Beim Einkaufen erlebt man jede Menge - und macht so manche unerwartete Begegnung.
Die Zeiten, dass wir einfach nur Vorräte nach Hause geschafft haben, sind endgültig vorbei. Es stimmt - einkaufen ist ein Erlebnis. Die Marketingstrategen haben recht. Wir haben uns durch das
Bananen-Komplott am Obststand überzeugen lassen. Seitdem halten wir die Augen offen nach dem nächsten Einkaufserlebnis. Und sind gleich wieder fündig geworden.
Tatort: neulich in einem Kulmbacher Supermarkt. Im Einkaufswagen ist noch nichts drin, und bei der unüberschaubaren Fülle der Produkte beschleicht uns der Gedanke, dass uns die Lebensmittelindustrie immer wieder übers Ohr haut.
Mogelkäse und Klebeschinken auf der Pizza, die glückliche Alpenkuh auf der Verpackung und drinnen die Milch aus industrieller Landwirtschaft oder der g'scheite Herr Schuhbeck, der als Star-Koch für Tütensuppen wirbt. Grübelnd über den tieferen Sinn eines jeden Lebensmittels, kommen wir zum Kühlregal - und beim Griff nach dem Tiroler Bergkäse will die Hand nicht mit machen: Semmelblond grinst uns der Hansi Hinterseer an, der so dünn und volkstümlich singen kann.
Trotzdem, wir packen das Erzeugnis aus dem rot-weiß-roten Nachbarland ein und stellen später fest: Diese Verpackung hat der Käse nicht verdient!