Seit einigen Wochen herrscht in dem neuen Gebäude schon Betrieb. Am 30. April soll die offizielle Einweihung gefeiert werden. Der Neubau hat auch Auswirkungen auf die Buchungszahlen.Doch eines ist unverändert geblieben.
"Es läuft hervorragend." Diakon Christian Hanf ist mehr als zufrieden. "Die Wochenenden könnten wir doppelt und dreifach vergeben. In diesem Jahr ist kein einziges Wochenende mehr frei", freut sich der Geschäftsführer der Weihermühle. Das Jugendhaus wurde neu gebaut und wird nachgefragt wie nie zuvor. Am nächsten Mittwoch, 30. April, wird das Gebäude offiziell eingeweiht.
Leben ist aber schon länger in das Gebäude eingekehrt, denn schon im Januar dieses Jahres begann der Probebetrieb. Nur wollte man die offizielle Einweihung nicht im Winter feiern, sondern besseres Wetter abwarten, erklärt Hanf.
5,4 Millionen Euro hat der Neubau der Weihermühle gekostet.
Ein Mammutprojekt für das evangelische Dekanat Kulmbach, das ohne die Unterstützung des Bayerischen Jugendrings, der Bayerischen Landesstiftung, der Landeskirche der Oberfrankenstiftung, der Adalbert-Raps-Stiftung und der Glücksspirale wohl nicht möglich gewesen wäre. "Das waren unsere sechs großen Geldgeber", so Hanf. Sie hätten Summen im sechs- und siebenstelligen Bereich beigesteuert.
Ursprünglich war geplant, das Jugendhaus nur zu renovieren beziehungsweise zu sanieren. Das habe sich letztlich aber zerschlagen, blickt Diakon Hanf zurück. Es folgten ein Abriss und Neubau. Über einen Architekten-Wettbewerb habe man "den zweckmäßigsten Entwurf" ermittelt. Der stammte vom Kulmbacher Büro H 2 M.
Lichtdurchfluteter Innenhof Was ist anders an der neuen Weihermühle? Das beginnt schon mit dem Zufahrtsbereich.
Der wurde für die Busse großzügiger gestaltet. Großzügiger ist auch der Eingangsbereich mit der großen Empfangstheke. Von dort fällt der Blick gleich auf den lichtdurchfluteten Innenhof.
Vier Gruppenräume gibt es, einer davon ist groß und teilbar und bietet Platz für 100 Besucher. Über 100 Besucher können auch ohne Probleme von der neuen Küche aus versorgt werden. Selbst das in der alten Weihermühle beliebte Kamin-Eck ist wieder da. Es gibt eine kleine Turnhalle und ein Spielzimmer mit Billard und Kicker.
Über eine nur einseitig befestigte Treppe gelangt man entlang einer großen Glasfront ins obere Stockwerk. Dort befinden sich 26 Zimmer, in denen zwischen zwei und vier Betten stehen. Neu ist, dass es in jedem Zimmer jetzt Dusche und Toilette gibt. Eine Besonderheit ist sicherlich, dass alle Möbel vom Hausmeister und dem Weiher mühlen-Team selbst gebaut wurden.
Die Heizung im Keller wurde von Öl auf Hackschnitzel umgestellt.
"Die Belegung ist gestiegen" Eines ist aber unverändert geblieben, schmunzelt der Diakon: "In der Weihermühle gibt es nach wie vor keinen Handy-Empfang."
Doch das hat keinen Einfluss auf die Buchungen: "Die Belegung ist gestiegen, das Interesse an der neuen Weihermühle ist da. Das ist ein Zeichen, dass man nicht nur dem alten Bau nachtrauert, sondern den neuen herzlich empfängt", sagt Christian Hanf.
Zehn Menschen sind in der Weihermühle beschäftigt, zwei davon in Vollzeit. Seit April gibt es eine neue Halbtags-Stelle, die mit Rudolf Weinzierl besetzt ist. Der soll als Service für die Besuchergruppe Programm-Vorschläge ausarbeiten beziehungsweise Angebote aus der Umgebung unterbreiten und koordinieren.
Ein eigenes kleines Projekt wird noch die Gestaltung der Außenanlagen.
"Es wird wieder einen Fußballplatz geben", verspricht Hanf. Doch nicht nur das. Weiter sind ein Volleyball-Feld, ein Basketball-Hartplatz, Spielgeräte (Schaukel, Rutsche) und eine Tischtennisplatte im Außenbereich geplant. Zum Schluss das eigene, ganz persönliche Fazit von Christian Hanf zur neuen Weihermühle: "Man merkt erst, wenn etwas nicht mehr da ist, was fehlt. Aber wenn man in die neue Weiher mühle kommt, merkt man, was bisher gefehlt hat."