Die Leitung der Evangelischen Jugend hat sich neu formiert. Vorsitzende ist jetzt Anne Keßler. Obwohl erst 17, ist sie schon ein "alter Hase".
Sie sind 16 und 17 Jahre alt, gehen noch zur Schule, haben aber eine Menge Verantwortung: In der Evangelischen Jugend haben, ganz dem Namen entsprechend, junge Leute das Sagen. Sie entscheiden über Finanzen und Programm, sie reden mit, wenn es um Personalentscheidungen geht - und absolvieren dabei so ganz nebenbei manche Lehrstunde zum Thema "demokratische Prozesse".
Darum freilich geht es Anne, Hannah, Vinzenz und den vielen anderen, die sich in der Evangelischen Jugend im Dekanat Kulmbach engagieren, nicht in erster Linie. Ihr Anliegen: Miteinander Spaß haben - und ihren Glauben weitergeben.
"Das ist bei uns schon ein anderes Miteinander als in der Schule oder in einem Verein", sagt Anne Keßler.
Die 17-Jährige aus Trebgast kam nach ihrer Konfirmandenzeit zur EJ, gehört seit 2018 der Dekanatsjugendkammer an (Begriffserklärungen siehe unten) und hat nun vor kurzem beim Konvent in der Weihermühle Lennart Fischer als Vorsitzenden abgelöst.
Auch der neue Stellvertreter, Vinzenz Büchs, 16 Jahre alt und ebenso wie Anne Keßler Schüler des Caspar-Vischer-Gymnasiums, schätzt die Gemeinschaft innerhalb der EJ: "Das ist hier wie eine Familie." Dritte im Bunde ist Hannah Bergmann (17). Sie gehört ebenso wie Anne Keßler dem Leitenden Kreis an - auch das eine Aufgabe, die Verantwortung fordert.
Und Zeit. Die freilich scheint bei den jungen "Chefs" der Evangelischen Jugend kein Problem zu sein. Während sich Hannah gerade auf ihr Abi vorbereitet, besuchen Anne und Vinzenz die sogenannte Mittelstufe Plus. Bei diesem Modell haben Schüler auf dem Weg zum Abitur ein Jahr mehr Zeit - und die nutzen Anne und Vinzenz, um sich (nicht nur) bei der EJ für andere Jugendliche stark zu machen. Beide sind Tutoren an ihrer Schule, kümmern sich also um neue Schüler, um diesen die Eingewöhnung zu erleichtern.
Sich kümmern: Das steht auch bei der EJ im Mittelpunkt. Anne, Hannah und Vinzenz sind trotz ihres jungen Alters "alte Hasen", haben bereits viel Erfahrung gemacht mit Jugendgruppen und Freizeiten. Irgendwann haben sie dann den Mitarbeiter-Grundkurs absolviert und dabei das Handwerkszeug erworben, um selbst Jugendgruppen leiten oder Kinder bei Freizeiten betreuen zu können.