Der nächste Teil der Turm-Serie führt hoch hinauf auf die Radspitze bei Seibelsdorf. Diese war schon im Jahr 1859 vom Königlich-Bayerischen Katasteramt zum "Hauptdreiecksnetzpunkt 1. Ordnung" erklärt worden.
                           
          
           
   
          Auf 678 Metern über dem Meeresspiegel ragt noch einmal etwas in die Höhe: der 20 Meter hohe Radspitz-Turm. Auf einer meist penibel gemähten Lichtung stehend, erhebt er sich über die Bäume der Südflanke der Radspitze. Lediglich nach "hinten" - in Richtung Norden - sind die Bäume höher als das Bauwerk. Die Aussicht, die der Turm bietet, wird jedoch von der steil hinab fallenden Höhenkante des Frankenwaldes noch um ein Vielfaches verstärkt.
  
  Zwei Galerien Als einziger, der in unserer zehnteiligen Serie vorgestellten Türme, verfügt der Radspitz-Turm über zwei Aussichtsgalerien: So kann man auf etwa dreiviertel seiner Höhe hinaus auf eine Art Rundum-Balkon und sich hier schon einmal an seine Höhe gewöhnen. 
Wer ganz hinauf steigt, muss lediglich die dortige schwere Metall-Schutztür heben, bevor er ganz hinauf auf die überdachte Aussichtsplattform gelangt.
Im Jahr 1859 erklärte das damalige Königlich-Bayerische Katasteramt die Radspitze zum "Hauptdreiecksnetzpunkt erster Ordnung". Deshalb wurde ein hölzerner Signalmast errichtet, der jedoch Wind und Wetter zum Opfer fiel. In den 1950er-Jahren wurde dann vom Frankenwaldverein ein steinerner, 16 Meter hoher Turm errichtet, über dessen Aussichtsplattform die Firma Loewe-Opta aus Kronach bis 1965 sogar ein Fernseh-Versuchslabor betrieb. Danach wurde er auf seine heutige Höhe von 20 Metern aufgestockt. 
Nach mehreren Renovierungen ist der Turm heute optisch und baulich bestens in Schuss und kann sowohl im Sommer als auch im Winter bestiegen werden. Im nächsten Jahr wird der 60. 
Geburtstag des Turmes gefeiert - unter anderem mit einer Sternwanderung.
Vor allem von der oberen Aussichtsplattform aus bietet sich ein toller Ausblick: So sieht man im Osten das Fichtelgebirge und im Süden die Ausläufer des Frankenwaldes. Generell hat man vom Radspitz-Turm einen weiten Ausblick über den Bayreuther-, den Kulmbacher- sowie den Kronacher Landkreis - bis über das Maintal hinweg zur Fränkischen Schweiz.