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Der Gustl und das Geräusch

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Foto: Archiv
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Bad Reichenhall im Berchtesgadener Land: Rund 18.000 Einwohner zählt die Salzstadt, Kurstadt, Stadt der Brunnen, der Solequellen und der Solebäder. Im Jahr 2001 wurde sie "Alpenstadt des Jahres". Touristische Attraktionen gibt es hier ohne Ende, wunderschöne Wandergebiete inklusive.

Nicht zuletzt verkehrt dort die älteste, im Original erhaltene Großkabinenseilbahn der Welt, die seit 1. Juli 1928 Touristen sicher auf den "Predigtstuhl" bringt. Wer hier Urlaub macht, der wird abgezockt - dachte ich zunächst.

Doch weit gefehlt. Im Brauerei-Wirtshaus samt Hotel direkt am Rathausplatz wird deutlich, was oberbayerische Gastlichkeit bedeutet, weitab vom Münchner Schicki-Micki-Gehabe: Freundliches Personal bis hinauf zum Chef, eine exzellente Speisekarte mit oberfränkischen Preisen (!) und handwerklich gebraute Biere, kaum teurer als in Kulmbach. Besonders das aromatische "Gustl" hatte es mir angetan.

Was uns aber auf dem Zimmer störte, ja nervte: Ein brummendes Geräusch, das offenbar aus den unteren Etagen kam.
Gegen 22 Uhr (!) darauf angesprochen, reagiert die immer noch in der Gaststube arbeitende Chefin erstaunt: "Des hot no kaaner gsoggt! Ober ich schau glei, ob i mein Moo find'. Des is der einzig', der jetzt noch in der Brauerei umananderspringt!"

Eine halbe Stunde später klopft der Chef tatsächlich an unsere Zimmertür: "I hob's g'hört. Des is der Exhauster von der Spülmaschine, der is defekt. Ober des hört eh glei auf, und morng los i den Monteur kemma", sagte er mit einem freundlichen Lächeln.

Ich bedanke mich - und fünf Minuten später ist das Geräusch verstummt. Service auf höchstem Niveau - in Bad Reichenhall hätte ich das nie erwartet.