Wohneigentum schaffen
Hier habe die Staatsregierung erneut Stärke bewiesen, aber müsse sich nun auch den Herausforderungen stellen. "Wir müssen Wohneigentum schaffen und Leerstand beseitigen", sagt er. Und gleichzeitig die Einwohnerentwicklung im Landkreis im Auge behalten - Aufgabe der CSU sei es natürlich, den Landkreis attraktiv zu gestalten und die Menschen zu halten. Den engen Draht zur Regierung durch die Mandatsträger müsse man nutzen. "Im Nahverkehr, vor allem auf der Schiene, gehört einiges gemacht."
Das steht auch bei Treusch und der Junge Liste auf der Agenda. "Wir streben an, dass der Landkreis in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) aufgenommen wird", sagt sie. So sollen Tickets günstiger, der Zug als Alternative zum Auto attraktiver werden. Mängel in der Anbindung beispielsweise nach Hof oder Lichtenfels sollen ebenfalls in den Fokus gerückt werden.
Dass Zugtickets günstiger werden sollen, forderte jüngst auch Markus Söder. Er plädiert dafür, die Tickets "so weit wie möglich" von der Mehrwertsteuer zu befreien. Neu ist die Idee, bei der Steuer anzusetzen, nicht. Bereits im Sommer 2018 schlug Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter vor, den ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent bei Bahntickets anzusetzen. Söder geht noch einen Schritt weiter und zielt momentan grundsätzlich ins "Grüne". Mehr Windkraft, mehr Photovoltaik, E-Roller für die Staatsregierung: Kurz vor der Sommerpause bringt der Ministerpräsident fast täglich neue Vorschläge zur klimafreundlichen Politik. Sein jüngster Vorstoß: den Klimaschutz als verpflichtende Staatsaufgabe im Grundgesetz verankern. Für Hausmann weniger Überraschung, als für manch anderes Parteimitglied, das das Walten des Ministerpräsidenten mit Argwohn betrachtet. Schließlich sei der Klimaschutz nicht erst seit heute das Thema Nummer 1. "Der Beweis für die Weitsicht der CSU ist doch, dass Bayern als erstes Bundesland 1970 ein eigenes Umweltministerium eingeführt hat."
Dass der Umweltschutz in den Mittelpunkt gerückt wird - wichtig und gut, findet Treusch. Allerdings sagt die JU-Vorsitzende: "Bisher hat keine Partei einen Weg gefunden, das Thema richtig anzugehen." Da könne sich auch die CSU nicht herausnehmen. Vor allem aber ist der Abiturientin die Partei um Hofreiter ein Dorn im Auge. "Die Grünen sind keine Partei für den ländlichen Raum - sondern eine Partei für Großstadthippies."
Deren Politik funktioniere nicht für eine Region wie Kronach. Als Beispiel nennt sie die CO2-Steuer. "Sowas zerstört den ländlichen Raum - wir sind hier beispielsweise angewiesen auf Autos", sagt sie mit Nachdruck. Politik dürfe keine Schichten ausschließen, keiner sollte sich benachteiligt fühlen.
Deshalb sieht sie auch in Hinblick auf die kommende Kommunalwahl die CSU im Landkreis wieder klar in ihrer Rolle als stärkste Partei. Als Volkspartei, "die versucht, es allen recht zu machen - auch wenn das nicht immer klappt."
Rosige Zukunft
Während sich der Vorsitzende dieser Volkspartei gerade in steigenden Umfragewerten sonnt, sieht auch Hausmann keine dunklen Wolken aufziehen. Das Steckenpferd der CSU sei gute Wirtschaftspolitik. Darauf basiere alles - ohne starke Wirtschaft gebe es keine Möglichkeit, gute Sozial- oder Gesundheitspolitik zu machen. Sicherheit und Migration zählten ebenso zu den Stärken. "Bayern ist das sicherste Land in Deutschland." Nicht die letzte Superlative in diesem Gespräch
Das habe man der CSU zu verdanken, denn die zeige seit über 70 Jahren Stärke und Qualität im Landtag, stellte in 70 von 73 Jahren den Ministerpräsidenten. "Die CSU ist die erfolgreichste Partei in Europa", sagt Hausmann. Zu den Erfolgen in Bayern gehörten aber auch die anderen Parteien. Denn: "Wenn die Opposition schläft, gibt es keinen politischen Wettbewerb."