Das Anwesen am Marktplatz 2 in Kasendorf ist eine Großbaustelle. Dort, wo sich die Anbauten befanden, ist nur noch Bauschutt zu sehen. Auch vom maroden Hauptgebäude bleibt nicht viel erhalten.
Es ist denkmalgeschützt, war lange Zeit aber ein Schandfleck im Ortskern. Das Haus am Marktplatz 2 in Kasendorf, das sich neben dem sanierten Rathaus befindet, einst Wohnhaus war, aber auch als Schmiede und Gemischtwarenladen genutzt wurde.
Jetzt wird das Anwesen zu großen Teilen plattgemacht. Für einen Jugendtreff, der in der Marktgemeinde geschaffen wird. Dort, wo sich auf dem über 600 Quadratmeter großen Areal eine Scheune und Anbauten befunden haben, ist nur noch Bauschutt zu sehen. Die Gebäude werden seit August abgerissen.
Auch vom Obergeschoss des Haupthauses, das um 1648 errichtet worden ist, ist fast nichts übrig geblieben. "Das Haus ist sehr marode", sagt Architektin Annette Putz vom Hollfelder Büro Schwarzmann, die die Baustelle betreut. In enger Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege werde versucht, möglichst viel zu erhalten. Erhaltenswert ist aber wohl nur wenig. Nicht abgebrochen wird eine Bohlenbalkendecke über dem Erdgeschoss, die aus der Ursprungszeit stammt.
Parkplätze auch für die Diakonie
Im Erdgeschoss wird der Jugendtreff eingerichtet, den der Christliche Verein Junger Menschen betreiben wird - auf 100 Quadratmetern Nutzfläche. Im Obergeschoss werden Räume für den Jugendtreff, in Teilen aber wohl auch für die Gemeinde zur Verfügung stehen. Wie Bürgermeister Bernd Steinhäuser mitteilt, gibt es die Überlegung, Archivräume zu schaffen. Dort, wo sich die Anbauten befunden haben, werden zwölf Stellplätze errichtet. Sechs kann die Diakonie nutzen, die in das gegenüberliegende "Schwarze Ross" einzieht, das umgebaut wird.
Gefahrenquelle wird beseitigt
Mit der Neugestaltung des Anwesens Marktplatz 2 wird auch eine Gefahrenquelle beseitigt, die sich bis dato an der Engstelle vor dem Haus befunden hat. Der dort verlaufende Gehsteig wird hinter das Gebäude verlegt, der Eingang zum Jugendtreff an der Seite zum Rathaus gebaut. 1,6 Millionen Euro verschlingt die Maßnahme, die über die Förderoffensive Nordostbayern zu 90 Prozent vom Freistaat bezuschusst wird.
Die Jugendlichen können wohl im Frühjahr 2021 einziehen - und die Vorfreude ist groß, wie CVJM-Vorsitzender Volkmar Schulze mitteilt. Der Jugendtreff, der sich bis dato im "Schwarzen Ross" befunden hat und in einer provisorischen Lösung jetzt in den Räumen der Tankstelle untergebracht ist, bekommt ein festes Zuhause. "Das ist für uns wirklich ein großartiges Geschenk", erklärt Schulze.