecher ihre Mithilfe zu. "Je mehr wir in der Gemeinde vertreten sind, umso besser", so Täuber. Und Unger ergänzte: "Wir kennen uns seit Jahren. Wir ziehen an einem Strang."
Krauß, der bei der Wahl zum Gemeinderat auf der Liste der Freien Wähler angetreten war, hatte sich im Vorfeld besonders für die Wahl eines Ortssprechers eingesetzt.
"Wer es wird, war für mich gar nicht so wichtig. Ich wollte vor allem, dass wir überhaupt vertreten sind." Er sammelte dazu in seiner Nachbarschaft die nötigen Unterschriften. 33 Prozent der Wahlberechtigten im jeweiligen Ortsteil müssen sich dafür in eine Liste eintragen.
Die notwendige Zahl an Unterschriften hatte Krauß gleich beisammen, doch das reichte ihm nicht: "Ich wollte, dass alle hinter der Wahl stehen. Nicht, dass sich am Ende einer benachteiligt fühlt." Knapp 90 Prozent der 153 Wahlberechtigten trugen sich schließlich in die Liste ein.
Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) erläuterte, der Ortssprecher habe Mitspracherecht im Gemeinderat bei allen Themen, die den Ortsteil betreffen und freute sich, dass Menchau und Leesau nun eine eigene Stimme im Gemeinderat haben.
Krauß ist gespannt auf die neue Aufgabe. "Ich will mir das alles erstmal anschauen.
Dann werde ich sehen, wie genau wir unsere Interessen vertreten können." Der Berufskraftfahrer lädt die Menchauer und Lesauer ein, jederzeit mit ihren Anliegen zu ihm zu kommen.Auch Ortsgespräche zu brennenden Fragen wie Abwasser, Winterdienst oder Ortsstraßen plant er.
In Menchau-Leesau fand die erste Ortssprecherwahl in Thurnau statt. Die Kommune macht damit von einer gesetzlichen Regelung Gebrauch, wonach Ortsteile, die vor 1952 noch eigenständig waren, einen Ortssprecher benennen dürfen. Auch Felkendorf könnte noch einen solchen Vertreter wählen.