Aufruf via Facebook: Hunderte Kulmbacher spendeten

1 Min
Die Spendenbereitschaft der Kulmbacher kannte keine Grenzen. Foto: Sonja Adam
Die Spendenbereitschaft der Kulmbacher kannte keine Grenzen. Foto: Sonja Adam
Die Abbruch- und Aufräumarbeiten sind noch in vollem Gang.Foto: Alexander Hartmann
Die Abbruch- und Aufräumarbeiten sind noch in vollem Gang.Foto: Alexander Hartmann
 
Leon Heinrich (8) hat selbst ausgemistet: "Wir wohnen in der Nähe und ich hab selbst noch genug Bagger." Foto: Sonja Adam
Leon Heinrich (8) hat selbst ausgemistet: "Wir wohnen in der Nähe und ich hab selbst noch genug Bagger." Foto: Sonja Adam
 
Dritter Bürgermeister Frank Wilzok mit Silke und Thomas Hammer. Foto: Sonja Adam
Dritter Bürgermeister Frank Wilzok mit Silke und Thomas Hammer. Foto: Sonja Adam
 
Tim Bauer hatte via Facebook zum Spenden aufgerufen. "Ich hatte nicht mit solch einer Riesenwelle gerechnet", sagt er. Foto: Sonja Adam
Tim Bauer hatte via Facebook zum Spenden aufgerufen. "Ich hatte nicht mit solch einer Riesenwelle gerechnet", sagt er. Foto: Sonja Adam
 
Stefan und Jochen Zinsmeister haben ein Schaukelpferd, ein Hüpfpferd und andere Spielsachen dabei. "Die Kinder brauchen was zum Spielen", finden sie. Foto: Sonja Adam
Stefan und Jochen Zinsmeister haben ein Schaukelpferd, ein Hüpfpferd und andere Spielsachen dabei. "Die Kinder brauchen was zum Spielen", finden sie. Foto: Sonja Adam
 
Udo Wende hat ein fabrikneues, originalverpacktes Bobbycar dabei. Foto: Sonja Adam
Udo Wende hat ein fabrikneues, originalverpacktes Bobbycar dabei. Foto: Sonja Adam
 
Die Sachen werden in einem Feuerwehranhänger zwischengelagert. Foto: Sonja Adam
Die Sachen werden in einem Feuerwehranhänger zwischengelagert. Foto: Sonja Adam
 
Gerhard Degelmann überrreicht eine Kiste Spielsachen seiner Enkel an Jörg Geyer von der Stadtsteinacher Feuerwehr. Foto: Sonja Adam
Gerhard Degelmann überrreicht eine Kiste Spielsachen seiner Enkel an Jörg Geyer von der Stadtsteinacher Feuerwehr. Foto: Sonja Adam
 
Jörg Geyer von der Freiwilligen Feuerwehr Stadtsteinach hat ebenfalls zu einer Spendenaktion aufgerufen: Auch in Stadtsteinach lagert jetzt kiloweise Spielzeug für den abgebrannten Paul-Gerhardt-Kindergarten
Jörg Geyer von der Freiwilligen Feuerwehr Stadtsteinach hat ebenfalls zu einer Spendenaktion aufgerufen: Auch in Stadtsteinach lagert jetzt kiloweise Spielzeug für den abgebrannten Paul-Gerhardt-Kindergarten
 
Auch die Kathrin und Michael Breitenfelder spendeten fleißig für den "Pauli"
Auch die Kathrin und Michael Breitenfelder spendeten fleißig für den "Pauli"
 
Helga Lormes lieferte Fahrzeuge an. "Mein Sohn hätte an dem Tag, an dem es gebrannt hat, seinen letzten Tag im Kindergarten gehabt", erzählt sie. Foto: Sonja Adam
Helga Lormes lieferte Fahrzeuge an. "Mein Sohn hätte an dem Tag, an dem es gebrannt hat, seinen letzten Tag im Kindergarten gehabt", erzählt sie. Foto: Sonja Adam
 
Stefan Wiesenmüller hat ein Bobbycar mit Anhänger gespendet. "Bei uns steht's nur rum", sagte er. Foto: Sonja Adam
Stefan Wiesenmüller hat ein Bobbycar mit Anhänger gespendet. "Bei uns steht's nur rum", sagte er. Foto: Sonja Adam
 
Erzieherin Beate Propst ist überwältigt von der Spendenbereitschaft. Foto: Sonja Adam
Erzieherin Beate Propst ist überwältigt von der Spendenbereitschaft. Foto: Sonja Adam
 
Die Feuerwehrleute sortierten die angelieferten Spenden grob vor. Foto: Sonja Adam
Die Feuerwehrleute sortierten die angelieferten Spenden grob vor. Foto: Sonja Adam
 
Bobbycars, Laufräder, Gocars und andere Gefährte wurden massenweise angeliefert, einige noch fabrikneu. Foto: Sonja Adam
Bobbycars, Laufräder, Gocars und andere Gefährte wurden massenweise angeliefert, einige noch fabrikneu. Foto: Sonja Adam
 
Warteschlangen bei der Spendenaktion der Freiwilligen Feuerwehr Kulmbach. Foto: Sonja Adam
Warteschlangen bei der Spendenaktion der Freiwilligen Feuerwehr Kulmbach. Foto: Sonja Adam
 

Eine Welle der Hilfsbereitschaft hat die Kulmbacher Feuerwehr mit ihrem Aufruf ausgelöst, für den kürzlich abgebrannten Paul-Gerhardt-Kindergarten zu sammeln. Hunderte kamen, um ihre Spielsachen abzugeben.

Schon Stunden vor dem eigentlichen Abgabetermin am Donnerstagabend kamen die ersten Spender ins Feuerwehrzentrum. Sie hatten zu Hause Bobbycars, Dreiräder, Laufräder, Fahrräder und jede Menge anderer Spielsachen aussortiert, um diese als "Übergangs-Ausstattung" zur Verfügung zu stellen.


Bauklötze und Puppenhäuser


Die Palette reichte von Büchern und CDs über Spiele und Bauklötze bis hin zu Puppenhäusern. "Ich muss ehrlich sagen, dass es mich angerührt hat, wie die Kleinen vor dem abgebrannten Kindergarten standen. Viele haben angefangen zu weinen", erinnert sich Tim Bauer von der Feuerwehr. Und so hatte er die Idee, via Facebook um dringend benötigte Spielsachen zu bitten.

Der Betreiber des Kindergartens, die Die KiTa gGmbH, hatte eine Liste mit benötigten Materialien zusammengestellt.
Stofftiere und Plüschsachen konnen aus hygienischen Gründen nicht angenommen werden.
"Ich bin selbst Vater eines zweieinhalbjährigen Sohns, deshalb wollte ich einen Beitrag leisten, dass die Kinder wieder glücklich sind", sagt Tim Bauer.


Aufruf erreichte mehr als 100.000 Menschen


Doch die Resonanz auf seinen sein Aufruf hätte sich der Feuerwehrmann nicht träumen lassen. Innerhalb von 48 Stunden hatte sein Facebook-Appell mehr als 100 000 Menschen weit über Kulmbach hinaus erreicht.
"Ich hatte ja schon gedacht, dass die Menschen etwas bringen würden, aber dass die Resonanz so überwältigend ist, hat niemand erwarten können", sagte Dritter Bürgermeister Frank Wilzok (CSU). "Ich freue mich wirklich über die Solidarität der Menschen."

Helga Lormes, Lehrerin und Mutter, lieferte mehrere Tüten an. Darin steckten fast neue Müll- und Feuerwehrautos sowie andere Spielsachen. "Mein Sohn Vincent hätte selbst seinen letzten Kindergartentag gehabt. Wir wohnen in der Nähe, haben den Brand gesehen und waren natürlich geschockt", so Lormes.

Auch Kathrin und Michael Breitenfelder lieferten Spielsachen an. Auch die Kinder zeigten sich von dem Facebook-Aufruf angesprochen. "Ich gebe meine Bagger her. Ich war selbst in dem Kindergarten, wir wohnen in der Nähe", erzählte Leon Heinrich (8).

Stefan Wiesenmüller ist aus Krumme Fohre gekommen, um Sachen vorbei zu bringen. Auch Udo Wende, Silke und Thomas Hammer und Hunderte andere Menschen pilgerten ins Feuerwehrzentrum.


Kein Ende in Sicht


"Wir wollen die Spielsachen in unserem Hänger zwischenlagern, aber wir wissen jetzt gar nicht, ob alles reinpasst", so Tim Bauer. Die Erzieherinnen, die mithalfen, waren sichtlich gerührt von der Hilfsbereitschaft. "Wir hätten nie gedacht, dass so viel gebracht wird", sagte Beate Propst, seit vielen Jahren Erzieherin im Paul-Gerhardt-Kindergarten.

Insgesamt sind so viele Spielsachen angeliefert worden, dass nicht nur ein Kindergarten damit ausgestattet werden kann. Und ein Ende der Spendenwelle ist nicht in Sicht.