Die Stromrechnung für die Gemeinde Trebgast könnte bald 13 Mal höher ausfallen als aktuell. "Nicht nur ich war geschockt", erklärt Bürgermeister Herwig Neumann. Er spricht in Hinblick auf die künftigen Energiekosten von einer "Katastrophe" für seinen Ort.
Energiekrise trifft Trebgast mit voller Wucht: Stromkosten-Prognose sorgt in Gemeinde für Schock. Die Energiekrise treibt nicht nur Privathaushalten tiefe Sorgenfalten auf die Stirn. Auch für Kommunen wird die Kosten-Explosion bei Strom und Gas vielerorts zur Zerreißprobe. Ein Ende der in die Höhe schnellenden Preise ist nach wie vor nicht in Sicht. Die Gemeinde Trebgast im Landkreis Kulmbach erwartet eine drastische Strompreiserhöhung.
Laut Bürgermeister Herwig Neumann (CSU/Neue Wählergemeinschaft) könnte die Rechnung für die Kommune künftig bis zu 13 Mal höher ausfallen als bislang. Dies gehe aus dem Ergebnis der Bündelausschreibung des Bayerischen Gemeindetags hervor. "Nicht nur ich war geschockt", sagt Neumann inFranken.de mit Blick auf die schwindelerregenden Zahlen. Auch den Gemeinderäten sei es so ergangen. "Uns allen ist die Kinnlade heruntergefallen."
Strompreis-Schock in Trebgast: Kostenprognose laut Bürgermeister "eine Katastrophe"
Im Rahmen der sogenannten Bündelausschreibung tun sich einzelne Kommunen zusammen, um als Einkaufsgemeinschaft möglichst günstig einzukaufen. Das jüngste Ermittlungsergebnis der Stromkosten für die Jahre 2023 bis 2025 sorgte in der Trebgaster Gemeindeverwaltung für Entsetzen. Auch wenn noch nicht hundertprozentig klar ist, um wie viel der Strompreis genau zunehmen wird, bedeutet der neue Tarif für die Verantwortlichen eine erhebliche Belastung. Bisher habe Trebgasts Stromrechnung knapp 50.000 Euro pro Jahr betragen. "Ob es jetzt vier, fünf oder 13 Mal so teuer wird, ist fast schon wurscht", betont Bürgermeister Neumann. Die Prognose sei so oder so "eine Katastrophe".
Neumann zufolge müsse auf kommunaler Ebene zwar grundsätzlich zwischen Verwaltungs- und Vermögenshaushalt unterschieden werden - für die Finanzplanung der Gemeinde bedeutet die Strompreis-Explosion aber in jedem Fall einen herben Einschnitt. Ob Turnhalle, Abwasserpumpen, Räumdienst, Kanalarbeiten, oder Straßensanierung - all das muss irgendwie finanziert werden. "Wir achten natürlich darauf, dass wir wirtschaftlich gut arbeiten", erklärt der Bürgermeister. "Wenn wir aber nächstes Jahr für Strom 200.000 Euro mehr zahlen müssen, fehlt das Geld an anderer Stelle." Eine Energieeinsparung sei für die Gemeinde mit ihren 1600 Einwohner nur bedingt möglich.
"Unsere Straßenbeleuchtung läuft ohnehin schon mit LED-Leuchten." Dadurch seien bereits 75 Prozent an Energie eingespart worden. "Wenn wir jetzt überlegen, vielleicht jede zweite Straßenlaterne auszuschalten, müssen wir uns fragen: Geht das überhaupt schaltungstechnisch?", gibt Neumann zu bedenken. Ein nächtliches Abschalten dürfe zudem nicht die Sicherheit beeinträchtigen. "Die Leute haben natürlich Angst, dass dann jemand in ihre Hütte einbricht", sagt er. "Wenn eine Zeitungsausträgerin oder ein Arbeiter mit Frühschicht unterwegs ist, dürfen die ja auch nicht auf die Nase fallen." Der Kommunalpolitiker betont: "Wir sparen ja schon, wo wir können."
"Thema macht uns wirklich irre": Bürgermeister bereitet Kosten-Explosion "starkes Bauchgrimmen"
Das Einsparpotenzial der Kommune ist nach seiner Schilderung ausgereizt. "Ich kann ja jetzt nicht zu unseren Bauhofmitarbeitern gehen und sagen: Ihr kriegt jetzt nur noch das halbe Gehalt." Wie drastisch die Erhöhung der Stromrechnung für die Gemeinde Trebgast tatsächlich ausfällt, wird die Zukunft zeigen. So gebe es derzeit etwa noch Unklarheiten beim Thema Netzentgelt. Hiermit ist der Preis gemeint, den jeder Netznutzer an den Netzbetreiber zahlen muss. "Wie sich das bei uns komplett durchschlägt, wissen wir noch nicht ganz genau", hält Neumann mit Blick auf die künftigen Abschläge fest. "Aber die Sache macht mir schon starkes Bauchgrimmen", gesteht Neumann. "Das Thema macht uns wirklich irre."
Als nächstes Schritt stehe ein Beratungsgespräch mit einem Mitarbeiter des Netzbetreibers Bayernwerk an. "Außerdem habe ich noch ein bisschen die Hoffnung, dass der Staat die Kommunen nicht hängen lässt", erklärt Trebgasts Bürgermeister Herwig Neumann.
Das ist das Ergebnis der Politikversagens in der Energiebeschaffung. Die Preise für fossile Energie sind explodiert und alle "Verkäufer" (Die Russen und unsere Partner) freuen sich über den Geldregen. Dann werden eben auch die energieintensiven Folgeprodukte wie Strom, Brot etc teurer. Wenn unser Wirtschaftsminister feststellt dass wir ein Gasproblem haben und kein Stromproblem, dann lässt das an der Quali zweifeln