Hühner sind ein neuer Gartentrend. Michaela Dörnhöfers lebhafte Schar vereint unterschiedliche Rassen. Ihr Federvieh legt Eier und ist zutraulich.
"Ich wollt', ich wär' ein Huhn, ich hätt nicht viel zu tun. Ich legte jeden Tag ein Ei und sonntags auch mal zwei." So besangen die Comedian Harmonists einst das entspannte Hühnerleben. So gut hat es das Federvieh freilich nicht überall, und zwei Eier von einem Huhn gibt es auch am Sonntag nicht. Aber Hühnerhaltung ist wieder voll im Trend. Immer mehr Gartenbesitzer kaufen sich Hühner und genießen nicht nur die dazu gehörigen Eier, sondern auch die Zeit, die sie mit den Tieren verbringen.
Michaela Dörnhöfer ist eine von ihnen. Vor ein paar Jahren hat die Kulmbacherin ihrem Wunsch nach einer eigenen Hühnerschar Taten folgen lassen. Die Dörnhöfers haben einen großzügigen Stall mit Voliere gebaut - mit allem, was Hühner glücklich macht.
Aller Anfang ist schwer. Als Neuling in der Hühnerhaltung hat sich Michaela Dörnhöfer zwar viel Wissen angelesen, aber es gab doch immer wieder Fragen. Unterstützung fand sie beim Geflügel- und Kaninchenzuchtverein Mainleus. Zuchtwart Horst Maier stand ihr mit Rat und Tat zur Seite. "Das hat mir viel Sicherheit gegeben."
Sohn Jacob (12) hat sich von der Begeisterung anstecken lassen. Er ist in der Jugendgruppe des Vereins aktiv und zeigt seine Hühner auf Ausstellungen.
Welche Rassen empfiehlt Horst Maier für Einsteiger? "Es kommt darauf an, was. "Wer nur auf viele Eier Wert legt, kann sich auf Legeleistung gezüchtete Hybridhühner zulegen, wer Fleisch und Eier möchte, ist mit einer Zweinutzungsrasse wie dem Sundheimer bestens bedient."
Hybrid-Hühner sind nichts für Michaela Dörnhöfer. Die 47-Jährige hat sich alte, einheimische Rassen ausgesucht. Dabei sind ihre Hühner für die Kulmbacherin viel mehr als nur Eier-Lieferanten: Sie sieht und hört ihnen gerne zu, wie sie picken und scharren, gackern und neugierig durch den Garten marschieren. "Sie strahlen so viel Ruhe aus, die ganze Familie liebt sie." Ein perfekter Moment für Michaela Dörnhöfer an einem Sommerabend? "Bei den Hühnern sitzen, ein Feierabendseidla in der Hand..."
Ideale Reste-Verwerter
18 Hühner von elf verschiedenen Rassen laufen ihr entgegen, wenn sie sich mit der Futterschüssel nähert: Antwerpener Bartzwerg, Zwerg-Strupphuhn, braun-gebänderte Wyandotte, Araucana, Sundheimer, Zwerg-Welsumer und La Flèche sind darunter. Hühner haben keine großen Ansprüche und sind ideale Resteverwerter für vieles, das in der Küche übrig bleibt, sofern es nicht schimmlig, faulig oder stark gewürzt ist. "Das Huhn ist das Schwein des kleinen Mannes", sagt Horst Maier. Gemüse, Futterrüben, Getreide, Fallobst, Essensreste dürfen verfüttert werden. Ungeeignet sind rohe Kartoffeln.