Grußadressen überbrachten der Betriebsratsvorsitzende Michael Rieker von Novem in Grafendobrach und Thomas Plätz von den IG Metall-Vertrauensleuten bei GDTS in Kulmbach.
Eckehard Joey Schneider von der Katholischen Betriebsseelsorge aus Kronach brachte es in seinem Grußwort auf den Punkt: "Ihr tretet für Euren gerechten Lohn ein, daher sind wir auf Eurer Seite."
Die Beschäftigten der Standorte Kulmbach, Bayreuth und Bamberg fordern, dass sich ihr Arbeitgeber wieder mit der IG Metall an den Verhandlungstisch setzt, um einen Tarifvertrag abzuschließen.
"So blutet unser Unternehmen aus", meint hingegen Michael Eidenmüller, Geschäftsführer und Inhaber des Autohauses mit 230 Mitarbeitern in Bamberg und oberfrankenweit etwa 1300 Beschäftigten.
Was ist in den drei gescheiterten Verhandlungsrunden seit Herbst 2018 passiert? Das erzählen Geschäftsführer auf der einen und Betriebsrat und Gewerkschaftler auf der anderen Seite gegensätzlich. Er habe im Oktober angeboten, den Haustarifvertrag um zwei bis drei Jahre zu verlängern. Doch die Gewerkschaft habe verlangt, "dass die kleinen Gewinne der letzten zwei Jahre umverteilt werden", erzählt der Geschäftsführer. Die Forderungen - Eidenmüller spricht von zusammengerechnet zehn Prozent, die Gewerkschaft von 2,9 Prozent in Anlehnung an den bayernweit verhandelten Flächentarif - seien "nicht zu erwirtschaften", sagt Eidenmüller.
"Nicht zu erwirtschaften"
Der Geschäftsführer räumt ein, dass er nun keinen Haustarifvertrag mehr wolle. Das liege aber an der IG Metall: "Wir mussten bereits die Standorte Hollfeld und Bad Berneck verkaufen", sagt Eidenmüller. So hätten etwa 75 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren.
"Wir können doch nicht weiter Betriebe schließen nur wegen den Forderungen der IG Metall." Die Gewerkschaft arbeite mit Verleumdungen, um Mitglieder zu rekrutieren. "Die hetzen unsere Mitarbeiter auf. So blutet unser Unternehmen aus." Würde er auf die Forderungen eingehen, "wäre das eine zusätzliche Belastung von zwei Millionen Euro. Das ist nicht zu erwirtschaften."
Eidenmüller ist auch Geschäftsführer von Porsche- und VW-Händlern in Oberfranken. Dort gebe es keine Tarifverträge, wie in etwa 90 Prozent der bayerischen Autohäuser. "Und es funktioniert gut." Eidenmüller setze deswegen auf individuell ausgehandelte Verträge mit einzelnen Mitarbeitern und sei dabei bereit, eine dreiprozentige Lohnerhöhung über zwei Jahre anzubieten. Über die Hälfte der Belegschaft habe bereits an Gesprächen teilgenommen.