Die Spione sind unter uns

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Foto: Archiv
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Vergessen Sie die NSA! Vergessen Sie den BND, James Bond und alles, was Sie jemals über Geheimdienste zu wissen glaubten! Die einzig wahren Spione sind mitten unter uns:

Es ist Montagmorgen, ich bin unterwegs von einer Besorgung zu meinem Arbeitsplatz. An einem unscheinbaren Wohnblock aus der Nachkriegszeit fallen mir wieder einmal die fantasievollen kreisrunden Tonbilder auf, die über den Haustüren angebracht sind. Sie stammen vom Kulmbacher Künstler Hans Lewerenz. Keine zwei gleichen sind dabei. Das wäre doch ein nettes Motiv für ein Bilderrätsel auf der Facebook-Seite unserer Zeitung!
Gedacht, getan: Eine kleine Kamera habe ich meistens dabei. Zügig umrunde ich einmal den Bau und fotografiere die Bildnisse ab. Um mich her ist alles ruhig. Hinter den geschlossenen Fenster hängen blütenweiße Stores. Kein Mensch ist zu sehen. Nur in einer Wohnung scheint am frühen Morgen schon der Fernseher zu flimmern.
Irgendwo aber muss sich ein Spion versteckt haben. Und der hat seinen Mitspionen in Windeseile weitergemeldet, dass sich hier Ungewöhnliches tut. Als ich aus einer Seitenstraße zurückkomme, sind viele Augen auf mich gerichtet: Hinter geschlossenen und hinter offenen Fenster stehen sie, mustern mich und mein Auto genau. Meinen freundlichen Gruß erwidert einzig ein älterer Herr im Erdgeschoss.
Liebe Spione: Auch wenn es anders ausgesehen hat - es war alles ganz harmlos! Vielleicht könnt Ihr das dem Herrn Obama in Amerika ausrichten? Danke!