Bunte Blumen entlang der Felder

2 Min
Am Rande des Maisfeldes von Alexander Wölfel wächst ein kunterbunter Blumenstreifen. Fotos: Sonny Adam
Am Rande des Maisfeldes von Alexander Wölfel wächst ein kunterbunter Blumenstreifen.  Fotos: Sonny Adam
Landwirtschaft und Umweltschutz vertragen sich: Christian Schneider von Syngenta, Harald Hühnlein, Bauernverband-Obmann Wilfried Löwinger und Landwirt Alexander Wölfel machen sich für Blüh-Streifen entlang der Felder stark.
Landwirtschaft und Umweltschutz vertragen sich: Christian Schneider von Syngenta, Harald Hühnlein, Bauernverband-Obmann Wilfried Löwinger und Landwirt Alexander Wölfel machen sich für Blüh-Streifen entlang der Felder stark.
 
Die bunten Blumen ziehen Insekten an - der Mais allerdings wird ganz normal mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Foto: Sonny Adam
Die bunten Blumen ziehen Insekten an - der Mais allerdings wird ganz normal mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Foto: Sonny Adam
 
Foto: Sonny Adam
Foto: Sonny Adam
 
Foto: Sonny Adam
Foto: Sonny Adam
 
Am Rande des Maisfeldes von Alexander Wölfel wächst ein kunterbunter Blumenstreifen: Wölfel nimmt zwar weniger Ertrag in Kauf, doch er hat gerne beim "Naturschutz-Projekt" des größten Schweizer Pflanzenschutz-Weltmarkführers Syngenta mitgemacht: 100.000 Quadratmeter im Landkreis Kulmbach erblühen neu. Foto: Sonny Adam
Am Rande des Maisfeldes von Alexander Wölfel wächst ein kunterbunter Blumenstreifen: Wölfel nimmt zwar weniger Ertrag in Kauf, doch er hat gerne beim "Naturschutz-Projekt" des größten Schweizer Pflanzenschutz-Weltmarkführers Syngenta mitgemacht: 100.000 Quadratmeter im Landkreis Kulmbach erblühen neu. Foto: Sonny Adam
 
Foto: Sonny Adam
Foto: Sonny Adam
 
Der Obmann des Bauernverbandes Wilfried Löwinger möchte mit den Blühstreifen ein Zeichen für umweltverträgliche Landwirtschaft setzen. Foto: Sonny Adam
Der Obmann des Bauernverbandes Wilfried Löwinger möchte mit den Blühstreifen ein Zeichen für umweltverträgliche Landwirtschaft setzen. Foto: Sonny Adam
 

Landwirtschaft und Umwelt vertragen sich wunderbar - sogar Maisanbau und Umweltschutz passen zusammen. Rund um Felder in Kulmbach grünen jetzt Blühstreifen.

Felder, in denen kunterbunte Blumen stehen, sind in Zeiten moderner Landwirtschaft selten geworden. In der Vergangenheit hagelte es deshalb seitens der Umweltschützer und der Imker heftige Kritik gegenüber den Landwirten. "Aber Landwirtschaft und Umwelt passen zusammen. Wir tun etwas für die Umwelt", sagt der Obmann des Bayerischen Bauernverbandes Wilfried Löwinger. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbandes in Kulmbach Harald Köppel und mit Landwirt Alexander Wölfel aus Kulmbach machen sich die Bauern für Blühstreifen entlang der Felder stark.

Wölfel geht mit gutem Beispiel voran. Er hat um sein Maisfeld einen 2,50 Meter breiten Streifen mit einer kunterbunten Bienenweide angelegt. Derzeit wuchert rund um das Maisfeld im Kessel Dill, Boretsch, Ringelblumen, Kornblumen. Aber auch Sonnenblumen wachsen am Rande des Feldes, dazu Koriander, Buchweizen, Fenchel und Kresse.
Außerdem ist in der Mischung Öllein, Saat-Esparsette, Klatschmohn, Phacelia, Inkarnatklee und Wicken enthalten.


Blühmischung erforscht

Die Mischung heißt "Kultur-Natur-blüht-auf" und ist vom großen Schweizer Pflanzenschutzmittelhersteller Syngenta zusammengestellt worden. "Die Blühmischung ist einjährig. Sie wird auf mäßig trockenen bis trockenen Standorten empfohlen", erklärt Christian Schneider von Syngenta. Die Mischung ist in wissenschaftlichen Projekten mit dem ifab Mannheim und dem Bieneninstitut Celle zusammengestellt worden. Und tatsächlich lockt sie Insekten verschiedenster Art an.

Allein im Landkreis Kulmbach ist diese Mischung auf 10 000 Quadratmetern Fläche - rund um die Felder - ausgebracht worden. Das entspricht einer Größe von 14 Fußballfeldern.

Dass Landwirt Alexander Wölfel bei der Aktion mitmacht, war für ihn selbstverständlich. "Ich habe zwar nur Mehr-Arbeit, ich habe den Blühstreifen extra angesägt. Auch der Ertrag verringert sich. Aber bei Spaziergängern kommt der Blühstreifen gut an", sagt Wölfel. Wölfel hat sechzig Milchkühe, baut auf zehn Hektar Mais an und er bewirtschaftet fünfzig Hektar Ackerfläche. Insgesamt reduziert sich durch den Blühstreifen der Ertrag wohl nur um ein Prozent. "Aber wir tun das für die Kulturlandschaft", sagt Wölfel.


Auf Nachahmer hoffen

Auch Christian Schneider, der Syngenta-Vertreter, hat die Blühmischung rund um seine Felder ausgebracht. "Unser Ziel ist es, die Idee im Landkreis zu verbreiten", sagt er. Harald Hühnlein von der gleichnamigen Samenhandlung reicht die Blühsamen an die Landwirte aus. Insgesamt hat die Pflanzenschutzfirma allein für den Landkreis Kulmbach Saatgut im Wert von rund 2000 Euro nur für diesen Sommer zur Verfügung gestellt.
Doch eins macht den Landwirten die Initiative schwer: Die Blühstreifen müssen, laut EU-Recht, eigens aus den Feldern herausgemessen werden.

Die Felder selbst werden in keinster Weise anders behandelt als sonst auch, erklärt Landwirt Wölfel. Und in der fachkundigen Anleitung für die Bienenweide-Blühstreifen rät Syngenta, dass beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln und beim Düngen darauf zu achten ist, dass der Blühstreifen unbehandelt bleibt. "Bienengefährliche Insektizide sollten am Besten abends ausgebracht werden", steht in der Anleitung.
Ob Syngenta diese Blüh-Initaitive nur einmal im Landkreis Kulmbach durchführt oder auch im nächsten Jahr kostenlos Samen abgibt, ist noch nicht klar.