Was haben die Weihnachtsgans und die Gerechtigkeit gemeinsam? Die eine gehört in die Kategorie schweres Essen, die andere ist ein schweres Thema. Und die Feiertage sind mittendrin.
Die Frage nach der Gerechtigkeit zu stellen, heißt, ein steiniges Feld zu beackern. Der Autor unseres "Burggeflüsters" am Wochenende hat es getan. Gerechtigkeit. Was muss man darunter verstehen? Gibt es diesen Idealzustand überhaupt?
Nun, ob der Kollege die Thematik erschöpfend behandelt hat, wollen wir hier nicht diskutieren. Wir wissen aber, dass es neben dem Vertrauen auf die göttliche Vorsehung und unseren Rechtsstaat angeraten ist, immer wachsam zu bleiben, wenn es um Gerechtigkeit geht.
Deshalb fragen auch wir uns, was gerecht ist und was nicht. Ist es nicht ungerecht, wenn einer über Weihnachten und Neujahr ein bis zwei Kilo zunimmt, obwohl er - total spartanisch, um nicht zu sagen: rein platonisch - die Weihnachtsgans, die Plätzchen und den Glühwein nur anschaut, statt davon zu kosten? Der andere dagegen langt voll zu, haut rein - und hat kein Gramm zu viel auf den Rippen. Echt ungerecht, werden Sie sagen.
Stimmt!
Aber so ist es: 60 Prozent der Deutschen legen nach einer Statistik ein bis zwei Kilo an den Feiertagen zwischen den Jahren zu, vier Prozent sogar noch mehr. Eine ernüchternde Bilanz. Wenn man bedenkt, wie schwer es ist, die Kilos wieder runterzuhungern, fällt uns dazu nur eines ein: Weihnachten, Silvester und Neujahr abschaffen. Wobei unser radikaler Vorschlag angesichts des Feiertagsdesasters 2015 sicher gewagt ist. Denn heuer ist kein freundliches Jahr für Arbeitnehmer: Eine Reihe von Feiertagen - wie der 3. Oktober, Allerheiligen oder der 2. Weihnachtsfeiertag - fällt nämlich auf ein Wochenende. Auch ungerecht.
Wäre es nicht ge
recht, wenn man - wie in Belgien, Großbritannien oder Spanien - die freien Tage nachholen würde? Die
Linkspartei hat sich bereits dafür stark gemacht.