Grafengehaig: Nur zwei Geburten, aber 14 Sterbefälle

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Bürgerversammlung in Grafengehaig. Foto: Klaus-Peter Wulf
Bürgerversammlung in Grafengehaig. Foto: Klaus-Peter Wulf

In der Bürgerversammlung des Marktes Grafengehaig am Freitagabend in der Gaststätte der Frankenwaldhalle ging es auch um die Entwicklung der Gemeinde.

Bürgermeister Werner Burger gab einen Überblick über die Entwicklung der Gemeinde. Die Bevölkerungszahl ist mit 878 Personen um drei gegenüber dem Vorjahr angewachsen. Zwei Geburten stehen 14 Sterbefälle gegenüber. Im Standesamt wurden fünf Ehen geschlossen. Das Gemeindeoberhaupt durfte 22 Bürgern zu Geburtstagen ab 80 Jahren gratulieren.

Acht Bauplätze stehen im Hauptort Grafengehaig für die Errichtung von Einfamilienhäusern zur Verfügung. Die Grundstücke sind für zehn Euro pro Quadratmeter zu haben. Hinzu kommen 20 Euro pro Quadratmeter an Erschließungskosten.

Der Kindergarten "Pfiffikus" in Eppenreuth umfasst 30 Plätze. In der Grund- und Mittelschule Marktleugast werden derzeit 135 Kinder unterrichtet, davon 22 aus dem Marktgemeindebereich Grafengehaig.

115 000 Euro Grundsteuereinnahmen werden im laufenden Haushaltsjahr erwartet, 84 000 Euro Gewerbesteuer und 3450 Euro Hundesteuer. Die Verschuldung beträgt zum Jahresende 2018 voraussichtlich knapp 300 000 Euro. An Darlehnszinsen sind 7250 Euro zu zahlen. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 340 Euro je Einwohner und damit unter dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Kommunen von 525 Euro.

Beim Breitbandausbau wurde am 25. November 2017 das erste Förderverfahren abgeschlossen. Parallel ist das zweite Förderverfahren eingeleitet und der sogenannte "Höfebonus" beantragt worden. Hiermit bekommen 90 Haushalte bis 2022 Glasfaser bis ins Haus. Der Vertrag wurde am 2. November im Grafengehaiger Rathaus unterzeichnet und umfasst ein Investitionsvolumen von 1,03 Millionen Euro. 900 000 Euro übernimmt davon der Freistaat Bayern. Für den Markt Grafengehaig verbleibt ein Eigenanteil von rund 100 000 Euro.

In den fünf Feuerwehren des Gemeindebereiches leisten 119 Frauen und Männer aktiven ehrenamtlichen Dienst. Die Feuerwehr Grafengehaig gründete mit 14 Mädchen und Jungen unter dem Namen "Grofenkarer Löschkids" eine Kinderfeuerwehr.

Kurz vor dem Abschluss steht die Sanierung der Frankenwaldhalle mit Gesamtkosten von rund 920 000 Euro, die vom Freistaat Bayern im Rahmen des KIP-Förderprogramms mit 750 000 Euro bezuschusst werden. Mit Kosten von 763 000 Euro wird das Haus Marktplatz 1 in Grafengehaig saniert und künftig als Dorfgemeinschaftshaus genutzt. Der Förderbescheid mit 90 Prozent aus Geldern der Förderoffensive "Nordostbayern" liegt vor.

Auch für den Abriss und die Platzgestaltung von zwei weiteren maroden Gebäuden in Grafengehaig und Eppenreuth sind Gelder aus dieser Förderoffensive beantragt.

Zu den geplanten Projekten zählen zudem der Straßenneubau Weidmes-Guttenberger Hammer, die Erstellung des Kanalkatasters, die Sanierung der Kläranlage Grafengehaig sowie weitere Maßnahmen des Kernwegenetzes und nötige Straßensanierungen.

Geprägt war das Jahr 2018 durch markante Veranstaltungen im Rahmen des 700. Jubiläums Grafengehaigs. Viele gut besuchte Festkonzerte fanden statt. Heraus ragten zudem die Sternwanderung des Frankenwaldvereins, der Dekanatsgottesdienst, der "Tag der offenen Gartentür" des Landkreises Kulmbach sowie die Kreisobstausstellung.

Den Abschluss bildet das Advents-Festkonzert mit dem Musikverein Marktleugast, dem Männergesangverein "Concordia" Grafengehaig sowie der Familie Beck/Schneider am Sonntag, 9. Dezember, um 17 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche.

Zweiter Bürgermeister Volker Kirschenlohr hob die Harmonie und die sehr gute Zusammenarbeit im Marktgemeinderat Grafengehaig hervor und bedankte sich bei Bürgermeister Werner Burger für seine engagierte Arbeit sowie den außerordentlichen Einsatz für den Markt Grafengehaig und seine Bürger.

Rene Hubrich lobte seitens der Bürgerschaft die hervorragende Arbeit der Gemeinde. Es gebe eine Nachfrage nach Bauplätzen, die sich aber alle in Privat- und nicht Gemeindebesitz befänden. Interesse bestehe auch am Kauf von Häusern.

"Der Gemeinderat hat sich damit bereits befasst. Wir werden in einer der nächsten Sitzungen an das Thema Wohnraum gehen, es geht aber nicht von heute auf morgen", entgegnete ihm Bürgermeister Werner Burger.

Nahtlos schloss sich der Bürgerversammlung das Treffen der Miteigentümer des Dorfladens "Unner Lädla" mit dem Bericht durch den Lädla-Geschäftsführer Michael Laaber an. Der Umsatz hat mittlerweile nach acht Jahren die 2,9 Millionen Euro-Grenze erreicht. Verkauft werden sehr viele regionale Produkte.