Ein abendliches Abenteuer: Nachtwächtertouren in Kulmbach

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Bei einer historischen Nachtwächterführung versetzt dich Kulmbachs Nachtwächter in die Vergangenheit zurück. Spannendes, Wissenswertes und ein bisschen Grusel erwarten dich.

Noch bis 1882 sorgten Nachtwächter in Kulmbachs Straßen für Sicherheit und Ordnung. Heutzutage dreht wieder ein Nachtwächter seine Runden durch die Stadt: Hermann Müller führt als Nachtwächter seit 20 Jahren Gäste durch Kulmbach. Er ging in Kulmbach zur Schule und arbeitete später hier. Heute lädt er regelmäßig zu abendlichen Führungen ein. Erlebe die Stadt im Frankenwald bei einer historischen Nachtwächtertour mit Geschichten aus einer längst vergangenen Zeit.

Das kannst du in Kulmbach nachts erleben

Das oberfränkische Kulmbach, heute vor allem bekannt für sein Bier und die Plassenburg, war einst Markgrafenstadt. Typisch fränkische Fachwerkbauten, einladende Plätze, mittelalterliche Mauern und Stadttürme prägen die Optik Kulmbachs. Die verwinkelten Altstadtgassen wirken bei Einbruch der Dämmerung geheimnisvoll.

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Da taucht plötzlich der Nachtwächter im historischen Gewand mit Dreispitz, Umhang und Hellebarde auf. Er beginnt zu singen: "Hört ihr Leute, lasst euch sagen: Unsre Uhr hat acht geschlagen." Das ist die Einladung zur Nachtwächterführung.

Zu Fuß geht es durch die Kulmbacher Altstadtgassen. Du erfährst in 90 Minuten viele interessante Einzelheiten über Kulmbachs Stadtgeschichte. Vorbei an der mittelalterlichen Befestigung, der Petrikirche und dem Färberhaus geht der nächtliche Rundgang. Einer der Höhepunkte ist das historische Badhaus, das älteste Gebäude der Stadt. Unterwegs weiß der Nachtwächter Historisches, Unterhaltsames und manchmal auch Gruseliges zu erzählen.

Schutz vor Feuer und Feinden

Als im Mittelalter die Orte und Städte größer wurden, kam der Beruf des Nachtwächters auf. Seine Aufgabe war es, nachts durch die Straßen zu patrouillieren. Der Nachtwächter überwachte das Verschließen der Stadttore, Haustüren und Fenster. Er warnte vor Feuer, Feinden und Dieben. Und er durfte verdächtige Personen festnehmen.

Das Ansagen der Stunden durch Lieder wie "Hört ihr Herrn und lasst euch sagen …" gehörte auch dazu. Gleichzeitig zeigte der Nachtwächter so an, dass er wirklich unterwegs war und nicht schlief. Das Singen diente also auch seiner Kontrolle. Obwohl Nachtwächter so wichtig für die Bürger waren, galt ihr Beruf, wie der Henker und Abdecker, als unehrlich. Viele Nachtwächter waren übrigens ehemalige Landsknechte, also Soldaten.

Nachtwächter trugen meist ein Horn, mit dem sie bei Gefahr ein Signal bliesen. Außerdem hatten sie eine Hellebarde und eine Laterne dabei. Heute gibt es Nachtwächter wieder in vielen Orten Deutschlands. Allerdings nur als nächtliche Touristenattraktion. Sie führen, wie in Kulmbach, durch die Ortschaften und vermitteln historisches Wissen.

Die wichtigsten Informationen zur Nachtwächterführung

  • Anreise nach Kulmbach: ÖPNV: VGN-Anschlüsse. PKW: A 9 München – Berlin (Ausfahrt Bayreuth/Kulmbach), A 70 Bamberg/Bayreuth (Ausfahrt Kulmbach/Neudrossenfeld), Bundesstraße B 8. Parkmöglichkeiten
  • Termine 2025: Samstags am 25.01., 22.02., 29.03., 26.04., 31.05., 28.06., 26.07., 30.08., 27.09., 25.10., 29.11., 27.12. um jeweils 20.00 Uhr
  • Dauer der Führungen: jeweils etwa 90 Minuten
  • Treffpunkt: Dr.-Stammberger-Halle (Stadthalle Kulmbach), Sutte 2, 95326 Kulmbach
  • Telefonische Anmeldung (Teilnehmerzahl begrenzt!): Tourist Information Stadt Kulmbach
    Tel.: 09221 / 9588-0
  • Preise: 7,00 Euro Erwachsene, 3,00 Euro Kinder (bis 18 Jahre).
  • Auch Geschenkgutscheine für die Führungen sind in der Tourist-Information erhältlich.
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Vorschaubild: © FrankenTourismus/Thilo Eggerbauer