Zum Begräbnis der "Lizza", der Treppe zur traditionsreichen Tanzlinde, weinten nicht nur die Platzpaare, sondern auch der Himmel. "Pfarrer" Stefan Funke widmete zum Abschluss der Limmersdorfer Lindenkirchweih in seiner Predigt dem verunglückten Bieranstich breiten Raum.
Die Lizza - die Treppe zur Limmersdorfer Tanzlinde, ist am Dienstagabend feierlich zu Grabe getragen worden. Die 286. Lindenkerwa ist damit offiziell beendet.
Am vergangenen Wochenende hatten sich Akteure und Besucher weitgehend über schönes Wetter freuen können. Zur Beerdigung aber setzte filmreif der Regen ein. Doch mit behelfsmäßigen Überdachungen konnte die Zeremonie dennoch ungestört stattfinden. Kerwa-Pfarrer Stefan Funke brachte einmal mehr bei seiner Trauerpredigt die Platzpaare zum Schluchzen. Als einen der Höhepunkte für alle, die dabei waren, erinnerte er an die Bierdusche durch Bürgermeister Martin Bernreuther. "Der Schlag war so stark, dass der Zapfhahn wieder zurücksprang und das Festbier auslief!", so Funke.
Eine Kettenreaktion "Jetzt begann eine Kettenreaktion! Daumen ins Loch - es spritzt noch mehr! Daumen aus dem Loch
- Faß hochkippen - ein Springbrunnen ergießt sich über den Müllers Hans in der ersten Reihe. Also: Daumen wieder ins Loch - Der Hans kriegt gleich noch eine volle Ladung mitten ins Gesicht!" Und so weiter.
Am Ende ist aber ja alles gut gegangen, jeder hat sein Bier bekommen. Ganz ordentlich im Glas - so, wie es sich gehört.
Das nächste Missgeschick Dann der Sonntag: Da hätte der Festzug fast durch ein ungeschmücktes Limmersdorf laufen müssen, denn es folgte das nächste Missgeschick. "Als die Plootzer mit den Baamla aus dem Wald kamen und diese im Dorf vor die Häuser warfen, kam die Biomüllabfuhr und sammelte sie mit ein - obwohl keine Müllmarken drauf waren.
Die Platzburschen müssten also zurück in den Wald und neue Birken holen. Pünktlich zum Fest war alles perfekt.
Plootzheml Jogi, der Hammel, der traditionell zur Kerwa verlost wird, zieht nach Berndorf zu Astrid Hartwig. Und den Biersprenger nehmen die Freunde von den Ansbachtaler Musikanten aus Roth mit nach Hause.
Stefan Funke freute sich auch darüber, dass die Predigt am Sonntag von Pfarrerin Jennifer Ebert, geborene Wagner, gehalten wurde. Schließlich war sie 2007 das Platzmadla des jetzigen Kerwa-Pfarrers...
Nach der Predigt schnappten sich rund 20 Limmersdrofer die Lizza und trugen sie in ihren Schuppen. Wo sie nun wartet - bis zum nächsten Jahr.