Eine gesalzene Predigt zum Ausklang

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Mit großem Geheule verabschiedeten sich die "Plootzer" von der Lindenkerwa 2015. Fotos: Sonja Adam
Mit großem Geheule verabschiedeten sich die "Plootzer" von der Lindenkerwa 2015. Fotos: Sonja Adam
Drei Mal wird die "Lizza", wie die Treppe zur Linde genannt wird, um den ehrwürdigen Baum getragen und dann wieder verstaut.
Drei Mal wird die "Lizza", wie die Treppe zur Linde genannt wird, um den ehrwürdigen Baum getragen und dann wieder verstaut.
 
 
Stefan Funke
Stefan Funke
 
Gabi Viebahn übernahm die Verteilung des Sprengerinhaltes. Ihn zu bekommen ist eine Ehre, denn er ist mit Bier gefüllt.
Gabi Viebahn übernahm die Verteilung des Sprengerinhaltes. Ihn zu bekommen ist eine Ehre, denn er ist mit Bier gefüllt.
 

Mit großem Geheule ist die Limmersdorfer Lindenkirchweih zu Ende gegangen. Kerwa pfarrer Stefan Funke "entschuldigt" sich für kleinere und größere Pannen bei der Traditionsveranstaltung.

"Für dieses Jahr muss geschieden sein, wir tragen jetzt die Lizza ein", sagte Kirchweih-Pfarrer Stefan Funke und musste auf das große Jammern nicht lange warten. Denn die "Plootzer" heulten der Limmersdorfer Kerwa, so wie es Brauch ist, lautstark nach. Immer wieder und wieder. Der Kerwa-Pfarrer nutzte die Gelegenheit, um zurückzublicken. Es gab viel Gutes - beispielsweise, dass die Limmersdorfer Veranstaltung als fränkisch ste Kerwa überhaupt ins Weltkulturerbe aufgenommen worden ist.

Doch im Vorfeld hat es auch einige Irritationen gegeben. Bei der Bestimmung der "Plootzer" etwa. Denn es fanden sich einfach keine vier Paare. Erst erklärten sich drei bereit, dann waren es nur noch zwei, dann sprangen wieder welche ab, weil die Gruppe nicht harmonierte. "Veit Pöhlmann hatte schon Angst, dass er als betagter Junggeselle einspringen muss", monierte der Pfarrer. Doch am Ende fanden sich dann doch noch vier Plootzer - so wie es die Tradition will.


Drama beim Frühschoppen

Die Kerwa 2015 war ein voller Erfolg. Doch es gab auch einige Pannen: "Es war ein Worschddrama beim Frühschoppen", plauderte Funke aus dem Nähkästchen. Denn obwohl die Gäste zuhauf in den Ort strömten und sich auf Blaugsuudna gefreut hatten, blieben die Würstchen rosarot. "Der Worschdkessel wor hie, und es gab keinen Ersatz. Gott sei Dank hat keiner ernsthafte Folgen vom Blausud-Entzug davongetragen", unkte der Kerwapfarrer.

Absoluter Höhepunkt war der Montagabend mit dem Auftritt der Telstars. Da sei es sogar zu Bierengpässen gekommen, berichtete Funke. Das Kegeln auf der Sandbahn, die Versteigerung des Biersprengers und der blumengeschmückte Platzhammel waren natürlich ebenfalls Attraktionen der Kerwa. Und es gab Überraschungen: So lieferten sich die Plootzer ein "Dance-Battle" mit einigen Tänzern aus Thurnau - und die Thurnauer gewannen in der modernen Disziplin.

"Die Stimmung war frisch, fröhlich, frei - fränkisch halt", lobte der Kerwapfarrer die Plootzer aber dann doch für ihre Leistung. Der Ansturm sei wegen des sommerlichen Wetters so riesig wie nie gewesen. Nach alter Zeremonie wurde dann die Treppe zur Linde, die "Lizza", eingeholt und drei Mal um den Baum getragen. Vorbei war damit die Kerwa noch nicht. Denn zu reduzierten Preisen feierten die Fans noch lange.