Auf der A70 bei Thurnau kommt es infolge eines Hangrutsches zu einer aufwändigen Autobahn-Verlegung. Nun gibt es Neuigkeiten von der Großbaustelle: Autofahrer können erstmals den neuen Streckenabschnitt nutzen.
- A70 bei Thurnau: Autobahn wird nach Hangrutsch aufwändig verlegt
- Mega-Bauprojekt feiert Etappenerfolg: Neuer Streckenabschnitt wird freigegeben
- Ausfahrten Thurnau-West und Kulmbach/Neudrossenfeld von Änderung betroffen
- Richtungsfahrbahn Bamberg fertig - Autofahrer können neue Strecke erstmals nutzen
Nach umfassenden Bauarbeiten auf der A70 bei Thurnau (Landkreis Kulmbach) ist nun der dortige neue Autobahnabschnitt erstmals einsatzbereit. Dieser wurde erforderlich, nachdem in unmittelbarer Nähe der Autobahn ein Hang ins Rutschen geraten war. Wegen der Inbetriebnahme der neuen Trasse kommt es aktuell zu einer Verlegung der Baustellenverkehrsführung an der Anschlussstelle Thurnau-Ost auf die fertiggestellte Fahrbahn Richtung Bamberg.
Verlegung der A70 bei Thurnau schreitet voran: Autobahn-Verkehr fließt erstmals auf neuer Strecke
Die Verlegung der Verkehrsführung auf der A70 erfolgt bis Montag (24. Oktober 2022) in mehreren Einzelphasen. Betroffen ist der Baustellenstreckenabschnitt zwischen den Anschlussstellen Thurnau-West und Kulmbach/Neudrossenfeld, berichtet die Niederlassung Nordbayern der Autobahn GmbH des Bundes. Damit verbunden seien auch Veränderungen an den Verkehrsführungen der Staatsstraße St 2189 und an den Zu- und Abfahrtsrampen der Anschlussstelle Thurnau-Ost in beide Fahrtrichtungen.
Der A70-Teilbereich bei Thurnau zählt seit länger Zeit zu den bestüberwachten Autobahnabschnitten Deutschlands. Weil der Hang vor Ort bis zu acht Zentimeter pro Monat rutschte, muss die alte Trasse kontinuierlich ins Visier genommen werden. Wegen der "zunehmenden Hangbewegungen" sei es zwingend notwendig geworden, die Fahrbahnen dieser Autobahnstrecke zu verlegen, heißt es in der Projektbeschreibung der Autobahn GmbH. "Die Standsicherheit der bestehenden Fahrspuren ist auf Dauer nicht gewährleistet", erklärt der Autobahnbetreiber.
Die nötigen Bauarbeiten im Streckenabschnitt zwischen der Ausfahrt Thurnau-West und dem Rotmaintal begannen im April 2020. Der Hang wurde einer permanenten Überwachung unterzogen. Die uneingeschränkte Nutzung der Autobahn könne nur mithilfe eines "komplexen Monitoring-Systems" gewährleistet werden, hält die Autobahn GmbH auf ihrer Webseite fest.
Autobahn-Großbaustelle bei Thurnau: Wichtiges Etappenziel auf A70 erreicht
"Nach Prüfung verschiedener Möglichkeiten zur Sicherung der teilweise seit den 60er Jahren bestehenden A70, kam als tragbarer Lösungsansatz schließlich nur eine Verlegung in Betracht", heißt es vonseiten des Betreibers. Auf einer Länge von rund drei Kilometern wird die Trasse demnach bis zu 200 Meter Richtung Norden auf "geologisch sicheres Gelände" verlegt.
Nun ist ein wichtiges Etappenziel erreicht: Mit dem Umbau der Verkehrsführung gelingt es dem Autobahnbetreiber zufolge, nach zweieinhalb Jahren Bauzeit den Autobahnverkehr der A70 von der Bestandstrasse, die durch den Rutschhangbereich bei Thurnau führt, auf die Neubautrasse zu verlegen. Die Verlegung der Verkehrsführung mit jeweils einer Fahrspur in beide Fahrtrichtungen auf die Neubautrasse sei die Voraussetzung, dass auch die Richtungsfahrbahn Bayreuth und die südliche Seite der Autobahnanschlussstelle Thurnau-Ost analog der nördlichen Seite fertiggestellt werden könnten.