Auch wenn man sich jetzt schon irgendwie an die Hygieneansprüche im Lockdown gewöhnt hat, ertappt man sich selbst ab und an in Situationen, die mir immer wieder zeigen, dass noch nicht jede Vorschrift so in Fleisch und Blut übergegangen ist wie sie es sein sollte.
Da wäre zum Beispiel der tägliche Rückspurt vom Auto ins Haus zu erwähnen in den Zeiten, als die Alltagsmasken im Büro angesagt waren. Denn gleich daran zu denken, gelang mir irgendwie in den seltensten Fällen.
Oder die Anekdote, als die 15-Kilometer-Regel galt: Mi den Worten "Ich fahr dann mal nach Lichtenfels und lauf dort ein wenig" verabschiedete ich mich am Sonntagnachmittag von meiner Familie. Als ich eine Weile unterwegs war, kamen mir Zweifel, ob ich nicht die 15 Kilometer von meinem Wohnort aus überschreiten würde - und habe daher angehalten und bin ein wenig auf Wegen spazieren gelaufen, auf denen ich im Frühling hoffentlich wieder mit dem Rad unterwegs sein darf. Zuhause wurde ich dann beruhigt - die 15 Kilometer-Regel hätte ich auch mit dem ursprünglichen Ziel nicht gebrochen, weil ja die Luftlinie galt.
Gestern schließlich hat das Autohaus meines Vertrauens meinen Wagen zur Inspektion abgeholt. Ich nahm die OP-Maske aus dem Fahrzeug und ließ sie, da ich ja noch im Freien war, locker an meiner Hand baumeln. Erst der verweisende Blick des Kollegen im Eingangsbereich erinnert mich wieder daran, dass ich sie innen besser aufsetzen sollte.
Heute bin ich fast schon sicher, dass es nach Ende der Pandemie Tage geben wird, an denen ich die obligatorische Maske eben nicht vergessen werde - und als Lohn fragende Blicke meiner Kolleginnen und Kollegen ernten werde, wenn ich mit mir im Büro unterwegs bin.