Bei der Batnight auf der Plassenburg konnten die Besucher viel über die nachtaktiven Tiere lernen und sie aus nächster Nähe erleben.
Wenn die "European Bat Night" ausgerufen wird, pilgern Familien mit Kindern, Naturschützer und Fledermausfans jeden Alters auf die Kulmbacher Plassenburg. Dort gab es viele Informationen über die verschiedenen Fledermausarten und ihre Lebensweise. Im Winter ziehen sich Fledermäuse in die Keller zurück und halten dort ihren Winterschlaf, im Sommer schwirren sie nachts umher und gehen auf die Jagd. "Ich habe noch nie eine Fledermaus gesehen. Aber ich würde gerne einmal eine beobachten", sagt Destiny Dennis. Die fünfjährige ist sehr gespannt, ob ihr dasauf der Plassenburg wohl gelingen wird.
Spielmobil lud zum Basteln ein
Die Kinder stimmten sich unter der Anleitung des Spielmobil-Teams mit Basteleien und bei Führungen durch die Keller auf das große Fledermauserlebnis sein.
Luka Hammer (8) bastelte sich selbst eine Fledermausmaske, um für das Ereignis auch stilgerecht gekleidet zu sein. "Ich mag Fledermäuse, weil sie in der Nacht fliegen", erklärte sie. Und Julian Fischer sagt: "Ich finde Fledermäuse gut, weil sie Stechmücken essen. Und die Stechmücken haben mich schon sehr geärgert."
Unter der Leitung von Kastellan Harald Stark besichtigten die Kinder und Erwachsenen die Keller, in denen die Fledermäuse alljährlich überwintern. Im letzten Winter wurden 171 Fledermäuse gezählt. "Das heißt aber nicht, dass nur 171 Fledermäuse in der Burg sind. Sondern wir zählen nur an bestimmten Orten", erläuterte Erich Schiffelholz, Vorsitzender der kreisgurppe Kulmbach des Landesbunds für Vogelschutz, die zur Kulmbacher Batnight eingeladen hatte.
Vor allem Zwergfledermäuse kommen sehr häufig auf der Plassenburg anzutreffen.
Diese Fledermäuse sind nur 4,5 Zentimeter groß und werden gerade einmal drei bis sieben Gramm schwer. Wenn sie die Flügel zusammengefaltet hat, ist sie gerade einmal so groß wie ein Stück Würfelzucker. Mit ausgebreiteten Flügeln bringt es die Zwergfledermaus allerdings auf eine stattliche Spannweite von bis zu 25 Zentimetern.
Fledermäuse brauchen Schutz
Doch das ist nicht die einzige Fledermausart, die sich auf der Plassenburg wohl fühlt. Es gibt dort auch Mopsfledermäuse, große Mausohren und Langohren. "Die Fledermäuse brauchen unseren Schutz. Sie brauchen Ruhe, Spalten und natürlich Einflugöffnungen", erläuterte Erich Schiffelholz den Besuchern. Auch mit Nistkästen könne man Fledermäusen helfen, Nistquartiere und Überwinterungsmöglichkeiten zu finden.
Der Landesbund für Vogelschutz präsentierte im Burghof Beispiele für geeignete Fledermausquartiere.
Höhepunkt der Fledermausnacht war der Einsatz der Bat-Detektoren. "Fledermäuse sehen mit ihren Ohren und fliegen mit ihren Händen", sagte Erich Schiffelholz. Bei der 20. Fledermausnacht verriet er aber noch viel mehr spannende Details: "Fledermäuse haben einen Herzschlag von bis zu 880 Schläge pro Minute, wenn sie auf der Jagd sind."
Vor allem beim Christiansportal waren Dutzende Flattermänner auf Jagd. Eindeutig am Ruf identifizierbar waren die Zwergfledermäuse und die Mausohr-Fledermäuse. "Aber es waren auch einige große Fledermäuse unterwegs", so Schiffelholz.
Die Fledermausnacht, die in diesem Jahr bereits zum 20. Mal stattfand, zog dieses Jahr rund 300 Interessierte in ihren Bann.